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EM-Kader: Bundestrainer Joachim Löw lässt Raum für "Überraschungen"

  • Aktualisiert: 21.03.2016
  • 22:03 Uhr
  • SID
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© 2015 Getty Images
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Zum Jahresauftakt setzt Joachim Löw auf seine WM-Helden. Jonathan Tah ist der einzige Neuling im Kader. Doch der Traum für die Youngster um Joshua Kimmich ist noch nicht ausgeträumt. Einzig Max Kruse hat seine Chance wohl verspielt.

München - Joachim Löw blickte am Sonntag mal wieder mit Spannung nach Manchester. Dort spielte sein Kapitän Bastian Schweinsteiger im Stadtderby zwischen City und United, das die "Red Devils" mit 1:0 gewannen, nur eine Nebenrolle.

Wenn die deutschen Fußball-Weltmeister am Dienstag in Berlin erstmals im EM-Jahr ohne den suspendierten Max Kruse zusammenkommen, ist Schweinsteiger wieder der unumstrittene Leader.

Löw setzt auf die Rio-Helden

Bundestrainer Löw setzt bei den Länderspielen gegen England am Samstag (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf ran.de) und am Dienstag darauf in München gegen Italien (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf ran.de) auf etablierte Kräfte.

Mit dabei sind die Rio-Helden um Schweinsteiger und Mario Götze - die Jugend muss - noch - warten. "Aber die Tür" zur Euro in Frankreich, betont Löw im SID-Interview, ist auch für Youngster wie Joshua Kimmich oder Leroy Sané "offen".

Auch 2016 wieder ein Mr. Unbekannt?

Wenn Löw am 23. Mai mit seinem vorläufigen Turnier-Kader zum EM-Trainingslager nach Ascona aufbricht, "kann es schon sein, dass es Überraschungen geben wird", sagt er. Einiges deutet darauf hin, dass Löw auch 2016 wieder einen "David Odonkor" oder "Matthias Ginter" aus dem Hut zaubern wird.

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"Der Kampf um die Plätze im Kader beginnt jetzt ernsthaft - es sind noch acht Wochen bis Saisonende", sagt Löw, "es ist wichtig, dass jeder Spieler zeigt, dass er zur EM will und alles dafür tut."

Podolski und Schürrle bangen - Kruse bereits weg

Die Youngster um Joshua Kimmich werden aktuell bei der U21 gebraucht. Im Sommer genießt die A-Mannschaft klare Priorität gegenüber der Olympia-Auswahl. Spätestens dann müssen Wackelkandidaten wie die Weltmeister Lukas Podolski und André Schürrle bangen.

Dessen undisziplinierter Klubkollege Max Kruse dürfte seine Chance bereits verspielt haben. Löw strich den Wolfsburger wegen wiederholter Verfehlungen aus dem Kader.

"Ich möchte Spieler, die sich auf den Fußball und die EM konzentrieren, auch zwischen den Spielen. Max hat sich zum wiederholten Male unprofessionell verhalten. Das akzeptiere ich nicht", betonte Löw.

Löw erwartet mehr

Deshalb will er seinen Kandidaten in dieser Woche ins Gewissen reden. "Wir haben einen größeren Kader nominiert, um mit den Spielern zu sprechen, was wir erwarten", sagt er. Neben tadellosem Verhalten ist das vor allem eins: Leistung.

Führungsspieler Sami Khedira liege mit seiner Kritik, Deutschland habe in derzeitiger Verfassung "keine Chance" auf den EM-Titel, "nicht ganz verkehrt", gibt Löw zu. Bei der Titelmission baut er darauf, dass "die Anspannung aller Spieler bis ins Maximum vorhanden" ist, wenn das Turnier bevorstehe.

Wer wird rechtzeitig fit?

Bis dahin sollten personelle und körperliche Probleme beseitigt sein: Wie bei Christoph Metzelder, der 2008 nach schwerer Fußverletzung eine gute EM spielte. Wie 2010, als Löw den angeschlagenen Spielführer Michael Ballack aussortierte und mit einem jungen Team auf WM-Platz drei stürmte.

Oder wie 2014, als die angeschlagenen Führungsspieler Miroslav Klose, Khedira und Schweinsteiger ihre Form rechtzeitig fanden. Klappt das auch 2016? Löw hat einige Sorgenkinder.

Jonathan Tah als einziger Neuling

Abwehrchef Jerome Boateng und Weltmeister Benedikt Höwedes fehlen in dieser Woche verletzt. Löw hat deshalb Leverkusens Shootingstar Jonathan Tah als einzigen Neuling dazugeholt.

WM-Held Götze, auf den Jogi Löw weiterhin baut, ist beim FC Bayern außen vor und soll sich beim DFB Selbstvertrauen holen. Schweinsteiger wurde am Sonntagabend bei Manchester United wieder erst spät eingewechselt. Reicht das für die EM?

"Die Zeit bis zur Euro ist noch relativ lange", beruhigt der Bundestrainer. "Sein Ehrgeiz ist ungebrochen extrem hoch, er will weiter Topleistungen bringen." Noch hält Löws Vertrauen, die Jungen müssen warten - aber wohl nicht mehr lange.


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