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Champions League

FC Bayern München: Schlüsselspieler Jamal Musiala - "Bambi" war gestern

  • Aktualisiert: 04.10.2022
  • 11:41 Uhr
  • ran.de
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© 2022 imago

Binnen weniger Wochen hat es Jamal Musiala beim FC Bayern München vom Ergänzungs- zum Stammspieler geschafft. Während Experten staunen, erfüllt der 19-Jährige damit nur seine eigenen hoch gesteckten Erwartungen.

München - Seine braunen Reh-Augen und der fast schon verschüchterte Blick haben Jamal Musiala beim FC Bayern den Spitznamen "Bambi" eingebracht. In dieser Saison verschreckt "Bambi" allerdings nur noch seine Gegner.

Mit drei Torbeteiligungen beim 4:0 gegen Bayer Leverkusen erlebte der 19-Jährige am Wochenende den vorläufigen Höhepunkt seines Höhenfluges. Vom Ergänzungsspieler wurde er in den vergangenen Wochen zum - Zitat Manuel Neuer - "Schlüsselspieler" im Münchner Star-Ensemble und erfüllte damit vor allem eigene Erwartungen.

"Ich will den nächsten Schritt machen, weg vom Youngster, vom Talent. Es ist Zeit für die nächste Stufe, das nächste Level", hatte Musiala Anfang September im Interview mit der "Sportbild" angekündigt. Gesagt, getan, wie die Zahlen eindrücklich belegen.

In elf Pflichtspielen erzielte der Offensiv-Allrounder sieben Treffer, legte fünf weitere auf. In der Champions League am Dienstag bei Viktoria Pilsen (ab 18:45 Uhr im Liveticker auf ran.de) können noch mehr hinzukommen.

Zum Vergleich: In der Vorsaison kam er in 40 Partien insgesamt auf acht Tore und sechs Vorlagen.

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Lob für Musiala von allen Seiten

Sportvorstand Hasan Salihamidzic verpasste ihm jüngst das Etikett "unverkäuflich". "Sky"-Experte Lothar Matthäus attestierte ihm schon "das Potenzial zum Weltfußballer".

Und Thomas Müller adelte seinen jungen Kollegen nach dem Leverkusen-Sieg mit den Worten: "Es ist schon so, dass man ihm den Ball in gewissen Situationen gerne gibt, weil man sagt: 'Okay, jetzt spiele ich den Jamal an, weil ich weiß, was er am Ball kann."

Musiala ist zweifelsohne der Shooting-Star der Saison. Der einzige, der auch in den bayerischen Krisenwochen im September Normalform erlangt hatte. 

"Er ist in einer herausragend guten Form. Er ist im Moment mit der wichtigste Spieler beim FC Bayern. Es ist eine wunderschöne Randgeschichte, dass er es mit seinen 19 Jahren geschafft hat, bei Bayern unverzichtbar zu werden", schwärmte auch Markus Babbel in der ran Bundesliga Webshow. Und weiter: "Er zieht die ganze Truppe mit, das ist wirklich bemerkenswert. Er bringt konstant gute Leistungen auf hohem Niveau."

Trotz aller Schulterklopfer bleibt der Youngster sympathisch bescheiden. "Ich will mich einfach weiterentwickeln", sagte er nach Abpfiff und erinnerte dabei ein bisschen, wenn auch zurückhaltender, an die Kahn'sche "Immer-weiter-Mentalität".

Kein Wunder, dass der einstige "Titan" und heutige Klub-Boss ebenfalls ins Schwärmen geriet: "Er schafft es, Spiel für Spiel an sein oberes Leistungsniveau heranzukommen. Er ist derjenige, der uns im Moment viel Freude bereitet."

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Zwei Vorlagen, ein Tor: Jamal Musiala (l.)
News

Musiala brilliert: Starke Bayern beenden Ergebniskrise

Angeführt vom überragenden Jungstar Jamal Musiala hat Bayern München seine schwarze Serie in der Bundesliga nach vier Spielen ohne Sieg beendet.

  • 30.09.2022
  • 22:35 Uhr

Musiala beeindruckt als Teenager mit Ballgefühl

Begonnen hat das Bayern-Abenteuer für Musiala 2019. Als 16-Jähriger wechselte das Offensiv-Juwel für schlappe 200.000 Euro aus der Jugend des FC Chelsea zur U17.

