Korruptions-Vorwürfe um WM 2006: Freitag fordert externe Überprüfung
- Aktualisiert: 17.10.2015
- 20:04 Uhr
- SID
Dagmar Freitag hat angesichts der Korruptions-Vorwürfe bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland eine externe Überprüfung gefordert.
Berlin - Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Dagmar Freitag, hat angesichts der Korruptions-Vorwürfe bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland eine externe Überprüfung gefordert. "Persönlich bin ich eben auch der Meinung, dass interne Untersuchungen beim DFB jetzt nicht mehr das Maß der Dinge sind", sagte Freitag am Samstag im rbb-Inforadio.
Weiter sagte die SPD-Politikerin: "Persönlich habe ich schon seit langem Zweifel an den Selbstreinigungskräften des Sports, nicht nur in solchen Fragen, auch in Fragen des Dopings. Und ich vermute mal, dass sich auch die Staatsanwaltschaft für die Vorgänge interessieren könnte."
Freitag kritisiert Verhalten des DFB
Dagmar Freitag kritisierte das Verhalten des DFB nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe. "Der Deutsche Fußball-Bund hat reagiert, zögerlich aus meiner Sicht. .... Persönlich glaube ich eben, dass ein Vierzeiler auf der Webseite des Deutschen Fußball-Bundes auf Dauer jedenfalls nicht ausreichen kann, um die Vorwürfe zu entkräften."
Hinter den Veröffentlichungen, so vermutet Dagmar Freitag, stecken womöglich auch gezielte Racheakte. "Möglicherweise gibt es bei der FIFA mittlerweile einige, die noch alte Rechnungen begleichen wollen", so die 62-Jährige. UEFA-Chef Michel Platini und FIFA-Boss Sepp Blatter "sind ja nicht die einzigen, die im Moment Probleme haben. Der Generalsekretär der FIFA ist suspendiert worden. Einige sind lebenslang gesperrt worden. Da sind ja ganz viele Leute, die ganz viel aus der Vergangenheit wissen, und die sicherlich nicht besonders amüsiert sind über das, was ihnen mittlerweile widerfahren ... ist, und da kann es schon zu der ein oder anderen Veröffentlichung kommen".