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Medien: Turnerin Melnikowa startet nicht beim DTL-Finale
Die umstrittene russische Turn-Weltmeisterin Angelina Melnikowa wird wohl nicht beim Finale der Deutschen Turnliga (DTL) am kommenden Samstag in Heidelberg an den Start gehen. Das berichtet die Deutsche Welle. Auf die Nachfrage, ob Melnikowa erneut antreten werde, antwortete Tatjana Bachmayer, Trainerin beim TSV Tittmoning-Chemnitz, demnach: "Nein, wird sie nicht." Eine entsprechende Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID) blieb bislang unbeantwortet.
Am vorvergangenen Wochenende noch hatte der Start der 25-Jährigen für den TSV Tittmoning-Chemnitz beim DTL-Wettkampf in Esslingen eine große Debatte ausgelöst. Denn Melnikowa gilt als Unterstützerin des Regimes des russischen Präsidenten Wladimir Putin, in diesem Jahr trat sie bei einer Kommunalwahl für die putinnahe Partei "Einiges Russland" an. Im Mai 2022 postete sie kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auf Instagram ein Foto, auf dem sie mit dem Kriegsbefürworter-Symbol "Z" posierte.
Russische Turnerinnen und Turner sind seit Beginn des Krieges vom internationalen Turnverband FIG von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Trotz ihres politischen Engagements wurde Melnikowa von der FIG jedoch als neutrale Athletin eingestuft, deshalb konnte sie unter anderem bei der Weltmeisterschaft in Jakarta im Oktober starten. Dort holte sie den Titel im Mehrkampf, am Sprung und am Stufenbarren.
Die Idee zu Melnikowas Start für Chemnitz war bei dem Verein bei einem Weltcup im September in Paris aufgekommen. Ihr Start in Esslingen hatte dann vielfach Kritik ausgelöst. Vor der Halle hatten sich einige Polizeibeamte positioniert aus der Sorge, dass es zu Protesten kommen könne. Bachmayer hatte gegenüber dem SWR gesagt: "Vielleicht bin ich der Sache etwas blauäugig entgegen gegangen."