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ran checkt die Bundesliga

TSG 1899 Hoffenheim im ran-Check: Ein Klub muss sich neu erfinden

  • Aktualisiert: 07.08.2019
  • 16:01 Uhr
  • ran.de / Raman Rooprail
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Vor dem Start der Bundesliga-Saison 2019/20 nimmt ran.de die 18 Teams unter die Lupe. Diesmal: TSG 1899 Hoffenheim.

München/Hoffenheim - Die vergangene Saison endete für die TSG 1899 Hoffenheim ernüchternd. Nachdem das ehemalige Team von Julian Nagelsmann 2018 noch die Teilnahme an der Champions League feiern konnte, verpasste Hoffenheim im Vorjahr die internationalen Plätze gänzlich.

An der spielerischen Klasse hat es nicht gelegen. Mit den drittmeisten Toren (70) überzeugten die Kraichgauer immer wieder mit attraktiven Offensivfußball. Das Problem: Die TSG ging in 34 Spielen 26 Mal in Führung - nach Abpfiff standen jedoch lediglich 13 Siege auf der Habenseite.

Hoffenheim hat vor dem Pflichtspielauftakt gegen die Würzburger Kickers im DFB-Pokal sechs Testspiele bestritten. Nach zwei Siegen gegen Eintracht Braunschweig (3:0) und Jahn Regensburg (3:2) folgten zwei Unentschieden gegen Hellas Verona (0:0) und Trabzonspor (3:3).

Die Härtetests gegen den FC Sevilla verloren die Kraichgauer nach Führung mit 1:2, beim zweiten gingen sie sogar mit 0:4 unter. Der neue Trainer Alfred Schreuder war zumindest mit der Leistung im ersten Spiel dennoch zufrieden. "Wir haben uns in der ersten Halbzeit viele Chancen erspielt. Da hätten wir höher in Führung gehen müssen. Wenn man den Gegner betrachtet, bin ich mit dem Spiel eigentlich zufrieden", sagte Schreuder bei "TSG.tv".

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Das ist neu

Bei der TSG hat sich im Sommer einiges getan. Julian Nagelsmann verließ nach drei erfolgreichen Jahren den Verein und wechselte zu RB Leipzig. Der neue Trainer der Kraichgauer ist ein alter Bekannter in Sinsheim: Schreuder war von 2015 bis 2018 Co-Trainer bei der TSG, ehe der 46-Jährige sich Ajax Amsterdam, ebenfalls als Co-Trainer, anschloss.

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Im Kader gab es auch viele Veränderungen. Mit Kerem Demirbay und Nico Schulz verließen gleich zwei gestandene Spieler die TSG. Der Shootingstar der vergangenen Saison hat den Verein ebenfalls verlassen. Joelinton zog es in die Premier League zu Newcastle United. Zudem ließ Sportdirektor Alexander Rosen Nadiem Amiri trotz guter Leistungen bei der U21-EM nach Leverkusen ziehen.

Im Gegenzug war Rosen selbst auf dem Transfermarkt nicht besonders aktiv. Robert Skov, Ihlas Bebou und Sargis Adamyan wurden für die offensive Außenbahnen verpflichtet. Zudem kehrt Sebastian Rudy auf Leihbasis zurück zu Hoffenheim. Außerdem schlossen sich Linksverteidiger Konstantinos Stafylidis und Torhüter Philipp Pentke der TSG ablösefrei an.

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Das macht Mut

Trotz der Abgänge von Joelinton und Amiri bleiben die Kraichgauer in der Offensive gut besetzt. Andrej Kramaric ist weiterhin das Aushängeschild in Hoffenheim und wurde in der vergangenen Spielzeit exzellent von Ishak Belfodil ergänzt. Vor allem in der Rückrunde drehte der Algerier richtig auf und erzielte in der zweiten Saisonhälfte 12 seiner 16 Saisontore. Allerdings verpassten die Hoffnungsträger den Großteil der Vorbereitung. Vor allem bei Kramaric ist noch unklar, ob der Kroate zum Saisonstart fit wird.

"Bei Andrej wissen wir noch nicht genau, wie lange es noch dauert. Ishak geht es gut, aber er ist noch nicht fit genug, um zu spielen", sagte Schreuder dem "kicker".

Zudem kommt mit Skov ein weiterer treffsicherer Offensivspieler nach Hoffenheim. Der Däne kam in der vergangenen Saison in 26 Spielen auf beeindruckende 30 Scorerpunkte (24 Tore, sechs Assists). Dank Adam Szalai, Rückkehrer Vincenzo Grifo und Bebou ist Schreuders Team auch in der Breite gut aufgestellt.

Außerdem bleibt Kevin Vogt den Kraichgauern erhalten. In den vergangenen Jahren kamen immer wieder Gerüchte um einen möglichen Wechsel zum FC Bayern auf. Doch mittlerweile ist Ruhe um die Personalie Vogt eingekehrt. Für die ohnehin wackelige TSG-Abwehr ist Vogts Präsenz enorm wichtig.

Das bereitet Sorgen

Der Verlust von Kerem Demirbay und Nico Schulz wiegt bei den Abgängen der TSG besonders schwer. Beide waren seit 2016 (Demirbay) bzw. 2017 (Schulz) unumstrittene Stammspieler und schafften bei der TSG den Sprung in die Nationalmannschaft.

Hoffenheim verpflichtete zwar Ersatz, allerdings sind der bei Schalke 04 in Ungnade gefallene Rudy und Stafylidis qualitativ nicht auf dem Niveau von Demirbay und Schulz.

Die Defensive war in der vergangenen Spielzeit alles andere als sattelfest. Vor allem Kasim Adams hatte in seiner ersten Bundesliga-Saison enorme Probleme. Benjamin Hübner plagte fast die gesamte Hinrunde eine schwere Gehirnerschütterung. Auch in der Rückrunde konnte der 30-Jährige nur sechs Spiele über die volle Distanz absolvieren.

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Dennoch wurde in der Sommerpause kein neuer Innenverteidiger verpflichtet. Lediglich Havard Nordtveit und Kevin Akpoguma kehren nach ihren Leihen zurück.

Des Weiteren hat Hoffenheim mit Nagelsmann einen der besten deutschen Trainer verloren. Der Verlust für sich ist bereits eine Schwächung. Jedoch kommt hinzu, dass Schreuder sehr unerfahren ist. Für den Niederländer ist es erst die zweite Stelle als Cheftrainer im Profibereich.

In seiner einzigen Saison als Cheftrainer blieb Schreuder 2015 mit Twente Enschede hinter den Erwartungen und wurde nur Tabellenzehnter der niederländischen Eredivise. Nachdem 2016 der Saisonstart misslang, musste der 46-Jährige bereits nach dem vierten Spieltag seine Koffer packen.

Ob es Schreuder gelingt, Nagelsmann mit einem schwächeren Kader zu ersetzen, erscheint äußerst fraglich.

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Das sagen die Verantwortlichen

Alexander Rosen schaut trotz der prominenten Abgänge optimistisch in die neue Saison. "Uns haben bereits in den letzten Jahren viele große Spieler verlassen und wir haben uns trotzdem entwickelt", sagte Rosen dem "swr". "Das Ziel für uns muss es sein, in der sogenannten Nahrungskette weitere Schritte nach oben zu machen."

Von einem Ausverkauf will Rosen ebenfalls nichts wissen. "Wir verkaufen Spieler ja nicht wie Waren. Wir schauen nicht auf unser Konto und veranstalten dann ein Fest. Dass wir uns langfristig über Transfer-Erfolge finanzieren, gehört aber zu unserer Philosophie", erklärte Rosen. "Das ist eine Vorgabe, seit ich hier arbeite. Die Dimension, die das mittlerweile erreicht hat, sehen wir als Auszeichnung."

So läuft die Saison

Hoffenheim geht mit vielen Fragezeichen in die neue Saison. Sowohl auf der Trainerbank als auch im Kader mussten die Kraichgauer Verluste verkraften. Die entscheidende Frage auf dem Platz lautet: Wer ersetzt Kerem Demirbay?

Florian Grillitsch spielte in der vergangenen Saison neben Demirbay im zentralen Mittelfeld und konnte mit starker Zweikampfführung und gutem Spielverständnis überzeugen. Der 23-Jährige könnte in die Rolle von Demirbay schlüpfen und der neue Mittelfeldmotor werden.

Die Leistungen von Amiri, Joelinton, Schulz und Demirbay werden wohl nicht zu 100 Prozent ersetzt werden können.

Daher erscheint die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb unrealistisch. Die Verantwortlichen in Hoffenheim haben noch kein Saisonziel ausgegeben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Nach dem Umbruch weiß noch keiner so recht, wo der Weg der TSG hinführt.

Dem unerfahrenen Schreuder steht eine undankbare Aufgabe bevor.

Raman Rooprail

Infos zu TSG 1899 Hoffenheim

Kader

Spielplan

Transfers

Voraussichtliche Aufstellung: Baumann - Vogt, Hübner, Akpoguma - Zuber, Kaderabek, Geiger, Grillitsch, Grifo - Kramaric, Belfodil

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