Roca, Lewy, Leichtigkeit: Die Lehren aus Bayerns Sieg gegen Al Ahly
Die Lehren aus dem Bayern-Sieg gegen Al Ahly
Der FC Bayern München hat nach einem 2:0-Sieg gegen Afrika-Champion Al Ahly aus Ägypten erwartungsgemäß das Finale der FIFA Klub-WM erreicht. ran.de zeigt die Lehren aus dem Halbfinale für das Endspiel.
Bayerns Spieler haben Bock auf die Klub-WM
Die Chance, nach dem FC Barcelona als zweiter Klub überhaupt das Sextuple zu gewinnen, treibt die Bayern an. Gegen Al Ahly verzichtete Hansi Flick auf Rotation im großen Stil und ließ Leistungsträger wie Robert Lewandowski über die volle Distanz durchspielen. Knapp 63 Prozent gewonnene Zweikämpfe zeigen außerdem, dass der Rekordmeister mit ganzem Ernst bei der Sache war. Der Auftritt macht klar: Die Klub-WM ist für die Spieler mehr als eine bloße Pflichtaufgabe. Das hatte ja auch schon Karl-Heinz Rummenigge zuletzt immer wieder betont.
Lewandowskis Elfer-Patzer war nur ein Ausrutscher
Am Freitag noch blieb Robert Lewandowski gegen Hertha BSC erstmals seit zwei Monaten in der Liga ohne Tor – verschoss dabei sogar einen Elfer. Gegen Al Ahly zeigte der Pole nun, dass der Abend von Berlin ein Ausrutscher war: Zweimal knipste er eiskalt und kommt damit nun auf neun Tore in neun Pflichtspielen 2021. Nach den Titeln als Toptorjäger der vergangenen Bundesliga- und Champions-League-Saison könnte Weltfußballer Lewandowski auch in der Klub-WM erfolgreichster Stürmer werden. Dafür muss er im Finale einen Treffer auf Andre-Pierre Gignac aufholen, der bereits drei Tore erzielte, dabei aber auch ein Spiel mehr als der Bayern-Stürmer absolvierte.
Marc Roca bietet sich für mehr Einsätze an
Auch im fünften Startelfeinsatz von Marc Roca gewinnen die Bayern. Aber wohl in keinem Spiel agierte der 24-Jährige so stark wie gegen Al Ahly: 93 Prozent seiner Pässe brachte der Spanier an den Mann - trotz immer wieder starker Bedrängnis durch Gegenspieler. Dazu kamen zwei Torschüsse. So rechtfertigt Roca Flicks Vertrauen. Der Bayern-Coach setzte auf den Sommerneuzugang statt auf Corentin Tolisso als Vertreter des Corona-erkrankten Leon Goretzka.
Trotz Sieg: Arbeitssieg statt Leichtigkeit
Waren es die Nachwirkungen des Flugchaos aus der Nacht zum Samstag oder doch ein Zeichen der Überspieltheit in dieser Marathon-Saison? In der zweiten Halbzeit kam den Bayern die Dominanz der ersten Hälfte jedenfalls abhanden. Klare Torchancen blieben lange aus. Auch von der Bank kam trotz der Einwechslungen von unter anderem Eric Maxim Choupo-Moting einmal mehr kaum Schwung. Nicht nur Lewandowski hofft im Finale am Donnerstag (ab 19 Uhr im Liveticker auf ran.de) auf "besseren Fußball".
Bayern weiter Top-Favorit – aber Tigres wird eine Nummer schwerer
Auch wenn Joshua Kimmich Al Ahly den "FC Bayern Ägyptens" nannte – furchteinflößend war der Auftritt der Nordafrikaner nicht. Im Finale wartet nun mit Mexikos Topteam Tigres UANL ein größeres Kaliber. Schließlich hat die Mannschaft um Frankreichs Ex-Nationalspier Andre-Pierre Gignac im Halbfinale Brasiliens Rekordmeister Palmeiras Sao Paulo ausgeschaltet. Zudem hatten die Tigres einen kompletten Tag mehr Regenerationszeit vor dem Finale. "Das ist eine sehr dynamische Mannschaft, sehr athletisch, mit sehr viel Power. Da müssen wir gut dagegenhalten", warnt nun auch Flick.