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FIFA-Skandal: Auch Webb-Gehilfe Takkas soll ausgeliefert werden

  • Aktualisiert: 09.10.2015
  • 15:24 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFP

Im Zuge des Korruptionsskandals beim Fußball-Weltverband FIFA soll der fünfte in der Schweiz verhaftete Funktionär in die USA ausgeliefert werden.

Bern - Im Zuge des Korruptionsskandals beim Fußball-Weltverband FIFA soll der fünfte in der Schweiz verhaftete Funktionär in die USA ausgeliefert werden. Das Schweizer Bundesamt für Justiz (BJ) bewilligte die Überstellung des Briten Costas Takkas an die US-Behörden, nachdem die Vorwürfe gegen den ehemaligen Generalsekretär und Attaché des Kontinentalverbandes CONCACAF (Nord- und Mittelamerika sowie Karibik) geprüft worden sind. Der 58-Jährige hat 30 Tage für einen Einspruch gegen die Entscheidung.

Takkas war Ende Mai zusammen mit sechs weiteren Fußball-Funktionären in Zürich vor dem FIFA-Kongress auf Antrag der US-Behörden verhaftet worden. Von den Festgenommenen befindet sich bislang der ehemalige FIFA-Vizepräsident und frühere CONCACAF-Chef Jeffrey Webb (Kaymaninseln) nach seiner Zustimmung zur Auslieferung bereits in den USA und wird inzwischen als potenzieller Kronzeuge gehandelt. Außerdem hat das BJ schon die Auslieferungsbescheide für den früheren FIFA-Vize Eugenio Figueredo (Uruguay), Costa Ricas ehemaligen Verbandschef Eduardo Li und Venezuelas früheren Fußball-Boss Rafael Esquivel bewilligt.

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Takkas soll Bestechungsgelder angenommen haben?

Takkas soll im Zusammenhang mit dem Verkauf von Marketingrechten Bestechungsgelder verlangt und angenommen haben. Laut US-Behörden habe der Funktionär mit griechisch-zyprischer Herkunft dabei im Auftrag seines damaligen Chefs Webb gehandelt.

Durch die Bewilligung der Auslieferung von Takkas stehen lediglich noch die BJ-Entscheidungen über die Auslieferung von Brasiliens Ex-Verbandspräsident Jose Maria Marin und Nicaraguas ehemaligem Fußball-Chef Julio Rocha aus. Marin hat angeblich mit den US-Behörden schon Verhandlungen über eine Ausetzung seiner Haft gegen eine Millionen-Kaution getroffen. Rocha stimmte bislang lediglich einem Auslieferungsgesuch seines Heimatlandes zu, lehnt aber eine Überstellung an die US-Justiz ab.

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