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Sieben Siege in Folge in der Ligue 1

Niko Kovac in Frankreich: Mit der Monaco-DNA zurück zum Erfolg

  • Aktualisiert: 10.02.2021
  • 23:13 Uhr
  • ran.de/Timo Nicklaus
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© imago images/PanoramiC

Der AS Monaco ist dank einer beeindruckenden Serie zurück in der Spitzengruppe der Ligue 1. Niko Kovac hat binnen kürzester Zeit ein Talent-Ensemble geformt, dass an die Mbappes und Fabinhos von 2017 erinnert. Doch anders als vor vier Jahren steht nun ein deutscher Angreifer im Mittelpunkt. 

München/Monaco - Wenn der AS Monaco auf dem Platz steht, dann kann es gut und gerne mal etwas spektakulärer zugehen. 3:2, 5:2, 4:3 - bei der Mannschaft von Trainer Niko Kovac sind solche Ergebnisse keine Seltenheit.

Natürlich ist der ehemalige Bayern-Coach mit 35 Gegentoren in 24 Ligaspielen nur bedingt zufrieden, doch meist gleicht das die Power-Offensive des Fürstentums wieder aus. Nach knapp sechs Monaten an der Seitenlinie hat Kovac der Mannschaft seinen Stempel aufgedrückt. Monaco ist neben Tabellenführer Lille derzeit die Mannschaft der Stunde in der französischen Ligue 1. 

Im Jahr 2021 gaben die Monegassen noch keinen Punkt ab, gewannen zuletzt sieben Spiele in Serie. Der Lohn: 48 Punkte und Tabellenplatz vier. Sogar der Anschluss zu der zum Jahreswechsel fast schon enteilten Spitzengruppe, bestehend aus dem OSC Lille (54 Punkte), Olympique Lyon (52 Punkte) und Paris St.Germain (51 Punkte), ist wieder hergestellt.

Pragmatisch wie eh und je fasste Kovac vor einigen Tagen zusammen: "Wir haben uns das verdient. Derzeit spielen wir gut. Wir machen Fortschritte. Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie wir spielen."

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Der Kader erinnert an die Meistermannschaft 2017

Der Kroate schickt sich an, den AS Monaco wieder in die Beletage des französischen Fußballs zu führen. So wie einst in der Saison 2016/2017, als man mit einer Reihe von Top-Talenten die erste Meisterschaft seit 17 Jahren gewann. Damals standen Spieler wie Kylian Mbappé, Bernardo Silva, Thomas Lemar oder Fabinho in der Startelf. 

Als die Mannschaft im Anschluss auseinanderbrach, begann auch der sportliche Absturz. Vor zwei Jahren wäre Monaco als Tabellen-17. beinahe abgestiegen, letzte Saison folgte Platz neun. Das viele Geld wurde leichtsinnig verpulvert, bei seinem Amtsantritt sagte Kovac vielsagend: "Wir können nicht so weiter einkaufen, sondern müssen die Zahl reduzieren. Wir schwimmen nicht wie Dagobert Duck im Geldspeicher in den Talern."

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Kovac stellte sein Team um, sortierte aus, kaufte hinzu. Die Erfolgsformel lässt sich durchaus mit jener aus dem Jahr 2016/2017 vergleichen. Monaco bildet hinter dem OGC Nizza die zweitjüngste Mannschaft der Liga. In der Defensive absolvierte der 19-jährige Benoit Badiashile 23 von 24 möglichen Ligaspielen und ist in der Innenverteidigung gesetzt. 

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Ein Ausverkauf soll diesmal vermieden werden

Vor ihm agieren mit Aurélien Tchouaméni (21 Jahre), Youssouf Fofana (22 Jahre) und Soufiane Diop (20 Jahre) weitere französische Top-Talente. Erst kurz vor dem Ende der Winter-Transferperiode kam in Krépin Diatta (21 Jahre) ein pfeilschneller Außenspieler vom FC Brügge.

Kovac ist sich dabei der Gefahr, einen ähnlichen Ausverkauf wie damals zu erleben, durchaus bewusst. "Ich hoffe nur", sagt der 49-Jährige, "dass wir unsere Talente noch ein bisschen länger halten können." Schließlich sei das Ziel, "Monaco wieder zu einer großen Mannschaft zu machen."

Doch der Erfolg basiert auch auf dem Zusammenspiel mit den etwas älteren Stürmern. 2017 waren es Falcao und Valère Germain, nun heißen die Torgaranten Wissam Ben Yedder und Kevin Volland. 

Besonders die Erfolgsgeschichte des ehemaligen Leverkuseners ist bemerkenswert. Wie Kovac zugab, wollte er den 28-Jährigen schon damals als Back-Up zum FC Bayern lotsen. Zwar wurde aus diesem Vorhaben nichts, in Monaco bekam er aber seinen Wunschspieler. "Ich fand Kevin schon immer top. Er ist ein super Typ, ein super Spieler mit guter Mentalität." Seine Attribute: "Schnell, bullig, abschlussstark, giftig."

Viel wichtiger war für Kovac aber eine Sache: "Er kann innen wie außen spielen." 

Systemumstellung spielt Volland in die Karten

Nachdem Kovac anfangs noch ein 4-3-3 hat spielen lassen, mit Volland auf der Außenposition und Ben Yedder im Sturmzentrum, stellte er vor einigen Wochen um. Nach der Knie-Verletzung von Gelson Martins, ließ der Kroate fortan ein 4-4-2 spielen. Volland bildet dort mit Ben Yedder die Doppelspitze. 

Seitdem trifft der ehemalige deutsche Nationalspieler, wie er will. Zwölf Saisontore stehen auf seiner Habenseite, nur Memphis Depay (13) und Kylian Mbappé (16) haben in der Ligue 1 häufiger getroffen.

Volland spielt sich in den Fokus, doch Bundestrainer Joachim Löw macht derzeit noch keine Anstalten, dem 28-Jährigen noch eine Chance zu geben. Sein letztes Spiel für den DFB machte der Angreifer im November 2016. 

In knapp zwei Wochen reist Monaco im Spitzenspiel zu Paris Saint-Germain. Zuvor wartet mit dem FC Lorient am Sonntag (13 Uhr im Liveticker auf ran.de) aber noch ein Stolperstein. 

Bis zur Wiederholung des Triumphzuges der 2017er-Mannschaft ist es noch ein weiter Weg. Doch unter Kovac findet die Mannschaft schrittweise zurück zum Erfolg. Und dass mit ihrer typischen Monaco-DNA. 

Timo Nicklaus

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