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Handballer feiern Traumstart bei Heim-WM

  • Aktualisiert: 11.01.2019
  • 08:04 Uhr
  • SID
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© AFPAFPTobias SCHWARZ

Die deutschen Handballer haben bei der Heim-WM einen Traumstart hingelegt.

Berlin - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier klatschte auf der Tribüne begeistert Beifall, die Fans feierten eine schwarz-rot-goldene Eröffnungsparty: Die deutschen Handballer haben bei der Heim-WM einen Traumstart hingelegt. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop ließ dem vereinten Team Korea beim 30:19 (17:10) keine Chance und nahm mit dem Pflichtsieg die erste Hürde auf dem Weg zur angepeilten Medaille mit Bravour.

Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war Kapitän Uwe Gensheimer mit sieben Treffern. Torhüter Andreas Wolff zeigte zahlreiche Paraden und bot eine bärenstarke Leistung. 

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Gensheimer: "Für den Auftakt war das super"

"Für den Auftakt war das super. Für uns war es wichtig, gut ins Turnier zu starten. Die Atmosphäre war ein überragendes Erlebnis. Jetzt wissen wir, was auf uns zukommt. Gegen Brasilien wird es aber eine andere Nummer", sagte Gensheimer im "ZDF".

Durch den locker herausgespielten Erfolg gegen den international zweitklassigen Gegner setzte der dreimalige Weltmeister eine bemerkenswerte Serie fort. Die letzte Auftaktniederlage bei einer WM hatte es vor 45 Jahren gegen Dänemark (11:12) gegeben. Mit einem weiteren Sieg am Samstag (18.15 Uhr) gegen Brasilien kann das deutsche Team die Weichen für den Einzug in die Hauptrunde stellen.

Unter den Augen von Steinmeier, der die 26. WM vor dem Anwurf offiziell eröffnete, und IOC-Boss Thomas Bach wurde vor 13.500 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena in der einstigen Mauerstadt Berlin ein Kapitel Vereinigungs-Geschichte geschrieben. Erstmals traten die politisch verfeindeten Brüder-Nationen aus Korea bei einer Handball-WM mit einem gemeinsamen Team an und begaben sich damit auf eine weltweit beachtete Friedensmission. "Das ist ein großartiges Zeichen, wenn in der vormals geteilten Stadt Berlin nun ein vereinigtes koreanisches Team antritt", sagte Bach.

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Frühe, komfortable Führung

Davon ließ sich der Gastgeber aber ebenso wenig beeindrucken wie von bissigen Kommentaren des aussortierten Ex-Europameisters Tobias Reichmann wenige Stunden vor dem Turnierstart. Der in allen Belangen überlegene Olympia-Dritte bot eine konzentrierte Leistung.

Nach einem Tempogegenstoß sorgte Gensheimer gegen den besonders körperlich unterlegenen Dritten der Asienmeisterschaft für eine beruhigende 6:2-Führung (9.). Durch einige Zeitstrafen brachte sich das DHB-Team zwar kurzzeitig aus dem Konzept, doch nach dem 8:6 (15.) zogen die Gastgeber das Tempo wieder an. "Eine tolle Stimmung, die das Spiel emotional am Anfang auch ein bisschen aufgeheizt hat", lautete Steinmeiers Zwischenfazit.

Wolff war ab Mitte der ersten Halbzeit endgültig auf Betriebstemperatur, die Abwehr erkämpfte sich immer wieder Bälle und im Angriff funktionierte das Anspiel auf die Kreisläufer glänzend. Mit seinem vierten Tor traf Rückraumspieler Steffen Fäth zum 15:8 (27.). "Auch wenn wir überlegen sind, müssen wir konzentriert bleiben", forderte Gensheimer in einer Auszeit. Seine Mitspieler gehorchten. 

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Reichmann: "Tschausen ihr Banausen"

Auch nach dem Wechsel geriet der Erfolg nie in Gefahr. Prokop konnte angesichts der deutlichen Führung in Abwehr und Angriff verschiedene Varianten und unterschiedliches Personal testen.

Durch den Sieg kehrt zumindest wieder etwas mehr Ruhe ins DHB-Team ein. Reichmann hatte sich zuvor zu einem spontanen Kurzurlaub nach Orlando verabschiedet und damit einigen Wirbel ausgelöst. Der Europameister von 2016 schrieb auf Instagram: "Ich bin dann mal weg. Wieso, weiß ich gar nicht genau...Ahhh, doch...Spontanurlaub."

Dazu postete der Rechtsaußen des Bundesligisten MT Melsungen ein Bild von sich, versehen mit dem Hashtag "sorrynotsorry". Ein weiteres Selfie vor seinem Abflug kommentierte Reichmann mit der Botschaft "Tschausen ihr Banausen". Beim DHB herrschte helle Aufregung. Hinter den Kulissen wurde heiß diskutiert, wie mit dem offensichtlichen Affront umzugehen ist, auf Konsequenzen wurde zunächst aber verzichtet. "Wir konzentrieren uns ausschließlich auf die Spieler, die da sind. Sie haben unser vollstes Vertrauen", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning.

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