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DFB: Steuerfahnder werten Grindel-Aussage als belastend

  • Aktualisiert: 11.03.2017
  • 13:20 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDGIUSEPPE CACACE
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In die Ermittlungen zum Millionen-Skandal um die Vorgänge beim DFB im Vorfeld der WM-Endrunde 2006 ist zusätzliche Bewegung geraten.

Berlin - In die Ermittlungen zum Millionen-Skandal um die Vorgänge beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) im Vorfeld der WM-Endrunde 2006 ist zusätzliche Bewegung geraten. Angaben der "Bild"-Zeitung zufolge werten die Steuerfahnder eine Aussage von DFB-Chef Reinhard Grindel im Bundestags-Sportausschuss in den laufenden Ermittlungen als belastend für drei frühere Top-Funktionäre und auch den DFB. Das Blatt beruft sich auf Aktenvermerke in vorliegenden Ermittlungsunterlagen. Der DFB bezweifelte auf "SID"-Anfrage die Stichhaltigkeit der Informationen.

Demnach sollen die Fahnder in der Frage nach den Gründen für die ungeklärte Zahlung von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA aus 2005 Grindels mutmaßlich behauptete Unkenntnis im Sportausschuss als Stützung ihrer Hinterziehungsvorwürfe ansehen. "Zu beklagen sei", wird Grindels Aussage in Berlin aus dem vergangenen Januar in den Bild vorliegenden Unterlagen wiedergegeben, "dass man durch die Arbeit von Freshfields (vom DFB beauftragte Privatermittler/d.Red) die Zahlungsflüsse der Bewerbung kenne, aber nicht den Grund, weshalb die 6,7 Millionen verlangt wurden, wofür sie am Ende eingesetzt wurden."

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Für den DFB ist die angebliche Auslegung der Textpassage über Grindels Äußerungen im Sportausschuss nicht nachvollziehbar. "Sollte es solche Interpretationen geben, wären sie völlig abwegig", erklärte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker am Samstag auf "SID"-Anfrage: "Unsere Fachanwälte gehen fest davon aus, dass die Zahlung betrieblich veranlasst war."

Verdacht auf Steuerhinterziehung

In der WM-Affäre läuft ein Ermittlungsverfahren gegen die früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger sowie den ehemaligen Generalsekretär Horst R. Schmidt wegen der Verdachts der Steuerhinterziehung in einem schweren Fall. Dem DFB drohen in diesem Zusammenhang Nach- Strafzahlungen von angeblich bis zu 25 Millionen Euro. Die DFB-Juristen weisen bisher alle Vorwürfe der Ermittler zurück. 

Nach offizieller Lesart des Verbandes sind die ominösen Millionen "betriebliche Ausgaben" gewesen, durch die ein späterer FIFA-Zuschuss zu den WM-Organisationskosten in Höhe von 170 Millionen Euro erst ermöglicht worden sein soll. Die FIFA bestätigt diese Abläufe nicht. Allerdings haben für andere und womöglich anrüchige Verwendungszwecke - trotz fragwürdiger Geldflüsse selbst über Privatkonten des damaligen WM-Chefs Franz Beckenbauer - alle bisherigen Ermittlungen, auch von Behörden im FIFA-Stammland Schweiz, und andere Untersuchungen nach bisherigem Erkenntnisstand keinerlei Beweise erbracht.

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