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Zwanziger-Attacke auf Niersbach: Bitte seit drei Jahren um Aufklärung

  • Aktualisiert: 22.10.2015
  • 18:28 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFPSEBASTIEN BOZON STR

Ex-Verbandschef Theo Zwanziger hat Präsident Wolfgang Niersbach vom DFB wegen der Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergabe 2006 unter Druck gesetzt.

Berlin - Ex-Verbandschef Theo Zwanziger hat  Präsident Wolfgang Niersbach vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen der Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergabe 2006 an Deutschland unter Druck gesetzt. Die Bild-Zeitung zitierte am Montag aus einer Mitteilung von Zwanzigers Anwalt Hans-Jörg Metz, nach der Niersbach schon länger von Problemen mit der 2005 an den Weltverband getätigten und angeblich bei der FIFA zweckentfremdeten Überweisung von 6,7 Millionen Euro gewusst habe.

"Seit drei Jahren bittet Dr. Zwanziger den DFB-Präsidenten Niersbach, seiner Pflicht zur Aufklärung nachzukommen, denn der großartige Verlauf der WM 2006 hat es nicht verdient, mit Spekulationen beschädigt zu werden", hieß in der von Bild veröffentlichten Passage.

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hatte in seinem Bericht über den Korruptionsverdacht gegen die Macher des WM-Turniers 2006 auch schon über ein Treffen der WM-Organisatoren im Jahr 2013 mutmaßlich wegen der Überweisung an die FIFA berichtet. Niersbach hatte am vergangenen Freitag über eine Verbandsmitteilung erklärt, erst im vergangenen Sommer von der Zahlung und deren ungeklärter Verwendung erfahren und umgehend eine Untersuchung eingeleitet zu haben.

Zwanziger, der am Wochenende als möglicher Informant für die Verdächtigungen ins Gespräch gebracht worden ist, ließ außerdem für die kommenden Tage nach Ende seines Urlaubs persönliche Äußerungen mit einer zusammenfassenden Darstellung "aller ihm vorliegenden Erkenntnisse" und eine dementsprechende eidesstattliche Versicherung ankündigen. Darüber hinaus stellte Metz für den ehemaligen DFB-Chef fest, dass Zwanziger "in dem Interview mit dem Spiegel (...) auf die Frage nach 'schwarzen Kassen' eine klare Antwort" gegeben hätte, jedoch "diese Passage nicht als Teil des Interviews verbreitet wurde". Der Spiegel sei inzwischen gebeten worden, die Veröffentlichung dieser Passage nachzuholen.

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