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"Lehrgeld bezahlt": Deutschland-Achter geht bei EM leer aus

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© IMAGO/SVEN SIMON/SID/IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON

Der neu formierte Deutschland-Achter hat nach dem starken Vorlauf einen Rückschlag kassiert und die erhoffte EM-Medaille verpasst. Beim Sieg von Olympiasieger Großbritannien im bulgarischen Plowdiw musste sich das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) mit Rang vier begnügen. Silber ging an den Olympia-Zweiten Niederlande, Italien wurde Dritter.

Im Finale fuhr die Crew um Schlagmann Theis Hagemeister, die am Donnerstag ein Ausrufezeichen gesetzt hatte und nur knapp an der Weltbestzeit vorbeigeschrammt war, den favorisierten Briten und Niederländern hinterher. Die starke Leistung aus dem Vorlauf konnte das deutsche Team nicht bestätigen. Im Schlussspurt zogen auch die Italiener vorbei. Auf Bronze fehlten dem deutschen Achter 29 Hundertstelsekunden.

"Vor drei Tagen hat es außergewöhnlich gut geklappt, heute nicht so gut. Wir mussten Lehrgeld bezahlen, wie man unter Druck mit dem Rudern umgeht", sagte der "enttäuschte" Steuermann Jonas Wiesen. Das Ziel bleibe die WM in Shanghai (21. bis 29. September), dort "wollen wir unser bestes Rennen der Saison abliefern", betonte er.

Bei den vergangenen fünf Europameisterschaften holte das DRV-Paradeboot nur eine Medaille, im Vorjahr gab es Silber. Zuvor hatte der deutsche Achter von 2013 bis 2020 achtmal in Folge die Goldmedaille gewonnen.

Der Frauen-Doppelvierer, der im Vorjahr in Paris in anderer Besetzung Bronze gewonnen hatte, holte dagegen Silber in Plowdiw, es war die einzige deutsche EM-Medaille in den olympischen Klassen. Nach zwei Goldmedaillen am Samstag im leichten Männer-Einer sowie im paralympischen Mixed-Doppelzweier legten die DRV-Boote am Sonntag in den nicht-olympischen Klassen nach. Gold gab es im Para-Mixed-Doppelzweier, im leichten Zweier ohne Steuermann sowie im leichten Männer-Doppelzweier.

Olympiasieger Oliver Zeidler war in Plowdiw nicht dabei. Aufgrund seines Masterstudiums geht der Sportler des Jahres 2024 in dieser Saison einzig bei der Henley-Regatta und der WM an den Start. "Mehr geht leider nicht", sagte er im Vorfeld.

Für den Deutschland-Achter, der in Bulgarien mit fünf neuen Ruderern am Start war, beginnt bereits in diesem Jahr die Vorbereitung auf die Sommerspiele 2028 in Los Angeles. Im Vorjahr hatte das Flaggschiff mit Platz vier erstmals seit 2008 keine Olympia-Medaille geholt. Nach einem Umbruch infolge der Spiele von Tokio musste das junge Team auf dem Weg nach Paris immer wieder Rückschläge hinnehmen.

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