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Schwimmen Sport Allgemein

Sechs Monate nach Ende der Chemo: Semechin holt WM-Gold

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© IMAGO/nordphoto GmbH / Engler/SID/IMAGO/nordphoto GmbH / Engler
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Para-Schwimmerin Elena Semechin hat sich nur sechs Monate nach dem letzten Zyklus ihrer Chemotherapie zur Weltmeisterin gekrönt. Die 29-Jährige gewann über 100 m Brust in 1:13,13 Minuten und schwamm dabei bis auf 42 Hundertstelsekunden an ihren 2019 aufgestellten Weltrekord der Startklasse SB12 (1:12,71) heran. Die mit der Sehbehinderung Morbus Stargardt geborene Berlinerin distanzierte die Zweitplatzierte Maria Carolina Gomes Santiago aus Brasilien um 1,74 Sekunden.

"Ich habe gehofft, noch schneller zu sein, aber ich bin natürlich trotzdem zufrieden", sagte Semechin: "Dass ich wieder Weltmeisterin geworden bin, ist eine große Erleichterung."

Semechin, Paralympicssiegerin von Tokio, holte in Manchester ihren dritten WM-Titel über ihre Paradestrecke, damit eroberte sie einen weiteren deutschen Startplatz für die Paralympics in Paris. Nachdem der sehbehinderten Schwimmerin im November 2021 ein Gehirntumor entfernt worden war, schloss sie im Februar den 13. und letzten Zyklus einer Chemotherapie ab. Zwischen zwei Zyklen war sie im Vorjahr bei der WM auf Madeira bereits Zweite geworden.

Beim abschließenden WM-Trainingslager in der spanischen Höhe bekam sie kürzlich allerdings eine Angstattacke. "Da ging nichts mehr. Ich war in einem labilen Zustand. Da kam zum ersten Mal die Sorge, die Angst, ich könnte wieder Krebs haben. Es ist ein Auf und Ab", erzählte Semechin im SID-Gespräch. Bei der WM präsentierte sie sich dennoch in Topform.

Tanja Scholz setzte unterdessen nach zweimal Gold und einmal Silber zu WM-Beginn ihren Erfolgslauf fort. Über 50 m Rücken der Startklasse S4 holte die 37-Jährige in 50,43 Sekunden Silber und eroberte ebenfalls einen deutschen Slot für die Paralympics. Gina Böttcher (52,24) landete auf Rang drei und holte ihre dritte Medaille.

Verena Schott kam einen Tag nach ihrem Silbercoup auf der Lagenstrecke über 400 m Freistil in der Startklasse S6 als Vierte ins Ziel. Malte Braunschweig wurde einen Tag nach Bronze über 100 m Schmetterling auch über 100 m Freistil Dritter.

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) steht bislang in Manchester bei 13 Medaillen. Bei der vergangenen WM im Vorjahr auf Madeira holten die deutschen Schwimmer 14 Medaillen (4x Gold, 6x Silber, 4x Bronze). Insgesamt gehen in Manchester bis Sonntag zwölf Athletinnen und Athleten für den DBS an den Start.


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