Bundesliga
VfL Bochum verlässt Abstiegsränge mit souveränem Sieg über Hertha BSC
- Aktualisiert: 21.01.2023
- 17:56 Uhr
- SID/ran.de
Der VfL Bochum verlässt am 16. Bundesliga-Spieltag vorerst die Abstiegszone. Die Mannschaft aus dem Ruhrpott hat am Samstagnachmittag einen souveränen 3:1-Sieg gegen den direkten Konkurrenten Hertha BSC eingefahren.
Berlins Coach Sandro Schwarz diskutierte noch gestenreich mit den Schiedsrichtern, seine Spieler schlichen derweil mit hängenden Köpfen zu den Fans von Hertha BSC. Am anderen Ende des Stadions beklatschten die Bochumer ihre Anhänger und skandierten: "Nie mehr 2. Liga!"
Bei der Alten Damen herrschte dagegen Tristesse pur. "Wenn wir so auftreten wie heute, brauchen wir nicht von Punkten zu reden. Dafür müssen wir rennen, kämpfen, beißen", kommentierte Berlins Marco Richter nach dem 1:3 (0:2) beim VfL Bochum bei "Sky" und konstatierte: "Schnell abhaken, das war heute scheiße." Maximilian Mittelstädt ergänzte: "Es ist ärgerlich, wenn du drei Bälle aufs Tor kriegst und alle sind drin."
Philipp Hofmann (22./57.) und Winter-Neuzugang Keven Schlotterbeck (44.) erzielten die Tore zum ersten Bochumer Pflichtspielsieg gegen die Hertha seit August 2009. Suat Serdar (87.) gelang der Treffer zum Endstand.
VfL Bochum: Letsch bringt Erfolg zurück
Unter Trainer Thomas Letsch, der den VfL Ende September mit nur einem Punkt übernommen hatte, holten die Bochumer 15 Zähler und erinnern mit ihrer Heimstärke an lange vergangene Zeiten: Viermal in Folge im Ruhrstadion hatte der VfL zuletzt 1997 unter Klaus Toppmöller gewonnen.
"Es war super, es ist geil in diesem Stadion. Das Publikum gibt uns einen Push", sagte Schlotterbeck. Mit dem vierten Heimsieg in Folge hat der VfL die Abstiegsränge und die Hertha noch tiefer in den Tabellenkeller gestoßen. Der dauerkriselnde Hauptstadtklub ist nach vier Auswärtspleiten nacheinander Vorletzter.
Letsch bot die Freiburger Leihgabe Schlotterbeck gleich in der Innenverteidigung auf. Sein Gegenüber Schwarz musste dagegen auf seinen neuen Stürmer Florian Niederlechner (vom FC Augsburg geholt) wegen muskulärer Probleme noch verzichten. Außerdem fehlte den Berlinern Topscorer Dodi Lukebakio wegen Gelbsperre.
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Hertha BSC mit vermeintlichem Führungstreffer
Die erste Chance hatten zwar die Bochumer durch ihren Kapitän Anthony Losilla (5.), doch zuerst jubelten die Gäste: Nach Hackentrick von Richter traf Lucas Tousart in den Winkel - doch nach Videobeweis wurde der Treffer zurückgenommen, weil bei der Flanke von Jean-Paul Boetius der Ball die Torauslinie bereits überquert hatte (11.).
Nichts auszusetzen hatte der Kölner Keller am Bochumer 1:0 elf Minuten später. Nach einer Flanke von Philipp Förster köpfte Hofmann ein, obwohl er von drei Berlinern umringt war. Kevin Stöger, der den Angriff eingeleitet hatte, verpasste nur knapp das 2:0 - sein Freistoß aus 18 Metern touchierte die Latte (34.).
Den immer deutlicher überlegenen Gastgebern gelang dennoch vor der Pause das zweite Tor: Nach einer Förster-Ecke köpfte Schlotterbeck ein - wieder schaute die Hertha-Abwehr nur zu.
Nach dem Seitenwechsel drängte Berlin auf den Anschlusstreffer, doch ein mustergültiger Konter, den Hofmann selbst einleitete, brachte die Entscheidung: Christopher Antwi-Adjei flankte von links, und Maximilian Mittelstädt fälschte Hofmanns Schuss unhaltbar für Keeper Oliver Christensen ab.