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Irland vor Deutschland-Spiel: "Boys in Green" gehen die Talente aus

  • Aktualisiert: 07.10.2015
  • 21:16 Uhr
  • SID
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© 2015 Getty Images

Für Irland geht es zum Abschluss der EM-Qualifikation in Gruppe D darum, mindestens Platz drei zu sichern. Doch die Iren plagen noch andere Probleme: Ihnen fehlen die zukünftigen Spieler.

Dublin/München - Shay Given macht sich große Sorgen. Kopfzerbrechen bereitet dem 39 Jahre alten Torwart der Iren aber weniger Weltmeister Deutschland. Auch die Diskussionen auf der Insel um die verspätete Anreise von Starstürmer Robbie Keane wegen der Geburt seines Sohnes lassen Given kalt.

Der Nationalkeeper der "Boys in Green" hat Angst um die Zukunft des irischen Fußballs. "Wir brauchen wieder einen Damien Duff, einen Robbie Keane oder einen Richard Dunne. Aber ich sehe keinen. Uns gehen die Talente aus", sagte der 132-malige Nationalspieler vor dem EM-Qualifikationsspiel am Donnerstag (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf ran.de) in Dublin gegen Deutschland.

Irland: Keine Talente im Fußball

Irland kann sich in den Spielen gegen das DFB-Team und am Sonntag gegen Polen Platz drei in der Gruppe D und die Teilnahme an den Play-offs im November sichern. Sogar die direkte Qualifikation für die EURO 2016 in Frankreich ist noch möglich - aber Given blickte schon einmal voraus, auf eine Zeit ohne Keane oder ihn selbst.

"Wir sind ein kleines Land. Viele Jungs spielen Gaelic Football, Rugby oder Hurling. Da bleibt für den Fußball nicht mehr allzu viel übrig", betonte der Keeper. Und wenn es dann einmal ein Talent wie den 20-jährigen Jack Grealish von Aston Villa gibt, dann entscheidet der sich auch noch für England.

Team schaut auf das Spiel der Schotten

Noch bekommt Irlands Teammanager Martin O'Neill ein vernünftiges Team zusammen, das im Aviva Stadium den Weltmeister ärgern will. "Es wird ein harter Abend, aber wir wissen, was wir zu tun haben. Wenn wir selbstbewusst und entschlossen auftreten, bekommen wir unsere Chancen", sagte O'Neill. Given sprach von einem "großen Spiel gegen eine große Mannschaft".

Der Blick der Iren geht am Donnerstagabend auch nach Schottland. "Wir müssen uns erst einmal auf unser Spiel konzentrieren, aber dann schauen wir natürlich auch, was in Glasgow passiert", sagte Given. In Glasgow spielt der Erzrivale zeitgleich gegen Polen. Derzeit liegen die Iren als Dritter zwei Punkte hinter den Polen und vier vor Schottland.

"Solange er nicht selbst stillt, wird er spielen"

Die Hoffnungen der "Boys in Green" ruhen in den kommenden Tagen wie so oft auf Rekordtorschütze Keane, um dessen Einsatz lange Zeit gebangt wurde. Doch der 35-Jährige, der in 124 Länderspielen 67 Tore erzielte und inzwischen für Los Angeles Galaxy spielt, wird dabei sein.

"Solange er nicht selbst stillt, wird er spielen", sagte Assistenztrainer Roy Keane über seinen früheren Teamkollegen, dessen Ehefrau Claudine am Montag in Los Angeles den zweiten Sohn des Paares zur Welt gebracht hatte. "Er hat das Baby ja nicht bekommen", fügte Roy Keane schmunzelnd an, "warum sollte er also nicht spielen können?"

Die nächste Überraschung gegen Deutschland?

Man werde am Donnerstag auf jeden Fall "bereit sein", sagte Roy Keane weiter. Der frühere Kapitän von Manchester United hofft sogar auf eine noch größere Überraschung als beim 1:1 im Hinspiel im Oktober 2014 in Gelsenkirchen: "Ich denke, dass wir stärker sind als damals, eine bessere Mannschaft."

Allerdings haben die Iren Personalprobleme. Mittelfeldmann Glenn Whelan und Flügelspieler James McClean sind gesperrt, der Einsatz der Abwehrspieler Seamus Coleman und Marc Wilson sowie von Spielmacher Wes Hoolahan ist wegen Blessuren fraglich.

Die voraussichtliche irische Mannschaftsaufstellung:

Given - Brady, McShane, Coleman, O'Shea - Hendrick, Hoolahan, McCarthy, McGeady - Keane, Long.

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