Sport Allgemein Handball
Gaugisch nach Ludwigsburg-Kollaps: "Gejammert haben wir alle"
100 Tage vor der Heim-WM will sich Bundestrainer Markus Gaugisch nicht mehr vom finanziellen Zusammenbruch des deutschen Handballmeisters HB Ludwigsburg beeinflussen lassen. "Gejammert haben wir alle in der ersten Woche, als es vorbei war", sagte Gaugisch am Rande eines Medientermins in Dortmund: "Aber jetzt haben alle den Blick nach vorne gerichtet, die Spielerinnen sind bei Vereinen untergekommen und ich hoffe, dass jetzt alles in die richtige Richtung investiert wird."
Bei dem Bundesliga-Klub, der Insolvenz angemeldet hat, waren einige DHB-Spielerinnen wie Anführerin Xenia Smits, DHB-Kapitänin Antje Döll oder Shootingstar Viola Leuchter unter Vertrag. Zunächst sei es für die Athletinnen, das Trainerteam und die Ludwigsburger Geschäftsstelle "eine Katastrophe", sagte Gaugisch. Aber der Vorfall habe auch "Auswirkungen auf die Optionen oder Möglichkeiten, die wir als Nationalmannschaft gehabt haben". Er sei "schon glücklich" gewesen, dass so viele Nationalspielerinnen in Ludwigsburg täglich zusammen trainiert hätten, sagte Gaugisch: "Es ist schon ein Luxus, wenn du eine eingespielte Reihe hast."
Vor der WM, die vom 26. November bis 14. Dezember in Deutschland und den Niederlanden ausgetragen wird, will Gaugisch das Thema abhaken. Das alles gebe es eben "jetzt nicht mehr", sagte er. Mit Blick auf das Turnier will der Trainer "realistisch sein und in kleinen Schritten denken". Die letzten Jahre hätten "gezeigt, dass vor uns noch fünf Mannschaften sind, die wir bisher kaum geschlagen haben", erklärte er: "Wir müssen uns bis zu einem eventuellen Viertelfinale gegen eines der Topteams entwickeln. Das Ziel ist es dort mit einer pickepackevollen Halle Bestleistung zu bringen, um dann einen der ganz Großen schlagen zu können."