249. Clasico in Spanien
Real Madrid mit breiter Brust gegen den FC Barcelona - doch der Beste fehlt
- Aktualisiert: 20.03.2022
- 13:40 Uhr
- ran.de/Carolin Blüchel
Der 249. "Clasico" wird ein ganz besonderer. Erstmals seit langer Zeit treffen Real Madrid und der FC Barcelona am Sonntag (ab 21:00 Uhr im Liveticker auf ran.de) in der Liga in Topform aufeinander. Doch ausgerechnet zum prestigeträchtigsten Spiel der Rückrunde verlieren die Königlichen ihren wichtigsten Spieler.
München - Am 6. März feierte Real Madrid seinen 120. Geburtstag. Wie könnte man das Jubiläum besser begehen als mit einem "Clasico" gegen den FC Barcelona?
Zugegeben, in der jüngeren Vergangenheit hatte das Duell der Dauerrivalen kaum mehr für Begeisterungstürme gesorgt. Zu schwach waren die Katalanen, die sieben Mal in Folge den Platz als Verlierer verließen.
Doch seit Xavi bei Barca die Zügel in der Hand hat, geht es sportlich steil bergauf: 34 Punkte in 15 Ligaspielen, Platz drei in der Tabelle.
Glanz und Gloria sind zurück bei der "Blaugrana" – auch dank mehrerer Neuzugänge im Winter.
Die Generalprobe im Supercup-Halbfinale vor einigen Wochen (3:2 für Real nach Verlängerung) lieferte bereits einen feinen Vorgeschmack, so dass der 249. "Clasico" am Sonntag (ab 21:00 Uhr im Liveticker auf ran.de) tatsächlich zum Spektakel werden könnte. Denn nach langer Durststrecke treffen sich endlich die beiden erfolgreichsten Teams Spaniens wieder in Topform zum Showdown in LaLiga.
Real souverän auf Meisterkurs
Das weiß auch Real. So warnte Casemiro seine eigenen Teamkollegen im Vorfeld, den Gegner nicht zu unterschätzen: "Jetzt kommt das beste Barca der Saison." Aber auch bei Real läuft in dieser Saison alles rund.
Seit acht Pflichtspielen ungeschlagen. Die Abwehr um den Ex-Münchner David Alaba ist mit nur 21 Gegentoren die zweitbeste der Liga. Mit zehn Punkten Vorsprung auf Verfolger FC Sevilla ist der Kampf um die Meisterschaft quasi gelaufen. Der Sicherheitsabstand auf Barcelona beträgt sogar schon 15 Zähler, auch wenn die Katalanen noch ein Spiel weniger auf dem Konto haben.
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Prestige-Erfolg gegen PSG in der Champions League
Extra gestärkt ist Real vor allem durch den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale. Vor eineinhalb Wochen entzauberten die Königlichen im prestigeträchtigen Achtelfinal-Rückspiel Paris St. Germain mit 3:1.
Es war der vorläufige Saisonhöhepunkt für Spieler und Fans. "Es war einzigartig. Es sind Partien, die dir für dein ganzes Leben in Erinnerung bleiben werden", schwärmte Federico Valverde beim Radiosender "Cadena Ser".
Karim Benzema hatte Lionel Messi, Kylian Mbappe und Neymar mit einem lupenreinen Hattrick quasi im Alleingang aus dem Wettbewerb geschossen. Überhaupt ist der Franzose derzeit in bestechender Form. In 34 Pflichtspielen traf er bislang 32 Mal und steuert 13 Assists bei.
Allein in den letzten fünf Pflichtspielen netzte er acht Mal ein und legte vier weitere Tore auf. Es ist beinahe überflüssig zu erwähnen, dass der 34-Jährige die Torjägerliste in LaLiga deutlich anführt.
Torgarant Benzema fällt verletzt aus
Ausgerechnet im "Clasico" muss Real-Trainer Carlo Ancelotti aber auf seinen Torgaranten verzichten. Eine Wadenverletzung, die er sich beim 3:0 beim RCD Mallorca zugezogen hatte, zwingt Benzema zur Pause. Unter der Woche bestand noch Hoffnung, am Samstag verkündete Ancelotti dann die Hiobsbotschaft. Der erfahrene Trainer gab sich aber betont gelassen.
"Ich mache mir keine Sorgen darüber, dass er nicht spielt. Denn wir haben noch genug Zeit, dass er am Ende der Saison spielen und etwas bewirken kann", so Ancelotti bei der Abschluss-Pressekonferenz. Sein Team könne auch ohne Benzema gegen Barcelona gewinnen. "Er ist natürlich ein wichtiger Teil der Mannschaft, der die Arbeit normalerweise zu Ende bringt. Aber jetzt müssen wir eben nach anderen Lösungen für die Spitze suchen."
Kroos hofft auf die Fans
Immerhin: Mit Vinicius Junior (14 Ligatore) hat Real auch den drittbesten Torjäger der Liga zur Verfügung. Will Ancelotti seinem 4-3-3-System treu bleiben, könnte neben Vinicius Junior und Rodrygo entweder Isco oder Ascencio in die Spitze rücken. So war es zumindest in der Vergangenheit, wenn Benzema einmal ausgefallen war.
Eine enorme Schwächung bleibt die Verletzung des 34-Jährigen aber auf jeden Fall, weshalb Toni Kroos auf den berüchtigten zwölften Mann im Bernabeu hofft: das Publikum.
"Es ist immer zur Stelle. Es herrscht ein besonderes Gefühl, wenn die wichtigsten Spiele anstehen. (…) Ich erinnere mich an viele Spiele im Bernabeu in den letzten acht Jahren, wie die Viertel- und Halbfinals der Champions League. Die Fans haben uns viel Energie gegeben und das ist auch der Grund, warum wir die Finals erreicht haben. Ein Spiel wie das am Sonntag, ein 'Clasico', ist auch ein Finale."
Die Chancen stehen gut, dass es sich auch für die Fans nach langer Zeit mal wieder so anfühlt.
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