Pflichtsieg in Jena: Stuttgart glanzlos weiter
- Aktualisiert: 28.10.2015
- 22:33 Uhr
- SID
Der VfB Stuttgart ist durch einen glanzlosen Pflichtsieg ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen.
Jena - Bundesligist VfB Stuttgart ist durch einen glanzlosen Pflichtsieg ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen und hat die Diskussionen um den umstrittenen Trainer Alexander Zorniger zumindest vorerst beendet. Die Schwaben setzten sich beim Viertligisten Carl Zeiss Jena mit 2:0 (1:0) durch und überstanden erstmals seit 2012 die zweite Runde.
Kapitän Martin Harnik (22.) und Alexandru Maxim (90.+2/Handelfmeter) sicherten dem VfB beim krassen Außenseiter in Thüringen den Sieg. Wegen Handspiels auf der Linie hatte Niclas Erlbeck (90.+1) die Rote Karte gesehen. Der dreimalige DDR-Meister Jena verpasste hingegen eine Überraschung wie noch vor siebeneinhalb Jahren. Im Februar 2008 hatte der damalige Zweitligist den Deutschen Meister mit 7:6 nach Elfmeterschießen im Viertelfinale aus dem Wettbewerb geworfen.
Stuttgart ohne Dié
Der Bundesliga-16. Stuttgart ging unter enormem Druck in die Begegnung. In zehn Ligaspielen hatte es zuletzt sieben Niederlagen gegeben, vor allem Zorniger steht wegen seines bedingungslosen Offensiv-Fußballs und seiner angeblichen Sturheit in der Kritik. Mit 23 Gegentreffern hat der dreimalige Pokalsieger die schwächste Abwehr im Oberhaus.
Ohne Geoffroy Serey Dié (Muskelverletzung) und Lukas Rupp (Handbruch) agierten die Gäste auch nur in den Anfangsminuten verhalten, ehe sie weitestgehend die Kontrolle übernahmen. Nach einer schönen Einzelleistung erzielte Harnik aus kurzer Distanz die Führung. Zuvor hatten die spielerisch recht limitierten Jenaer mutig nach vorn gespielt, kamen dabei aber bis zur Pause nur durch Velimir Jovanovic (35.) zu einer klaren Torchance.
Jena ohne Durchschlagskraft
Jena, Dritter der Regionalliga Nordost und ehemaliger Finalist im Europapokal, hatte in der ersten Runde sensationell den Hamburger SV (3:2 n.V.) aus dem Wettbewerb geworfen, konnte an diese Leistung aber zunächst nicht anknüpfen. Die Mannschaft von Trainer Volkan Uluc agierte oft zu überhastet und wenig kreativ - angesichts von drei Spielklassen Unterschied überraschte das jedoch wenig.
18.000 Zuschauer bildeten im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena die bislang größte Kulisse in der Nachwendezeit. Durch Zusatztribünen wurde die Kapazität erhöht, zudem kam für etwa 100.000 Euro eine mobile Flutlichtanlage zum Einsatz. Dies war nötig, da die eigentlichen Masten des Stadions nach einer Saale-Flut 2013 aus Sicherheitsgründen entfernt werden mussten.
Nach dem Seitenwechsel drängte Jena energisch auf den Ausgleich und brachte die Stuttgarter Defensive mehrere Male in Bedrängnis. Allerdings fehlte es zu oft an der nötigen Präzision. Der VfB hatte vier Tage vor dem nächsten Bundesligaduell mit Darmstadt 98 trotzdem zeitweise größere Probleme, sich vom Druck zu befreien und kam erst nach einer guten Stunde durch Harnik zur nächsten Chance (62.). Jena drückte weiter, war aber in Tornähe nicht abgeklärt genug. Maxim blieb vom Punkt eiskalt und machte alles klar.