Fußball
Ceferin: Liga-Spiele außerhalb Europas "keine gute Sache"
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin steht den Plänen der spanischen und italienischen Liga zur Austragung von Spielen außerhalb Europas kritisch gegenüber. "Wir werden diese Diskussion auch mit der FIFA und allen Verbänden führen, denn ich halte das für keine gute Sache", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA) dem Nachrichtenmagazin POLITICO. Er sei "nicht glücklich darüber, aber so weit wir rechtlich geprüft haben, haben wir hier nicht viel Spielraum, wenn die Verbände zustimmen, und beide Verbände haben zugestimmt".
Die spanische La Liga will die Partie zwischen dem FC Villarreal und dem FC Barcelona im Dezember in Miami austragen, um neue Märkte zu erschließen, seit 2020 wird bereits der spanische Supercup in Saudi-Arabien ausgespielt. In der Serie A soll das Duell zwischen der AC Mailand und Como 1907 ins australische Perth verlegt werden, begründet wird dies mit einer Überschneidung mit den Olympischen Winterspielen in Norditalien.
"Wenn es eine Ausnahme ist, gut; wenn es einen Grund gibt, gut. Aber grundsätzlich sollten europäische Mannschaften in Europa spielen, weil die Fans, die sie unterstützen, in Europa leben. Das ist eine große Tradition", sagte Ceferin. Für die Zukunft sollten derartige Vorhaben "sehr ernsthaft" diskutiert werden. Die Fans könnten "nicht nach Australien oder in die USA reisen, um ihre Mannschaften zu sehen".
Auch EU-Sportkommissar Glenn Micallef sprach sich deutlich gegen die Pläne aus. "Ich bin zutiefst enttäuscht über die Vorschläge, nationale Ligaspiele außerhalb Europas auszutragen", schrieb Micallef am Mittwoch in den Sozialen Medien. "Die Verlegung von Wettbewerben ins Ausland ist keine Innovation, sondern Verrat". Laut Eurosport steht das Thema auch auf der Tagesordnung für die Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am 11. September.