U21-EM-Finalrunde live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de
Jetzt auch mit Upamecano und Co.: Frankreich fährt für den U21-Titeltraum ganz groß auf
- Aktualisiert: 21.05.2021
- 14:48 Uhr
- ran.de / Marcus Giebel
Acht Teams gehen ab dem 31. Mai ins Titelrennen bei der Finalrunde der U21-Europameisterschaft (live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de). Allein von den Namen her muss Frankreich als großer Favorit gelten. Denn das Team hat für die entscheidenden Spiele nochmal personell nachgelegt.
München - Es wäre der perfekte Zeitpunkt für eine echte Kampfansage gewesen. "Für uns zählt nur der Titel!" Diesen Satz hätte Sylvain Ripoll bei der Präsentation seines sehr namhaften Kaders für die Finalrunde der U21-EM (live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de) allen verbliebenen Mitbewerbern um die Trophäe direkt um die Ohren hauen können.
Stattdessen aber sagte Frankreichs Coach in schönstem Understatement: "Ich hoffe, vor uns liegen drei Spiele in sechs Tagen."
So kann man es natürlich auch ausdrücken. Und doch ist es eben nicht mehr als eine nette Umschreibung des Vorhabens, in die Fußstapfen der 1988er-Champions um Laurent Blanc und Eric Cantona zu treten.
Zwei EM-Titel in einem Sommer möglich
Denn ein anderes Ziel kann mit der Ansammlung an Hochbegabten um Super-Talent Eduardo Camavinga und das Bundesliga-Trio Dayot Upamecano, Ibrahima Konate und Moussa Diaby nicht wirklich ausgerufen werden. Auf zahlreichen Positionen bietet das Aufgebot von "Les Bleuets" das Nonplusultra für die Fortsetzung des im März begonnenen Turniers.
Deshalb lockt auch die historische Chance auf einen Doppelschlag. Denn auch die A-Nationalmannschaft zählt bei ihrem Turnier zu den großen Favoriten. Den EM-Titel bei den Senioren und den bei der U21 hat noch kein Verband im selben Jahr geholt, obwohl die Turniere lange Zeit im gleichen Rhythmus ausgetragen wurden.
Trainer Ripoll schon 2019 dabei
Frankreichs Nachwuchs hatte sich zwischen 2007 und 2017 nicht einmal für die Nachwuchsturniere qualifiziert. Dann kam Ripoll und erreichte 2019 immerhin das Halbfinale, wo der spätere Titelträger Spanien das Team ausbremste.
Nun geht es dem 49-Jährigen offenbar darum, die ins Unermessliche steigenden Erwartungen schnell wieder einzufangen.
Denn ein Selbstläufer wird der Titel keineswegs.
Das deutete sich schon in der Gruppenphase an. Im März verlor die "Grande Nation" zum Start mit 0:1 gegen Dänemark. Mit zwei glanzlosen 2:0-Erfolgen über Russland und Island wurde das Ticket für die zweite Turnierhälfte dennoch souverän gelöst.
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Erneuter Fehlstart muss verhindert werden
"In der Gruppenphase haben wir etwas Anlaufzeit benötigt. Gegen Dänemark hatte ich das Gefühl, dass wir nicht die Intensität gebracht haben, die für ein Turnier dieser Qualität erforderlich ist", erinnert sich Ripoll mit Grausen an den Fehlstart. Den darf sich die Auswahl diesmal natürlich keinesfalls erlauben. Schließlich bietet die K.o.-Phase keine Gelegenheit, Niederlagen wiedergutzumachen.
Im Viertelfinale warten am 31. Mai die Niederlande - schon das ist eine harte Nuss. Danach könnte es zum Wiedersehen mit Dänemark kommen - oder zum Klassiker gegen die DFB-Talente.
Fünf Änderungen im Kader
Die Einstellung muss sich also ändern. Die Aufstellung wird zwangsläufig anders aussehen. Insgesamt tauschte der Coach fünf Spieler aus. So fehlt Abwehrchef Jules Kounde vom FC Sevilla, der zum A-Team beordert wurde. Kapitän Matteo Guendouzi von Hertha BSC und Nizzas Alexis Claude Maurice fallen verletzt aus. Außerdem wurden Boubacar Kamara von Olympique Marseille und Armand Lauriente vom FC Lorient nicht wieder berufen.
Für Kounde rückte der künftige Bayern-Profi Upamecano, der im März selbst verletzt fehlte, in den Kader. Dazu kommen Diaby, dem damals eine Corona-Infektion einen Strich durch die Rechnung machte, der bei Borussia Dortmund gehandelte Youssouf Fofana von der AS Monaco sowie das Olympique-Lyon-Duo Houssem Aouar und Maxence Caqueret.
Profis aus Leicester und Lille dabei
Während Aouar im Frühjahr unter Adduktorenbeschwerden gelitten hatte, habe es Caqueret laut Ripoll an Spielpraxis gemangelt. Bei Diaby pries der Coach die "außergewöhnliche Geschwindigkeit", an Upamecano schätzt er neben der Schnelligkeit vor allem die Zweikampfstärke.
Im Kader stehen darüber hinaus aus der Vorrunde bekannte Gesichter wie der von diversen Topklubs gejagte Camavinga. Wesley Fofana, der mit Leicester City die Premier League aufmischt. Abwehrkollege Benoit Badiashile von der nach der Champions-League-Quali greifenden AS Monaco. Oder Mittelfeldspieler Boubakary Soumare und Stürmer Jonathan Ikone, die sich am Sonntag mit OSC Lille den Titeltraum erfüllen wollen.
Rippoll sieht Team nicht als Favoriten
Alles in allem also eine Mischung, wie sie sich jeder Trainer nur wünschen kann. Umso größer ist natürlich die Fallhöhe für Ripoll und sein Youngster-Ensemble. Im Gespräch mit "Le Parisien" nahm er deshalb bereits Druck vom Kessel: "Wir sind nicht die Favoriten."
Netter Versuch, Monsieur!
Beim alleinigen Blick auf die Ergebnisse und Leistungen der Vorrunde mag das so durchgehen. Frankreichs fußballerische Feingeister haben die Favoritenbürde quasi nach Portugal und Spanien weitergereicht.
Trotzdem ist das höchstens die halbe Wahrheit. Das weiß Ripoll. Frankreichs Chance, Geschichte zu schreiben, ist jetzt da. Und sie war wohl nie größer.
Marcus Giebel
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