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Turnier in Katar

WM 2022: Deutscher Klub-Boss kritisiert "One Love"-Binden-Streit - "FIFA diktiert Regeln nach Gutsherrenart"

  • Aktualisiert: 21.11.2022
  • 21:33 Uhr
  • ran.de
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Die FIFA bekommt ihren Willen. Der DFB und sechs weitere europäische Verbände verzichten bei der WM 2022 auf die "One Love"-Binde. Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, spricht von der "endgültigen Bankrotterklärung".

München - Im Streit um die "One Love"-Binde hat die FIFA erfolgreich die Muskeln spielen lassen. Nun tanzen auch die sieben europäischen Verbände, die mit dem Stück Stoff ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt in die Welt senden wollten, nach der Pfeife des Veranstalters der WM 2022.

Mit Oke Göttlich findet jetzt ein erster deutscher Klub-Boss klare Worte in Richtung FIFA.

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Oke Göttlich: "FIFA missbraucht ihre Macht"

"Bereits die Diskussion über die Armbinde zeigt, wie grundlegend falsch die Vergabe der WM 2022 durch den Weltfußballverband war", sagte der Präsident des FC St. Pauli auf Anfrage von ran: "Nun missbraucht die FIFA auch noch ihre Macht, setzt mehrere Verbände massiv unter Druck, um ein Zeichen für Diversität zu verhindern."

Für Göttlich, der Mitglied im Präsidium der DFL ist, ist das "die endgültige Bankrotterklärung für einen Fußball, dessen Regeln nach Gutsherrenart von der FIFA diktiert werden". Er erwartet Konsequenzen, die auch der Verband spüren wird: "Viele Fans haben sich längst mit Grausen von diesem Fußball abgewandt. Sicherlich werden auch bald Sponsoren und Partner folgen."

Hinsichtlich seines Vereins stellt Göttlich fest: "Der FC St. Pauli wird weiterhin für einen anderen, solidarischen und gerechten Fußball eintreten und kämpfen." Beim Turnier in Katar sei jedoch Hopfen und Malz verloren: "Die Weltmeisterschaft 2022 wird hingegen als eine WM der Schande in die Geschichte eingehen."

Zwar machten die Europäer in einem gemeinsamen Statement ihrem Unmut über die Gründe für den eigenen Rückzieher Luft und DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff nahm das Wort "Zensur" in den Mund. Allein: Das dürfte FIFA-Boss Gianni Infantino herzlich egal sein. Der Schweizer unterstrich einmal mehr, wer allein das Sagen im Weltfußball hat.

Die heftige Kritik entlädt sich nun über den sieben FIFA-Mitgliedsverbänden und deren Stars, die also die "One Love"-Binden wieder im Koffer verstauen. Offenbar knickten sie vor der Androhung von sportlichen Sanktionen ein - die Rede ist von möglichen Punktabzügen.

Manuel_Neuer
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