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"Katastrophal": Menschenrechtlerin attackiert Blatter

  • Aktualisiert: 15.10.2013
  • 14:35 Uhr
  • SID
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© Getty

Der FIFA-Boss bekommt ordentlich Gegenwind wegen der Vorkommnisse in Katar. Eine Grünen-Politikerin stellte klare Forderungen.

Brüssel - Mit der Vergabe der WM 2022 an Katar hat sich die FIFA um Boss Sepp Blatter wahrlich keinen Gefallen getan. Nach den jüngsten Skandalen rund um die Baumaßnahmen im Emirat bekommt der Weltverband nun Gegenwind aus höchsten politischen Kreisen. Nach zahlreichen Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaftsbünden kritisiert auch der zuständige Ausschuss des Europäischen Parlaments Blatters Verhalten und fordert den Weltverband zum Handeln auf.

"Wie kann man so ignorant sein?", fragte Barbara Lochbihler (54), Vorsitzende des EU-Menschenrechtsausschusses: "Die FIFA muss dafür sorgen, dass die Arbeiter, die jetzt so erbärmlich leben, in bessere Arbeitsverhältnisse kommen. Sie kann nicht sagen, sie hat damit nichts zu tun." Die Zeit, vor der Situation der ausländischen Hilfsarbeiter am Persischen Golf die Augen zu verschließen, sei aber endgültig vorbei - die Lage ist "katastrophal", sagte Lochbihler.

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Lochbihler fordert "angemessene Löhne und Unterkünfte"

Und das nicht erst "seit Kurzem", seit die Weltöffentlichkeit im Zuge der Enthüllungen des britischen "Guardian", der von 44 toten nepalesischen Gastarbeitern berichtet hatte, in den Nahen Osten blickt, meinte Lochbihler. Schon die WM-Vergabe nach Katar am 2. Dezember 2010 sei "ohne jegliche Rücksicht auf die schlimme Menschenrechtssituation" gefallen, sagte die Politikerin von Bündnis90/Die Grünen.

"Die FIFA hat nicht kontrolliert, welche Menschenrechtsbedingungen es in Katar gibt. Und wenn sie es getan hat, dann war es für sie nicht ausschlaggebend", sagte Lochbihler. Schnellstmöglich müsse sich die Situation nun ändern, forderte sie: "Die Arbeiter brauchen angemessene Löhne, Unterkünfte, Schutzvorkehrungen auf den Baustellen und kostenloses Trinkwasser."

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