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DHB-Gegner Katar im Porträt: Handball-Söldner planen Olympia-Coup

  • Aktualisiert: 10.03.2016
  • 12:45 Uhr
  • SID
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© PIXATHLONPIXATHLONSID-ISA HARSIN
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Handball-Fans werden sich noch gut an das bizarre Bild bei der WM vor Jahresfrist in Katar erinnern.

Berlin (SID) - Handball-Fans werden sich noch gut an das bizarre Bild bei der WM vor Jahresfrist in Katar erinnern: Der langjährige Bundesliga-Keeper Goran Stojanovic und seine Kameraden aus aller Herren Länder stehen Arm in Arm am Mittelkreis der protzigen Lusail-Arena von Doha und singen voller Inbrunst die katarische Nationalhymne "as-Salam al-Amiri", "Es lebe der Emir."

Mit einer Mannschaft aus Handball-Söldnern schrieb das kleine Emirat ein wahres Wüstenmärchen und wurde am Ende eines aus vielerlei Hinsicht fragwürdigen Turniers Vize-Weltmeister.

Dabei profitierte Katar von den höchst skurrilen Einbürgerungspraktiken im Handball, nach der jeder Spieler nach drei Jahren ohne Länderspiel den Verband wechseln kann. Gerade einmal vier Spieler im WM-Kader des iberischen Star-Trainers Valero Rivera waren Einheimische, der Rest kam aus Ländern wie Frankreich, dem ehemaligen Jugoslawien oder Nordafrika.

Inzwischen gehört der amtierende Asienmeister dank seines Heeres an kurzfristig eingebürgerten und hervorragend entlohnten Spitzenkräften zu den Schwergewichten im Welthandball. Seitdem Katar 2011 den Zuschlag für die WM im eigenen Land erhielt, ging es - gestützt durch üppige staatliche Alimentierung - steil bergauf.

Nach dem Gewinn der Asienmeisterschaft 2014 und 2016 und dem WM-Finale 2015 soll im Sommer bei den Olympischen Spielen der nächste Coup gelingen. "Wir wollen in Rio mindestens ins Viertelfinale", sagt Coach Rivera. Viele Katarer werden dann nicht dabei sein. Im aktuellen Kader sind es gerade einmal zwei Spieler, deren Eltern den katarischen Pass haben.


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