Frauen-WM: Kein Regenbogen - FIFA legt Kapitänsbinden fest
- Aktualisiert: 30.06.2023
- 17:11 Uhr
- SID
Kapitänin Alexandra Popp wird bei der Fußball-WM nicht mit der Regenbogenbinde auflaufen. Die FIFA präsentierte acht bunte Binden für das Turnier. Eine Regenbogenbinde steht nicht zur Auswahl, ein "One Love"-Zoff wie in Katar soll vermieden werden.
Kein Regenbogen, aber zumindest ein Hauch von "One Love": Alexandra Popp darf bei der Frauen-WM anders als gewohnt nicht mit der favorisierten Regenbogenbinde auflaufen. Stattdessen wird eine Botschaft mit sozialem Anliegen den linken Oberarm der Kapitänin der deutschen Fußballerinnen zieren. Das bunte Herz bei der Option mit der Aufschrift "Vereint für Inklusion" ähnelt dabei in der Farbkombination der "One Love"-Binde, die bei der Männer-WM in Katar verboten war.
Die FIFA präsentierte am Freitag insgesamt acht Binden, mit denen die Kapitäninnen beim Turnier in Australien und Neuseeland ihr Team aufs Feld führen dürfen. In enger Absprache mit allen 32 teilnehmenden Nationen, Spielerinnen sowie diversen Interessengruppen, wie der Weltverband ausdrücklich betonte. Eine Binde in Regenbogenfarben ist nicht dabei. Stattdessen werden unter der globalen Kampagne "Fußball vereint die Welt" acht soziale Botschaften verbreitet.
"Die FIFA hat uns über die verschiedenen Optionen informiert und uns in diesen Prozess eingebunden", sagte Popp: "Es war ein guter Austausch. Wir können uns auch in den nun festgelegten Motiven für die Kapitänsbinde gut wiederfinden, auch diese spiegeln unsere Werte wider." Klar sei, dass "unsere Mannschaft auch unabhängig von der Kapitänsbinde auf und neben dem Platz für Vielfalt" steht.
Damit ist die Binden-Thematik diesmal knapp drei Wochen vor dem Eröffnungsspiel (20. Juli) geklärt, einer Hängepartie wie beim Turnier in Katar schob die FIFA frühzeitig einen Riegel vor. Dort war Nationen wegen der 'One Love'-Binde wenige Stunden vor den Auftaktpartien mit Strafen gedroht worden. Nun ist zumindest das farblich sehr ähnliche Stück erlaubt. Eine gewisse Auswahl gibt es, theoretisch können die Nationen in jedem Spiel wechseln.
Entscheidung im Team
"Wir werden nun gemeinsam im Team entscheiden, welche Binde wir tragen werden", stellte Popp klar. Auf den anderen sieben Varianten stehen die Botschaften "Vereint für indigene Völker", "Vereint für die Gleichstellung der Geschlechter", "Vereint für Frieden", "Vereint für Bildung für alle", "Vereint gegen Hunger", "Vereint gegen Gewalt gegen Frauen" und "Fußball bedeutet Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung und Leidenschaft". Diese sind alle einfarbig mit weißer Aufschrift.
Fußball vereine "die Welt und unsere globalen Veranstaltungen wie die FIFA Frauen- Weltmeisterschaft haben die einzigartige Kraft, die Menschen zusammenzubringen und Freude, Begeisterung und Leidenschaft zu verbreiten", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: "Der Fußball kann aber noch mehr. So kann er überaus wichtige soziale Anliegen in den Fokus rücken."
Das hatten die Vize-Europameisterinnen um Popp bei der EM im vergangenen Sommer auch getan. Mit der von der UEFA geduldeten Regenbogenbinde am Arm.