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Handball-Hammer: Weltmeisterschaften künftig im Privatfernsehen
TV-Hammer im Handball: Die kommenden Weltmeisterschaften werden im Free-TV exklusiv bei ProSieben und Sat.1 zu sehen sein - und nicht mehr bei ARD und ZDF. Dies teilte die Senderfamilie am Donnerstag mit.
Die neue Handball-Ära beginnt mit der Übertragung der Heim-WM der Männer 2027, das Rechtepaket umfasst die deutschen Spiele der Frauen und Männer und die Endspiele der Turniere 2027, 2029 und 2031. Die Pay-TV-Rechte aller WM-Spiele hat Dyn, das seit der Saison 2023/24 auch die Bundesliga überträgt, erworben. Die kommenden drei EM-Turniere der Männer und Frauen laufen bei ARD und ZDF.
"Der Rechteerwerb für die Handball-Weltmeisterschaften ist ein Ausrufezeichen. Mit der neuen Partnerschaft unterstreicht ProSiebenSat.1 einmal mehr die Strategie, sein Sport-Portfolio weiter hochkarätig zu verstärken", sagte Henrik Pabst, Chief Content Officer von ProSiebenSat.1. Die Partnerschaft umfasst auch die Qualifikationsspiele der Frauen und Männer für Olympia 2028.
"Ich sehe die neue Situation als große Chance an. Es werden künftig in der Breite auch andere Zielgruppen angesprochen. Davon kann der Handball sehr profitieren - vorausgesetzt, dass die Umsetzung gut erfolgt", sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, dem Sport-Informations-Dienst (SID). Die Reichweiten mit regelmäßigen Zuschauerzahlen zwischen fünf und acht Millionen am TV hätten "zu einer deutlich verbesserten Lizenzsumme" geführt: "Es kann der Sportart nur gut tun, dass es mehr als einen Interessenten gab."
Seit der WM 2021 laufen die Männerturniere regelmäßig bei ARD und ZDF.
"Natürlich ist auch ein weinendes Auge dabei, weil die Berichterstattung bei ARD und ZDF sehr gut war. Das müssen die neuen Rechteinhaber noch unter Beweis stellen", sagte Bohmann: "Da mache ich mir aber keine großen Sorgen, da ProSieben und Sat.1 Schwergewichte in der Sportberichterstattung und Unterhaltung sind."
Bob Hanning sprach von einer "großartigen Nachricht für den gesamten Handball. Die Anbiederung, sich für wenig Geld an die Öffentlich-Rechtlichen verkaufen zu müssen, ist endgültig vorbei", sagte der Geschäftsführer der Füchse Berlin dem SID: "Das wird uns voranbringen und ganz neue Zielgruppen für unseren Sport erschließen. Unser Schritt vor zwei Jahren, zu Dyn zu wechseln, geht spätestens jetzt voll auf. Das Gesamtpaket ist einmalig und sichert uns mit Blick auf die kommenden Jahre unfassbare Möglichkeiten."