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"Völliger Wahnsinn": 96 wütet gegen Schiri

  • Aktualisiert: 27.10.2013
  • 19:41 Uhr
  • SID
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© Getty
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Die Hannoveraner fühlen sich gegen Hoffenheim benachteiligt. Slomka sieht sich als Opfer des Phantoms-Tors. Die Gäste atmen auf.

Hannover - Mirko Slomka hatte es eilig. Mit düsterer Miene stapfte der Trainer von Hannover 96 an den wartenden Reportern vorbei und verschanzte sich zusammen mit Manager Dirk Dufner erstmal in den Katakomben. Nach fünfminütigem Videostudium hatten die 96-Verantwortlichen den Schuldigen für das 1:4 (0:2)-Debakel gegen 1899 Hoffenheimgefunden.

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"Das war eine hundsmiserable Schiedsrichterleistung", wetterte Dufner nach der ersten Niederlage im sechsten Heimspiel. Der 96-Sportdirektor hatte es bei seinem verbalen Rundumschlag vor allem auf die früheste Gelb-Rote Karte der Bundesliga-Geschichte abgesehen: "Der Platzverweis gegen Mame Diouf war spielentscheidend. Eine unglaubliche Entscheidung. Unfassbar. Wenn man die Bilder sieht, dann ist das ein völliger Wahnsinn. Die Gelbe Karte war schon albern." Der 25 Jahre alte Torjäger war wegen Meckerns schon früh verwarnt worden, in der zwölften Minute sah er dann wegen einer angeblichen Schwalbe Gelb-Rot.

Slomka: Schiri war nervös

Auch Slomka sah sich vom jungen Referee Tobias Stieler, der zuvor bereits einen umstrittenen Strafstoß für Hoffenheim gepfiffen hatte, benachteiligt. "Ich hatte das Gefühl, dass der Schiedsrichter eine gewisse Nervosität an den Tag gelegt hat und ein wenig unter Druck stand nach dem letzten Wochenende. Das haben wir sehr deutlich zu spüren bekommen", sagte Slomka und spielte damit auf Hoffenheims Skandalspiel in der Vorwoche gegen Bayer Leverkusen (1:2) an.

Dabei waren beide Entscheidungen Stielers vertretbar: Hannovers Verteidiger Christian Schulz hatte Anthony Modeste knapp innerhalb der Strafraumgrenze zu Fall gebracht, und Startelf-Rückkehrer Diouf hatte sich nach einem Trikotzupfer ziemlich theatralisch fallen lassen. Und so muss sich Hannover, das nunmehr seit vier Spielen auf einen Sieg wartet, erstmal mit dem grauen Mittelmaß der Tabelle abfinden.

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Dufner: "Fataler Tag für uns"

"Das war ein fataler Tag für uns. Die Niederlage trifft uns sehr, sehr hart. Jetzt müssen wir am nächsten Sonntag bei Werder Bremen eine Trotzreaktion zeigen", sagte Dufner. Die Aussichten sind allerdings trübe: Hannover holte in seinen vier bisherigen Auswärtsspielen noch keinen Punkt, zudem fällt nach Didier Ya Konan (Sprungelenksverletzung) in Diouf nun auch der zweite Torjäger aus.

Ungeachtet der hannoverschen Turbulenzen feierte Hoffenheim den großen Befreiungschlag. Acht Tage nach Leverkusens Phantom-Tor durch Stefan Kießling fuhr das Team von Coach Markus Gisdol seinen ersten Dreier seit dem 15. September ein. Zuletzt hatte 1899 in der Liga viermal nicht gewonnen.

"Wir haben eine sehr aufregende Woche hinter uns. Nun bin ich sehr glücklich, weil wir auch in schwierigen Phasen Stabilität gezeigt und dem Gegner in Überzahl den Nerv gezogen haben", sagte Gisdol und unkte, dass es vielleicht von Vorteil gewesen sei, "dass die ersten neun Partien bei uns fast alle so abliefen".

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Hoffenheim blickt nun nach Frankfurt

In Hannover konnte sich das offensivstärkste Team der Liga mal wieder auf seinen Angriff verlassen. Die Tore für die cleveren Kraichgauer erzielten Sejad Salihovic (10./Foulelfmeter), Kai Herdling (18.) und der überragende Roberto Firmino (62. und 64.). Den vorübergehenden Anschlusstreffer für die Hausherren markierte Salif Sane (56.). Nach einer zweiten Roten Karte gegen 96-Verteidiger Marcelo wegen Schiedsrichterbeleidigung (64.) spielte Hoffenheim in den letzten 30 Minuten sogar in doppelter Überzahl.

Durch den dritten Saisonsieg gehen die Blicke der Hoffenheimer jetzt erst einmal nach Frankfurt. Denn bevor 1899 am kommenden Samstag Bayern München empfängt, steht in der Main-Metropole die Phantom-Tor-Verhandlung über ein Wiederholungsspiel gegen Leverkusen an.


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