"Jamal hat damals schon Fähigkeiten gezeigt, die er jetzt auch in der Bundesliga zeigt. Er hat mit seinem unglaublichen Ballgefühl beeindruckt", erinnerte sich der frühere Chefscout und jetzige Technische Direktor Marco Neppe bei "Sky".

Und weiter: "Man konnte in nahezu jeder seiner Aktionen seinen Spaß am Spiel sehen. Das hat einfach gutgetan. Es war ein Genuss, ihm beim Fußballspielen zuzuschauen."

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Musialas Ziel mit 16: Die WM 2022

Überzeugt hatten Neppe damals auch die Klarheit und Zielstrebigkeit des zarten Teeangers. Für ihn sei ganz klar gewesen, dass er bei der WM 2022 Stammspieler sein wollte.

"Man muss sich vorstellen: Jamal ist heute auch noch kein Muskelberg. Damals war er auch noch zehn, 15 Zentimeter kleiner. Ich musste dann ein-, zweimal rechnen: Was heißt das? Wie alt ist er 2022? Ist das mit 19 sein Anspruch, Stammspieler zu sein?", erklärt Neppe: "Ich dachte nur: Das ist sehr klar formuliert. Go! Geh deinen Weg! Mach es!"

Von der U17 stieg Musiala - auch bedingt durch die Corona-Pandemie - schnell zu den Amateuren auf, mit denen er Drittliga-Meister wurde. Im Februar 2020 nahm Trainer-Urgestein Hermann Gerland dann Bayern-Coach Hansi Flick zur Seite, um seine Neuentdeckung anzupreisen.

"Bring ihn mal vorbei", soll Flick geantwortet haben. Wenige Monate später wurde Musiala mit 17 Jahren und 125 Tagen zum damals jüngsten Bundesliga-Debütanten in der Geschichte des Rekordmeisters.

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Musiala knackt Rekorde und verärgert England-Coach Southgate

Seitdem knackte der Ballkünstler einen Rekord nach dem anderen. Jüngster Bayern-Torschütze in der Bundesliga, in der Champions League, jüngster deutscher Nationalspieler bei einer EM.

Übrigens sehr zum Ärger von Englands Nationalcoach Gareth Southgate. "Eine Schande" sei es, dass sich Musiala nach vielen Jahren in englischen U-Mannschaften schlussendlich für Deutschland entschieden hat. Southgate schob es frustriert auf "acht Nationalspieler beim FC Bayern", die das junge Supertalent dahingehend beeinflusst hätten.

Bundestrainer Flick kann es nur recht sein. Für die Weltmeisterschaft in Katar ist der Youngster einer der größten Hoffnungsträger. "Jamal ist immer eine gute Option", lobte Flick am Rande der vergangenen Nations-League-Spiele.

Er habe eine Leichtigkeit, sich aus Drucksituationen zu lösen und strahle schon in jungem Alter große Torgefahr aus: "Jamal hat diese Komplettheit, die uns einfach guttut."

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Effenberg: WM ein nächster "Schritt zum Superstar"

Bayern-Vereinsbotschafter Stefan Effenberg traut Musiala in seiner "t-online"-Kolumne zu, dass die WM sogar "sein Turnier" werden könnte. Ein nächster "Schritt zum Superstar".

Angesichts der schier endlosen Lobeshymnen sollen sich beim FC Bayern dem "Spiegel" zufolge intern Sorgen breitmachen, Musiala könne dem Druck auf Dauer wegen fehlender Reife noch nicht standhalten.

Gedanken, die sich Markus Babbel nicht macht. "Er muss einfach so weitermachen. Er muss vernünftig trainieren, vernünftig leben, essen, trinken, schlafen – alles was notwendig ist, um wieder Top-Leistungen bringen zu können. Aber da habe ich überhaupt keine Bedenken, weil er macht auf mich überhaupt nicht den Eindruck, dass er ein Luftikus ist, um die Häuser zieht, sondern er ist total fokussiert auf seine Karriere", ist sich der Ex-Profi sicher.

Ein bisschen bayerischer Beschützerinstinkt für "Bambi" kann aber mit Sicherheit nicht schaden, dann dürften die Münchner noch viel Freude an ihrem wohl größten Talent haben.

Carolin Blüchel

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