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Vor Olympia-Quali: DHB-Vize Hanning warnt vor "Mannschaftssterben" und "Monokultur"

  • Aktualisiert: 10.03.2021
  • 15:20 Uhr
  • SID
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© FIROFIROSID

Bob Hanning hat die Bedeutung der Olympia-Qualifikation für den deutschen Handball hervorgehoben und vor einem "Mannschaftssterben" gewarnt.

Berlin (SID) - DHB-Vizepräsident Bob Hanning hat die Bedeutung der Olympia-Qualifikation für den deutschen Handball hervorgehoben und vor einem "Mannschaftssterben" gewarnt. "Wir haben Mannschaften, die sind mit zehn, elf Kindern ausgestattet. Wenn da zwei, drei Kinder ausfallen, dann wird es ein Mannschaftssterben geben, wie wir es im Handball noch nie erlebt haben", sagte Hanning bei einem virtuellen Medientermin am Mittwoch.

Seit über einem Jahr liege der Sport brach. "Wir brauchen diese Präsenz auch bei den Olympischen Spielen, was die Ballsportarten angeht", führte Hanning aus. Der Handball habe weiterhin den Anspruch, die Nummer eins hinter dem Fußball zu sein. "Aber hier geht es um den Sport im Allgemeinen, dass wir hinterher nicht eine Monokultur haben", so Hanning. Deswegen hoffe er, "unabhängig von unserem eigenen Interesse, im Sinne der Sportwelt, dass wir es am Wochenende schaffen".

Das deutsche Team von Bundestrainer Alfred Gislason trifft bei einem Viererturnier in Berlin am Freitag auf Vizeweltmeister Schweden, am Samstag geht es gegen den EM-Vierten Slowenien und zum Abschluss am Sonntag gegen Außenseiter Algerien. Nur der Erst- und Zweitplatzierte erhalten Tickets für die Sommerspiele in Tokio.

Das schon vor Jahren ausgegebene Ziel Olympiagold stellt Hanning für das Wochenende hintenan. "Es gilt jetzt erstmal, sich zu qualifizieren", sagte der Verbandsvize. Momentan sei es "unangebracht" über eine Zielsetzung bei einer möglichen Teilnahme zu sprechen. "Das gehört jetzt wirklich nicht hierhin", so Hanning: "Jetzt geht es nur darum, hier erfolgreich zu sein und hoffentlich nach Tokio zu fahren."

Unabhängig von der sportlichen Qualifikation der deutschen Mannschaft geht er "fest davon aus, dass die Olympischen Spiele stattfinden. Das ist sportpolitisch so gewollt", sagte Hanning. Mit einer guten Vorbereitung seien die Spiele durchführbar, das hätte auch die Handball-WM im Januar in Ägypten gezeigt. "Ich bin sogar zuversichtlich, dass wir die Olympischen Spiele auch vor Zuschauern sehen werden", so Hanning.

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