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Nach Selbstanzündung: Tunesischer Profifußballer verstorben

  • Aktualisiert: 14.04.2023
  • 22:30 Uhr
  • SID
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© AFP/SID/GABRIEL BOUYS

Nach einer Selbstanzündung aus Protest gegen die Regierung ist der tunesische Fußballprofi Nizar Issaoui verstorben.

Nach einer Selbstanzündung aus Protest gegen die Regierung ist der tunesische Fußballprofi Nizar Issaoui verstorben. Wie sein Bruder Ryad am Freitag gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP bestätigte, erlag der 35-Jährige den Verbrennungen dritten Grades, die er bei seiner Aktion Anfang der Woche erlitten hatte. Issaoui war in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Tunis gebracht worden, dort kämpften die Ärzte vergeblich um sein Leben.

Bereits am Donnerstagabend hatte die Nachricht von Issaouis Tod in den Straßen der tunesischen Stadt Haffouz für schwere Proteste gesorgt. Viele der überwiegend jungen Demonstranten bewarfen die Polizei mit Steinen, diese setzte Tränengas ein.

In einem Facebook-Post hatte der zuletzt vereinslose Stürmer kurz vor seiner Protestaktion angekündigt, dass er sich selbst zum "Tod durch Feuer" verurteilt habe. "Ich habe kein Energie mehr. Lasst den Polizeistaat wissen, dass das Urteil heute vollstreckt werden wird", schrieb Issaoui.

Tunesischen Medienberichten zufolge entschloss sich Issaoui zu dem Schritt, nachdem ihm Beamte auf der Polizeiwache wegen seiner Beschwerde über zu teure Bananen "Terrorismus" vorgeworfen hatten. Sein Protest erinnert an den Tod des Straßenverkäufers Mohamed Bouazizi, der mit seiner Selbstverbrennung am 17. Dezember 2010 in Tunesien eine Revolution ausgelöst und damit den Arabischen Frühling im Nahen Osten eingeleitet hatte.

In Tunesien geht der umstrittene Präsident Kais Saied zunehmend autoritär gegen seine Gegner vor. Das nordafrikanische Land war aus den Aufständen als einzige Demokratie hervorgegangen.

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