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RSG: Varfolomeev fürs Mehrkampf-Finale qualifiziert
Die sechsmalige Weltmeisterin Darja Varfolomeev hat bei ihrer olympischen Premiere das Mehrkampf-Finale in der Rhythmischen Sportgymnastik souverän erreicht. Die 17 Jahre alte Mitfavoritin vom TSV Schmieden belegte in der Qualifikation nach den Übungen mit Ball, Reifen, Band und Keulen den zweiten Platz, sie hat aber noch Luft nach oben. Die besten zehn der 24 Starterinnen qualifizierten sich für die Medaillenentscheidung am Freitag (14.30 Uhr).
Nach der Hälfte der Übungen hatte sich Varfolomeev nach einem Patzer mit dem Reifen, der ihr vom Podium rollte, unter anderem hinter der dominanten fünfmaligen Weltmeisterin Sofia Raffaeli auf Platz vier eingereiht. Dank starker Übungen mit Band und Keulen verbesserte sie sich aber noch und beendete die Qualifikation mit 136,850 Punkten. Die Italienerin Raffaeli, die 2022 alle WM-Titel abgeräumt hatte, gilt als Hauptkonkurrentin der Deutschen. Sie setzte mit 139,100 Punkten die Bestmarke.
"Ich war am Anfang voll locker mit dem Ball. Dann habe ich gemerkt, wie viele Menschen da sind, dass ich jetzt hier bei Olympia bin. Dann ist mir mit dem Reifen ein kleiner Fehler passiert, weil ich nicht so konzentriert war", sagte Varfolomeev: "Das habe ich dann aber schnell abgehakt. Die Generalprobe ist jetzt vorbei. Ich will morgen da aufpassen, wo ich jetzt etwas zittrig war. Es wird schon!"
Auch Margarita Kolosov träumt noch von der Olympiamedaille. Die deutsche Mehrkampfmeisterin aus Potsdam rückte als Fünfte (131,500) überraschend nah an die Spitze heran und schaffte ebenfalls souverän den Einzug ins Finale. Die 20-Jährige hatte Varfolomeev im Juni den nationalen Mehrkampftitel abgerungen.
Für Deutschland könnte in Paris eine 40 Jahre lange Durststrecke enden: Die bislang einzige Olympiamedaille in der Rhythmischen Sportgymnastik gab es 1984 in Los Angeles. Damals gewann Regina Weber, die Mutter von Fußball-Nationalspieler Leroy Sane, Bronze.