Bei City nur Ersatz
Leroy Sane: Deutschlands Versprechen in England im Wartestand
- Aktualisiert: 25.11.2016
- 22:01 Uhr
- ran.de / Andreas Reiners
50-Millionen-Mann Leroy Sane durchlebt bei Manchester City Anlaufschwierigkeiten. Mut macht ihm sein Teamkollege Ilkay Gündogan. Und auch Trainer Pep Guardiola.
München - Leroy Sane durfte sich warmlaufen. Mehr nicht. Mal wieder. Wieder nur Ersatz.
Der 50-Millionen-Mann kam am fünften Spieltag der Champions League beim 1:1 bei Borussia Mönchengladbach erneut nicht zum Einsatz. Der mit den großen Vorschusslorbeeren seiner Rekordablöse auf die Insel gewechselte Ex-Schalker blickt auf eine eher bescheidene Zwischenbilanz.
Fünf Einsätze in der Premier League, einer in der Königsklasse, insgesamt zwei Torvorlagen. Zuletzt stand er in der Liga zweimal gar nicht erst im Kader.
Anpassungsschwierigkeiten bei City
Momentan muss der aktuelle U21-Nationalspieler eine Menge Geduld mitbringen. Sein Trainer Pep Guardiola hat zwar Großes mit ihm vor, doch bei allem Talent muss sich der 20-Jährige an das neue Niveau noch gewöhnen, durchlebt die für einen jungen Spieler üblichen Anpassungsprobleme ohne die gewohnte Umgebung und die Familie, die ihn zumindest regelmäßig besucht, um ihm das Einleben so gut es geht zu vereinfachen.
"Manchmal brauchst du ein wenig mehr Zeit, um dich einzugewöhnen, um die Spielweise zu verstehen, um sagen zu können: 'Ok, ich bin hier, bin gut genug, um zu spielen'", sagte Guardiola, der Sane vor der Saison unbedingt haben wollte. Allerdings nicht als kurzfristige Verstärkung, sondern als Anlage für die Zukunft.
"Er ist ja nicht nur für drei Monate gekommen, sondern für fünf oder sechs Jahre. Er ist ein großes Talent, seine Physis, Schnelligkeit und das Eins-gegen-Eins, ich will ihm einfach helfen, ihn im richtigen Moment bringen, damit er uns seine Qualität zeigen kann", sagte Guardiola.
Externer Inhalt
Gündogan kennt das Gefühl
Sanes Teamkollege Ilkay Gündogan weiß, wie man sich in so einer Situation fühlt. Wenn die Erwartungen parallel zur Ablöse hochschnellen, er diese aber als 20-Jähriger noch gar nicht bedienen kann. Natürlich fühlen sich die Kritiker bestätigt, die Sane vor dem Schritt aus dem heimeligen Schalke hinaus in die schillernde City-Welt gewarnt haben. Vor dem möglichen Scheideweg einer Karriere, die vor Kurzem erst so verheißungsvoll begonnen und an Fahrt aufgenommen hatte. Doch für Abgesänge ist es viel zu früh, trotz der unbefriedigenden Situation.
Gündogan steht Sane mit Rat und Tat zur Seite, dazu gehe Sane "professionell" mit der Situation um, "wie es ein 20-Jähriger auch machen sollte", verriet Gündogan.
"Er hat eine Mega-Ablöse gekostet, und da erwarten viele Leute natürlich auch extrem viel. Es ist eine völlig normale Entwicklung", sagte Gündogan, der vor der Saison für rund 25 Millionen Euro ebenfalls auf die Insel gewechselt war.
Der 26-Jährige erinnerte sich, wie er 2011 vom 1. FC Nürnberg den Sprung zum damaligen Meister BVB gewagt hatte. Und wie es zunächst nicht lief, er sogar bereits als Fehleinkauf abgestempelt wurde. Und dann doch durchstartete.
"Ich hatte in den ersten sechs Monaten auch große Probleme. Man ist ein bisschen eingeschüchtert. Die Erwartungshaltung war riesig, ich bin in große Fußstapfen getreten", sagte Gündogan. Bei Sane sei das ähnlich, bei ihm komme aber noch die hohe Ablöse hinzu, die aber auch sein Potenzial zeige, so Gündogan.
"Sane wird seinen Weg machen"
Deshalb macht der Nationalspieler Sane auch Mut für die kommenden Monate. "Das Wichtigste ist, dass er weiter an sich arbeitet und Vollgas gibt. Er ist motiviert und ich bin mir sehr sicher, dass er seinen Weg machen wird. Der Junge hat eine Menge auf dem Kasten. Wenn er weiter geduldig bleibt und die Ruhe behält, wird er mal ein Großer", so Gündogan.
Auch wenn es etwas länger dauert.
Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein.