Italien verstärkt Kampf gegen Antisemitismus im Fußball - Verbot der Rückennummer 88
- Aktualisiert: 01.07.2023
- 16:08 Uhr
- SID/ran.de
Immer wieder kommt es in italienischen Stadien zu rassistischen, rechtsextremistischen und antisemitischen Vorfällen. Das Land hat nun unter anderem das Verbot der Rückennummer 88, einer beliebten Zahl in der Neonazi-Szene, beschlossen.
Die italienische Regierung hat dem Antisemitismus im Fußball den Kampf angesagt. Im Innenministerium in Rom ist am Dienstag eine Absichtserklärung zur Bekämpfung des Antisemitismus im Fußball unterzeichnet worden.
Eingeführt wird unter anderem ein Verbot für Fußballer, das Trikot mit der Nummer 88 zu tragen, teilte der italienische Innenminister Matteo Piantedosi mit. Die Fußballklubs verpflichten sich zur Einhaltung eines ethischen Kodex mit dem Verweis auf die internationale Definition von Antisemitismus.
In der Neonazi-Szene ist die Zahl 88 sehr beliebt, sie steht als Symbol für den jeweils achten Buchstaben im Alphabet – also "HH". Die Forderungen nach einem Verbot hatten sich nach einem Vorfall verstärkt, bei dem ein Anhänger von Lazio Rom ein Trikot mit dem Namen des Diktators und der Nummer 88 getragen hatte.
Spielunterbrechungen oder sogar -Abbrüche sind angedacht
Bei allen öffentlichen Veranstaltungen soll eine nicht diskriminierende Sprache verwendet werden. Festlegt wird, wie bei Spielen im Fall von Diskriminierungen verfahren werden soll. Spielunterbrechungen oder sogar -Abbrüche sind angedacht.
"Es gibt noch so viel im Kampf gegen Antisemitismus zu tun. Wir wollen jedoch jeden Zweifel aus dem Weg räumen, dass es in der Welt des Sports Widerstände in Sachen Kampf gegen Antisemitismus gibt", sagte der italienische Innenminister. Die Absichtserklärung wurde im Beisein von Sportminister Andrea Abodi und Fußball-Verbandschef Gabriele Gravina unterzeichnet.