Vierte Leihe seit Wechsel zu Real
Martin Ödegaard an FC Arsenal verliehen: Die Odyssee geht weiter
- Aktualisiert: 28.01.2021
- 14:57 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Martin Ödegaard zählt noch immer zu den größten Talenten im Weltfußball, wird aber bereits zum vierten Mal von Real Madrid verliehen. Eine Klublegende sieht auch die Spielweise des 22-Jährigen als Problem.
London/München - Gerade einmal einen Satz verwendete Real Madrid in einer Pressemitteilung, um die erneute Leihe von Martin Ödegaard bekannt zu geben.
Der norwegische Mittelfeldspieler wird bis zum Saisonende an den FC Arsenal verliehen. Es ist bereits die vierte Leihe für das einstige Wunderkind seit seinem Wechsel zu Real Madrid im Jahr 2015, als er 16 Jahre alt war - eine wahre Odyssee. Zwei Leihgeschäfte in die niederländische Eredivisie (Heerenveen, Almelo) verschafften dem norwegischen Ausnahmetalent die nötige Spielpraxis. Doch erst in der vergangenen Saison, im Trikot von Real Sociedad, unterstrich der Mittelfeldspieler seine besonderen Qualitäten.
Dies gelang Ödegaard derart eindrucksvoll, dass die Verantwortlichen der Madrilenen den 22-Jährigen bereits nach einem Jahr wieder zurück holten, obwohl die Leihe ursprünglich auf zwei Jahre festgelegt war. Aber angesichts von 16 Scorerpunkten in 36 Partien und vor allem dank einer starken zweiten Saisonhälfte beendete Real die Ausleihe früher als geplant. In Madrid holte Ödegaard dann aber wieder die Realität ein. Gerade einmal 367 Minuten Spielzeit erhielt der Skandinavier im bisherigen Saisonverlauf.
Zidane kein Talentförderer
Real-Coach Zinedine Zidane gilt nicht gerade als Talentförderer und wusste oftmals nur wenig anzufangen mit dem norwegischen Youngster. Ein Affront war aber Zidanes Handeln in der Partie gegen Athletic Bilbao. Er schickte alle Reservespieler zum Aufwärmen, nur Ödegaard musste weiterhin auf der Bank schmoren. Spätestens damit war klar, dass der 22-Jährige sich wohl oder übel eine neue Herausforderung suchen muss. Denn Zidane setzte im zentralen Mittelfeld beinahe ausschließlich auf die Routiniers Toni Kroos, Luka Modric und Casemiro.
Der ehemalige Real-Generaldirektor Jorge Valdano kritisierte beim Radiosender "Onda Cero" aber auch Ödegaards Einstellung. " Ihm fehlt die Geduld. Ein Spieler von Real Madrid muss eine größere Leidensfähigkeit haben und darf nicht so schnell aufgeben. Erst recht nicht in dem jungen Alter und wenn man gegen Kroos und Modric um einen Platz kämpft. Beide sind top und nicht irgendwelche Spieler."
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Ödegaards Spielweise schuld an Problemen bei Real?
Der 65-Jährige machte aber teilweise auch Ödegaards Spielweise für die Probleme in Madrid verantwortlich: "Es scheint mir nicht, als würde Ödegaard schlecht spielen, wenn er zum Einsatz kommt. Ihm fehlt aber der Mut, das Risiko im Spiel."
Jener Mut und jenes Risiko soll er nun beim FC Arsenal unter Trainer Mikel Arteta erlernen. Bei den Londonern ist zumindest die Konkurrenz auf seiner Position im offensiven Mittelfeld nicht so groß wie in Madrid. Gleichzeitig ist es aber auch wohl beinahe schon die letzte Chance für Ödegaard, um anschließend doch noch den Durchbruch bei den Königlichen zu packen.
Andernfalls droht der nächste Einzeiler aus Reals Presseabteilung, der den Abschied des 22-Jährigen verkündet.
Markus Bosch
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