Blatter: WM bleibt in Russland
- Aktualisiert: 21.03.2014
- 16:08 Uhr
- SID
Trotz der politischen Unruhen auf der Halbinsel Krim hält FIFA-Boss Joseph Blatter an der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland fest. Die FIFA freut sich indes über ihre hohen Reserven.
Zürich - Trotz der politischen Unruhen auf der Halbinsel Krim hält FIFA-Boss Joseph Blatter an der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland fest. Die FIFA freut sich indes über ihre hohen Reserven. Im Jahr 2013 hat der Fußball-Weltverband 72 Millionen Dollar (52,3 Millionen Euro) Gewinn gemacht und damit seine Reserven auf stolze 1,432 Milliarden Dollar (1,041 Milliarden Euro) gesteigert. Dies gab Generalsekretär Jerome Valcke auf einer Pressekonferenz nach einer zweitägigen Sitzung der FIFA-Exekutive in Zürich bekannt.
Neben den Finanzen standen in Zürich vor allem die Planungen und Probleme der kommenden drei Weltmeisterschafts-Endrunden im Mittelpunkt. Trotz der jüngsten politischen Krisen um Russland, den WM-Ausrichter 2018, stellte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter klar: "Es gibt keine Überlegungen, die Vergabe zu überdenken. Diese WM ist an Russland vergeben worden, und wir werden mit unserer Arbeit weitermachen."
Im engen Dialog
Blatter gab zudem erneut ein klares Bekenntnis zur WM 2022 in Katar ab. In der Menschenrechtsfrage um die heftig kritisierten Bedingungen für Arbeiter auf den Stadion-Baustellen gebe es laut Blatter Fortschritte. "Wir stehen in immer engerer Verbindung zu nichtstaatlichen Organisationen und der Politik, sie und wir wollen einen offenen Dialog", sagte der 78-jährige Schweizer.
Blatter stellte aber klar: "Die Verantwortung liegt bei den Kataris und den Firmen, die die Arbeiter beschäftigen. Wir tragen zwar einen Teil der Verantwortung, können aber nicht eingreifen, sondern nur den Dialog mit den wirklich Verantwortlichen suchen."
Situation verbessern in Katar
Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger, der von Blatter mit der Koordination der erforderlichen Gespräche zu den Arbeitsrechten in Katar beauftragt worden war, sagte in Zürich: "Mein Eindruck ist, dass die Verantwortlichen erkennen, wie wichtig es ist, die Situation in Katar zu verbessern. Das Land steht schließlich im Blickpunkt. Wir wollen dort keine Kompetenzen durchbrechen, sondern kooperieren. Das ist der Pfad, den wir verfolgen werden und mit dem wir hoffentlich eine Verbesserung erreichen."
Zu dem heiklen Thema der jüngsten Bestechungsvorwürfe gegen den früheren FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner und den Fußball-Offiziellen Mohamed bin Hammam nahm die FIFA-Spitze derweil nur am Rande Stellung. "Die FIFA-Ethikommission hat die Berichte zur Kenntnis genommen und wird alles Nötige in die Wege leiten", hieß es in einer knappen Stellungnahme.
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Bestechungsskandal bei der FIFA?
Der englische Telegraph hatte zu Wochenbeginn über einen Bestechungsfall im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2022 an Katar berichtet. Es sollen kurz nach der Entscheidung fast zwei Millionen Dollar an den ehemaligen FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner und dessen Familie gezahlt worden sein - von der Firma des katarischen Fußball-Offiziellen Mohamed bin Hammam.
Generalsekretär Valcke wird derweil in der kommenden Woche nach Brasilien reisen, um sich ein Bild von den letzten Baustellen der WM 2014 (12. Juni bis 13. Juli) zu machen. "Wir sind da, wo die größten Probleme sind. Und die werden hoffentlich bis zum Ende der nächsten Woche gelöst sein", sagte Valcke. Sorgen bereiten vor allem das Stadion in Sao Paulo, wo das Eröffnungsspiel stattfinden, sowie die Austragungsorte Cuiaba und Curitiba.