Vielseitiger Bayern-Star
Nationalmannschaft: Löst Ridle Baku das Dilemma des Joshua Kimmich?
- Aktualisiert: 26.03.2021
- 14:27 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Mittelfeldspieler Joshua Kimmich stellt gegen Island in der WM-Qualifikation einen Pass-Rekord auf und unterstreicht seine Bedeutung für das Team. Ein U21-Nationalspieler könnte seine Mittelfeldposition sichern.
Duisburg/München - Das Lob hat sich Joshua Kimmich redlich verdient. Dass es von Uli Hoeneß kam, dürfte den Bayern-Star besonders gefreut haben.
"Er hat schon ein überragendes Spiel gemacht", adelte Bayern-Ehrenpräsident Hoeneß bei "RTL" Nationalspieler Kimmich nach dem 3:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Island. Selbst von Personen ohne Bayern-Brille vor den Augen wird Hoeneß viel Zustimmung erhalten, angesichts der überragenden Werte.
In Halbzeit eins spielte Kimmich bereits 91 Pässe und damit einen mehr als die gesamte isländische Mannschaft zu diesem Zeitpunkt. Nach 90 Minuten wurden sage und schreibe 163 Zuspiele des 26-Jährigen gemessen. So viele wie noch nie in Kimmichs DFB-Laufbahn.
Kimmich leitet zwei DFB-Tore ein
An der Seite von "Ballmagnet" Ilkay Gündogan, ebenfalls in Topform, ein herausragender Wert. Aus dem Mittelfeld heraus spielte Kimmich aber nicht nur Sicherheitspässe. Vor den ersten beiden deutschen Treffern waren es die öffnenden Pässe des gebürtigen Rottweilers, die die erfolgreichen Abschlüsse möglich gemacht haben.
Kimmich war der Denker und Lenker im DFB-Mittelfeld und dürfte mit dieser Leistung auch ein deutliches Zeichen an den verletzten Toni Kroos gesandt haben, der Kimmichs Part zuletzt spielte. Doch Kroos scheint im Moment gesetzt. Muss Kimmich bei der EM im Sommer also wieder den defensiveren Part spielen und Kroos den Rücken freihalten?
Nicht unbedingt, denn möglicherweise muss der 26-Jährige auch wieder auf einer Position spielen, die er zuletzt bei der WM 2018 bekleidete, nämlich als Rechtsverteidiger. Vor dem Spiel gegen Island meinte Löw dazu: "Ich denke darüber nach, lasse alles in meine Überlegungen einfließen."
Löw lobt Kimmichs Stärken auf beiden Positionen
Anschließend hob der Bundestrainer Kimmichs Stärken hervor, sowohl für die Abwehr, als auch im Mittelfeld. "Er macht in beiden Positionen einen guten Job. Er schlägt gute Flanken, ist aber auch im Mittelfeld extrem wichtig. Ich denke darüber nach, was sein könnte." Aber: Während auf der Postion im Mittelfeldzentrum Löw die Qual der Wahl hat, klafft auf der rechten Defensivseite eine Lücke. Weder Thilo Kehrer noch Lukas Klostermann, der gegen Island dort spielte, konnten sich dort nachhaltig empfehlen.
Andererseits wäre es beinahe eine Verschwendung von Qualität, Kimmich auf der rechten Abwehrseite aufzubieten. Denn der Bayern-Star zählt im Mittelfeld längst zu den Besten der Welt. So wurde er in die Weltelf der FIFA im vergangenen Jahr gewählt und obendrein als bester Mittelfeldspieler ausgezeichnet. "Der Bundestrainer hat sich, was meine Position angeht, ziemlich festgelegt – und zwar auf das Mittelfeld", sagte Kimmich selbst unlängst der "Sport Bild" zu den ganzen Diskussionen um seine Position im DFB-Team.
Es gehe am Ende "nicht darum, dass ich stur darauf poche, im Mittelfeld zu spielen, sondern dass wir den Titel holen. Wenn die Wahrscheinlichkeit mit mir als Rechtsverteidiger größer ist, dann spiele ich rechts", so Kimmich weiter.
Es ist genau diese Einstellung, neben seiner enormen spielerischen Qualität, die Kimmich in der Stammformation des DFB-Teams unverzichtbar macht. Eine Hoffnung des flexibel einsetzbaren Kimmich dürfte aber Ridle Baku sein.
Der U21-Nationalspieler schnürte beim 3:0 gegen Co-Gastgeber Ungarn zum Auftakt der U21-EM (live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de) einen Doppelpack und könnte möglicherweise die Probleme auf der rechten Seite im DFB-Team lösen.
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Baku lässt Kimmich hoffen
U21-Trainer Stefan Kuntz würde einen Verlust von Baku an die A-Nationalmannschaft sportlich zwar hart treffen, doch Kuntz sagte auch: "Wenn er nicht bei uns spielt, sondern bei Jogi dabei ist, dann ist das alles erträglich. Dann ist das schön."
Kimmich dürfte diese Worte sicherlich gerne hören und dem jungen Wolfsburger die Daumen drücken, dass er weiterhin an die starken Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen kann.
Das Dilemma um Kimmichs Position im DFB-Team wäre auf einen Schlag gelöst und die Lobeshymnen für den 26-Jährigen könnten sich nahtlos fortsetzen.
Markus Bosch
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