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Malick Thiaw: Schalker Lichtblick wählt "den schwereren Weg"
- Aktualisiert: 22.03.2021
- 19:19 Uhr
- ran.de / Andreas Reiners
Malick Thiaw gehört zu den Überraschungen, die DFB-Trainer Stefan Kuntz für die EM-Gruppenphase in Ungarn und Slowenien (live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de) aus dem Hut gezaubert hat. Der 19-Jährige ist einer der ganz wenigen Schalker Lichtblicke.
München - Ja, es gibt sie, die Lichtblicke auf Schalke. Es sind sehr wenige, aber ja, es gibt sie tatsächlich.
Malick Thiaw ist so ein Lichtblick. Ein Hoffnungsschimmer.
Er steht stellvertretend für eines der wenigen Dinge, die bei S04 inmitten der Mega-Krise noch funktionieren: Die Knappenschmiede, also die Nachwuchsarbeit des Klubs, auf die der Verein weiterhin stolz sein und die ein Fundament für die Zukunft sein kann.
Denn Thiaw ist im Kader der deutschen U21-Nationalmannschaft für die EM-Gruppenphase in Ungarn und Slowenien (live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de). Er ist gerade einmal 19 Jahre alt, Jahrgang 2001, er könnte also noch U20 spielen. Ein Juwel. Ein Schalker Junge, in Düsseldorf geboren mit senegalesischem Vater und einer finnischen Mutter und seit 2015 im Verein. Sein Vertrag läuft bis 2024.
Feinschliff durch Elgert
Vor allem Schalkes Junioren-Guru Norbert Elgert hat Thiaw in den letzten Zügen der Jugend den finalen Feinschliff verpasst. "Mir haben vor allem viele gute Gespräche geholfen. Er hat mir stets sehr direkt gesagt, was mir noch fehlt, was ich noch verbessern muss - daran hat er dann an mir gearbeitet", sagte Thiaw, der von Elbert vom defensiven Mittelfeld in die Abwehr beordert worden war.
Das Motto: Aus jedem Training das Beste herausholen, nie zufrieden sein, immer Gas geben.
Thiaw feierte sein Profidebüt im März 2020 unter dem damaligen Trainer David Wagner und hat sich zuletzt festgespielt, den schwierigen und chaotischen Begleitumständen rund um S04 zum Trotz. Denn für einen Nachwuchsmann ist die desolate sportliche Situation ohne Frage noch ein bisschen komplizierter, das Gepolter um die Zukunftsgestaltung des Vereins macht es auch nicht einfacher. Vor allem, wenn man als einer der Hoffnungsträger für den Wiederaufbau in der 2. Bundesliga gilt.
"Malick hat sich diese Berufung absolut verdient", sagt Peter Knäbel, aktuell Gesamtverantwortlicher Sport: "Trotz der alles andere als leichten Begleitumstände hat er in den vergangenen Monaten den Schritt vom Jugend- zum Profifußballer geschafft. Auch für den Klub ist es ein tolles Zeichen, dass wieder einmal ein Junge aus der Knappenschmiede zu den besten U21-Spielern Deutschlands gehört. Wir drücken selbstverständlich die Daumen."
Auch der aktuelle Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis freut sich für Thiaw: "Er hat sich das erarbeitet. Er ist sehr geerdet, hört zu und versucht, sich jeden Tag zu verbessern."
Thiaw selbst ist "dankbar und stolz darauf, dass ich erstmals für die deutsche U21-Nationalmannschaft nominiert wurde". Er könne versprechen, dass er bei der Europameisterschaft sein Bestes geben werde, "damit wir als Mannschaft so erfolgreich wie möglich sein werden".
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Geheimwaffe in der Defensive?
Zum Auftakt trifft die deutsche U21 am Mittwoch (ab 20:15 Uhr live auf ProSieben und ran.de) auf Co-Gastgeber Ungarn. Er dürfte in der Mannschaft von DFB-Trainer Stefan Kuntz erst einmal nicht gesetzt sein, ihm könnte aber seine enorme Flexibilität zugutekommen.
Auf Schalke spielte er nicht nur im Abwehrzentrum einer Dreier- oder Viererkette, sondern auch als Rechtsverteidiger und im defensiven Mittelfeld. Er bringt bei 1,92 Meter und 85 Kilogramm eine beeindruckende Physis mit, ist ballsicher und zweikampfstark.
Einer wie Joel Matip, sagen sie auf Schalke.
"Da brauchst du Qualität"
"Wenn du dich als 19-Jähriger in der aktuellen Situation auf Schalke etablierst, brauchst du Qualität", sagte Meikel Schönweitz, Cheftrainer der U-Nationalmannschaften beim DFB, dem "kicker".
Thiaw selbst ist von sich auch überzeugt, denn er will sich nach seiner kürzlich erfolgten Einbürgerung beim DFB durchsetzen. Und geht damit "den schwereren Weg", weiß Schönweitz. Nicht zu Unrecht. Denn: "Er hat einen echten Sprung gemacht, auch die Rückmeldungen vom Verein waren sehr gut."
Als einer der wenigen Lichtblicke fällt man eben ganz besonders auf.
Andreas Reiners
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