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Unwahrscheinlich gut, unwahrscheinlich doof

  • Aktualisiert: 07.10.2013
  • 08:40 Uhr
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Dortmund ist nicht mehr Tabellenführer. 80 Minuten Dominanz gegen Mönchengladbach münden in einen Platzverweis, eine Niederlage, zwei Verletzte – und die schwierige Suche nach den Gründen.

Mönchengladbach - Ein kurzer Handschlag mit Borussia Mönchengladbachs Maskottchen Jünter, viel mehr gute Laune hatte Jürgen Klopp nach Borussia Dortmunds seltsamer Niederlage am Niederrhein zunächst nicht zu bieten. "Das fühlt sich alles sehr bescheiden an. Wir haben den Gegner brutal unter Druck gesetzt, aber kein Tor geschossen", sagte der BVB-Coach nach dem verrückten 0:2 seiner Elf, das mehr Fragen als Antworten hinterließ. 80 Minuten lang hatte Klopps Mannschaft die Platzherren nach Belieben beherrscht, am Ende aber dennoch die erste Saisonniederlage quittieren und die Tabellenführung abgeben müssen.

Auf den Punkt brachte es Kevin Großkreutz. "Das war eigene Doofheit. Wie wir Gladbach zunächst beherrscht haben, das war Wahnsinn", sagte der BVB-Mittelfeldspieler und fügte dann etwas leiser hinzu: "Der Frust ist riesengroß, das kann man nicht beschreiben."

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Deutliche Überlegenheit überrascht Klopp

In der Tat hatte der BVB einzig das Toreschießen vergessen - und wurde durch die späten Treffer von Nationalspieler Max Kruse (82., Foulelfmeter) und Raffael (86.) gnadenlos bestraft. Zu allem Überfluss sah Mats Hummels vor dem Strafstoß auch noch die Rote Karte.

"Wir bereiten uns ja auf jeden Gegner gewissenhaft vor", sagte Klopp, der nach seiner Sperre in der Champions League wieder auf der BVB-Bank Platz nehmen durfte, "aber diese Überlegenheit über einen langen Zeitraum schien in unseren Analysen nicht möglich - es war aber so." Besonders vor der Pause fand das Spiel der Gladbacher fast nicht statt. 17:1 Torschüsse für den BVB sprachen schon nach 45 Minuten eine deutliche Sprache, am Ende waren es gar 27:6. Punkte gab es dennoch keine.

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Bender droht für die Nationalelf auszufallen

Als wäre das nicht schon genug, mussten auch noch Sven Bender und Nuri Sahin mit Verletzungen ausgewechselt werden. "Sven hat so etwas wie eine Ganzkörperprellung", sagte Klopp, der Einsatz in der Nationalelf in den kommenden WM-Qualifikationsspielen sei fraglich: "Ich muss mit Joachim Löw telefonieren und schauen, was er mit ihm vorhat." Bei Sahin soll eine Kernspintomographie Aufschluss über die Schwere der Blessur geben.

Verletzungen hin, Überlegenheit her: Irgendwie hatte sich der BVB die Niederlage in Gladbach auch selbst zuzuschreiben. Das gab auch Klopp zu, der den Elfmeter und die Rote Karte erst gar nicht kommentieren wollte. "Wir hatten schon unseren Anteil an der Niederlage. Wir haben das Spiel offen und Gladbach am Leben gelassen." Ähnlich sah das Michael Zorc: "Wir haben 80 Minuten dominiert, wie ich es selten gesehen habe. Aber am Ende haben wir es selbst verschuldet", so der BVB-Sportdirektor.

"Zu langsam agiert, zu langsam gedacht"

Fast schon peinlich war Klopps Gegenüber Lucien Favre der vierte Sieg im vierten Heimspiel seiner Gladbacher. "Der Sieg war am Ende unverdient, das können wir klar sagen", sagte der Schweizer: "In der ersten Halbzeit haben wir geschlafen. Es war ein Wunder, mit 0:0 in die Kabine zu kommen. Wir haben viel zu langsam agiert, zu langsam gedacht. Das war katastrophal." Für die kommenden Tage und Wochen kündigte der Coach seiner Mannschaft prompt ein intensives Training an.

Beim BVB dagegen gab Klopp seinen Spielern erst einmal zwei Tage frei. Um den Kopf frei zu bekommen und die Niederlage zu verdauen: "Wir fahren jetzt nach Hause, hoffen dass 'Manni' Bender und Nuri wieder fit werden, und dann geht es weiter." Zwar nicht als Tabellenführer, aber immerhin mit der Gewissheit eines starken Auswärtsspiels. Klopp: "Wir werden auch die positiven Dinge mit in die Wertung aufnehmen. Das wäre ja noch schöner."


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