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Fußball

FIFPro mit deutlicher Kritik an der FIFA

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© AFP/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SID/ALEXANDER TAMARGO

Die einflussreiche Spielergewerkschaft FIFPro hat nach der ausgebliebenen Einladung der FIFA zu einem Treffen in Rabat harsche Kritik geübt. Der Weltverband habe in Marokko Entscheidungen über die Rechte und das Wohlergehen der Spieler getroffen, obwohl "keine repräsentative globale Vertretung unabhängiger Spielergewerkschaften" mit am Tisch gewesen sei, "die im Namen der Spieler" spreche, hieß es in einem Statement von FIFPro.

Die FIFA hatte am Montagmorgen mitgeteilt, dass bei dem Meeting unter anderem ein Sonderfonds in Höhe von 20 Millionen US-Dollar für Profis beschlossen sowie zahlreiche bereits geltende Regularien in Sachen Belastung bestätigt wurden. Dabei betonte der Weltverband, dass am neu geschaffenen FIFA Professional Players Consultation Forum (FIFA Profi-Ausschuss) Vertreterinnen und Vertreter von 30 Spielergewerkschaften aus fünf Kontinenten teilnahmen.

"Die Eingeladenen stellten keine repräsentative Auswahl unabhängiger Spielergewerkschaften aus aller Welt dar", monierte die nicht eingeladene Gewerkschaft FIFPro. Vielmehr seien dies bestimmte Gruppen und Einzelpersonen gewesen, "die hauptsächlich von FIFA-Mitgliedsverbänden aus aller Welt vertreten wurden". Dies verstärke "ein besorgniserregendes Muster", so FIFPro weiter. Die FIFA habe "bereits zuvor ähnliche Strategien gegenüber Spielervermittlern und Fans angewendet und FIFA-freundliche Organisationen für Konsultationsprozesse geschaffen".

Anerkannte Vertretungsorgane des Fußballs seien dagegen außen vor. Dabei sei FIFPro "bereit für faire, strukturierte und ernsthafte Verhandlungen über die Rechte und das Wohlergehen der Spieler", so die Spielerorganisation weiter. Man strebe "nach vernünftigen Lösungen für die Fußballbranche durch offene, transparente und diskriminierungsfreie Governance-Prozesse". Die FIFA jedoch verstecke ihre "einseitige Governance-Struktur des Profifußballs hinter einer sogenannten Konsultation der Interessengruppen".

Er wolle "allen Spielergewerkschaften danken, die proaktiv auf die FIFA zugegangen sind, um offene Gespräche zu führen", hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino zuvor gesagt - wohl auch als Seitenhieb in Richtung FIFPro: "Die FIFA möchte mit all jenen zusammenarbeiten, die wirklich an Fortschritt und einem respektvollen Dialog interessiert sind – unsere Tür steht für alle Ansichten offen, die diese Werte respektieren." Der Streit zwischen FIFA und FIFPro hatte sich durch die neugeschaffene Klub-WM im vergangenen Sommer verschärft.

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