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WM 1974 eine der größten Stasi-Operationen außerhalb der DDR

  • Aktualisiert: 10.06.2014
  • 18:30 Uhr
  • SID
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© SID-SID-PIXATHLON

Die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik Deutschland hat zu einer der größten Operationen der Staatssicherheit der DDR geführt.

Erfurt - Die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik Deutschland hat zu einer der größten Operationen der Staatssicherheit der DDR geführt. Dies berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk nach Recherchen in der Stasi-Unterlagenbehörde. Laut MDR gab es in der DDR-Auswahl fünf geheime MfS-Zuträger, darunter offenbar auch Cheftrainer Georg Buschner. Dieser verstarb am 12. Februar 2007. 

Bei der ersten WM-Endrunde auf deutschem Boden kam es in der Vorrunde am 22. Juni 1974 in Hamburg zum brisanten deutsch-deutschen Duell zwischen der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und dem DDR-Team um Jürgen Sparwasser, dem das 1:0-Siegtor für den Außenseiter DDR gelang. Am Ende wurde die DFB-Mannschaft durch ein 2:1 gegen die Niederlande im Endspiel in München zum zweiten Mal nach 1954 Weltmeister.

Vor 40 Jahren waren zeitweise Hunderte zusätzliche Stasi-Spitzel in der Bundesrepublik im Einsatz. Die Stasi-Spitzen sollten verhindern, dass sich mitreisende DDR-Fans in den Westen absetzten. Das Ministerium für Staatssicherheit führte die Aktionen unter den Namen "Meisterschaft A" sowie "Leder".

Laut MDR Thüringen reisten insgesamt 5188 DDR-Bürger als Zuschauer zur Weltmeisterschaft in den Westen, darunter 82 Frauen. Auf Anweisung von Erich Mielke, Chef des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), ermittelte die Stasi im Vorfeld gegen jeden einzelnen Mitreisenden, unabhängig davon, ob es sich um einen Sportler, Zuschauer oder Funktionär handelte. 

Laut einer MfS-Statistik lagen bereits im Februar 1974 knapp 1700 Selbstbewerbungen vor. Alle selbstgestellten Anträge wurden gemäß eines Parteibeschlusses allerdings grundsätzlich abgelehnt. Gegen jeden der Selbstbewerber leitete die Staatssicherheit Ermittlungen ein.

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