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Human Rights Watch wirft FIFA Bruch der eigenen Regeln vor

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© AFP/SID/SAEED KHAN

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft dem Fußball-Weltverband FIFA vor dem Hintergrund der WM-Vergabe 2030 an sechs Länder sowie des sich anbahnenden Turniers vier Jahre später in Saudi-Arabien den Bruch der eigenen Regeln vor. In jedem der Gastgebernationen der übernächsten WM komme es zu "schweren Menschenrechtsverletzungen", erklärte HRW in einem Statement und nannte beispielhaft den Kuss-Skandal um den spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales.

Vor allem aber kritisierte die Organisation, dass die WM 2034 mit ziemlicher Sicherheit nach Saudi-Arabien gehen wird, das kurz nach der Vergabe des Turniers in sieben Jahren an Spanien, Portugal, Marokko sowie einzelner Partien an Argentinien, Uruguay und Paraguay seine Bewerbung ankündigte.

"Knapp ein Jahr nach den Menschenrechtskatastrophen bei der WM 2022 in Katar hat die FIFA die Lektion nicht gelernt, dass die Vergabe von milliardenschweren Veranstaltungen ohne gebührende Sorgfalt und Transparenz das Risiko von Korruption und schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen birgt", sagte Minky Worden, Direktorin für globale Initiativen bei Human Rights Watch: "Die Möglichkeit, dass die FIFA Saudi-Arabien den Zuschlag für die WM 2034 erteilt, obwohl das Land eine erschreckende Menschenrechtsbilanz aufweist und sich jeglicher Kontrolle verschließt, entlarvt die Menschenrechtsverpflichtungen der FIFA als Augenwischerei."

Die FIFA sollte die Ausschreibung für die WM 2034 "offen halten und im Vorfeld der Auswahl die gleichen Menschenrechtsmaßstäbe an alle Bewerber anlegen", forderte Human Rights Watch und verwies auf die 2017 verabschiedete Menschenrechtsrichtlinie der FIFA.

Darin heißt es in Artikel 7: "Die FIFA wird konstruktiv mit den zuständigen Behörden und anderen Interessengruppen zusammenarbeiten und alle Anstrengungen unternehmen, um ihrer internationalen Menschenrechtsverantwortung gerecht zu werden."

Gemäß der Menschenrechtsstatuten der FIFA müssen sich Länder, die sich um die Ausrichtung von Wettkämpfen bewerben, zur Einhaltung strenger Menschen- und Arbeitsrechtsstandards verpflichten.

Im Falle Saudi-Arabiens sei die Menschenrechtslage "erschreckend", merkte Human Rights Watch an und verwies unter anderem auf "Massenhinrichtungen, die fortgesetzte Unterdrückung der Rechte von Frauen im Rahmen des männlichen Vormundschaftssystems und die Ermordung von Hunderten von Migranten an der saudi-jemenitischen Grenze". Zudem würden Regierungskritiker gefoltert und inhaftiert, Sex außerhalb der Ehe sowie gleichgeschlechtliche Beziehungen würden mit der Todesstrafe geahndet.

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