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KI-Unterstützung für Kampfgerichte vorzeitig komplett
Ein Jahr früher als vorgesehen können die Kampfgerichte bei den derzeit stattfindenden Kunstturn-Weltmeisterschaften in Antwerpen an allen zehn Geräten bei ihren Bewertungen KI-gestützte Technologie zur Hilfe nehmen. Das sogenannte Judging Support System, an dem ein japanischer Elektronik-Konzern (Fujitsu) seit fünf Jahren arbeitet, war erstmals bei den Welttitelkämpfen 2019 in Stuttgart zum Einsatz gekommen, seinerzeit an nur vier Geräten.
"Mit der Vollendung dieses Projektes erfüllt sich ein Traum der Turnfamilie. Es ist nicht nur eine Revolution bei den Wettkämpfen, es fördert auch die innovative Arbeit im Training", sagte Morinari Watanabe, Präsident des Weltverbandes FIG. Geplant war die vollständige Premiere des "AI-Judgement" eigentlich erst für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Das System prüft vierdimensional, ob ein Turner ein Übungsteil gemäß den Bestimmungen des Code de Pointage korrekt gezeigt hat und damit entsprechende Punkte für den sogenannten Ausgangswert erhält. Der Schwerpunkt der Arbeit der Kampfrichter liegt nun auf der Ermittlung der Punktzahl für die Ausführung der Elemente und den Gesamteindruck.
Zumindest mittelfristig sollen die Juroren daher nicht arbeitslos werden. "Dass wir abgeschafft werden, ist nicht das Ziel des neuen Systems", sagte dazu Donatella Sacchi, oberste Kampfrichterin für die Frauen bei der FIG.
Für die beiden übrigen turnerischen olympischen Disziplinen (Rhythmische Sportgymnastik und Trampolinturnen) existiert ein solches Bewertungssystem derzeit noch nicht. Denkbar wäre auch ein Einsatz bei anderen kompositorischen Sportarten wie beispielsweise Wasserspringen und Eiskunstlauf.