Sport Allgemein
Sportfördergesetz: Auch Sporthilfe sieht Optimierungsbedarf
Die Debatte um den Entwurf für das neue Sportfördergesetz geht in die nächste Runde. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe hat sich nun "grundsätzlich" positiv über den vom Bundeskanzleramt in der vergangenen Woche vorgelegten Plan geäußert, dabei aber eine Fokussierung auf die Belange von Sportlerinnen und Sportler angemahnt.
Es werde entscheidend sein, hieß es in einer Erklärung der Sporthilfe am Donnerstag, "dass die Reform bei den Athletinnen und Athleten Wirkung zeigt, nicht in neuen Verwaltungsebenen". Dann könne das Gesetz durchaus eine "Wende bringen", sagte Vorstandsmitglied und Fecht-Olympionike Max Hartung: "Wir stehen bereit, unsere Erfahrung einzubringen, damit die Umsetzung schnell, unbürokratisch und wirkungsvoll erfolgt."
Es gelte, zukünftig, "bewährte Systeme zu nutzen, besonders in der individuellen Athletenförderung", hieß es in der Erklärung weiter. Zudem sei es wichtig, die geplante neue Spitzensportagentur "mit klarer Kompetenzorientierung und Unabhängigkeit" zu gestalten und dabei Perspektiven aus Sport, Wirtschaft und Gesellschaft einfließen zu lassen. "Es geht um Wirkung, Effizienz und Glaubwürdigkeit", sagte Hartung: "Nur wenn der Spitzensport funktioniert, funktioniert auch das, wofür er steht: Leistung, Haltung und Zusammenhalt."
Das für den Sport zuständige Bundeskanzleramt hatte den Referentenentwurf am Donnerstag vorgelegt. Nach Beratungen mit den Ländern und Verbänden ist ein Kabinettsbeschluss für Dezember avisiert. Das parlamentarische Verfahren soll 2026 beginnen, das Gesetz im Sommer in Kraft treten. Dann soll auch die zu gründende Spitzensportagentur als Herzstück der Reform ihre Arbeit aufnehmen.
Der Bund nimmt auf Vorlage des Entwurfs der gescheiterten Ampelregierung einen neuen Anlauf, die Spitzensportförderung auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen. Dabei gilt es, den Einfluss von Politik und Sport zu regeln - insbesondere in der Spitzensportagentur.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte den Entwurf im Anschluss kritisiert, in Person von Leistungssport-Vorstand Olaf Tabor eine angebliche "Verstaatlichung des Sports" moniert und Widerstand gegen die Pläne, die dem DOSB weniger Macht einräumen, angekündigt. Auch die unabhängige Sportlervertretung Athleten Deutschland hatte sich kritisch geäußert. Der Entwurf bliebe "in entscheidenden Punkten hinter den Erwartungen der Athletinnen und Athleten zurück", meinte Athleten-Geschäftsführer Johannes Herber.