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Teilzeitjob: Weltmeisterin Elendt arbeitet zwischen EM-Rennen
Vier Monate nach ihrem sensationellen WM-Triumph beendet Anna Elendt ihr erfolgreichstes Jahr bei der Kurzbahn-EM in Polen, doch ganz aufs Schwimmen kann sie sich nicht konzentrieren. "Ich muss mich einloggen und zwischen den Rennen arbeiten", erzählte die 24-Jährige am Montag in einer Medienrunde, "meine Chefin ist nicht da, deshalb muss ich das machen."
Denn Elendt, die im Sommer in Singapur sensationell WM-Gold gewann und die deutschen Rekorden über alle sechs Bruststrecken hält, ist auch Projektmanagerin bei einem Fin-Tech-Unternehmen - damit sie sich ihr Leben und ihr Training in den USA leisten kann. Den Teilzeitjob würde sie schon gerne etwas zurückschrauben, deshalb hat sie sich ein Management zugelegt, "damit hoffentlich ein paar Sponsorenverträge reinkommen, damit ich nicht ganz so viel arbeiten muss".
Die EM in Lublin, bei der sie ab Dienstag über alle Bruststrecken an den Start geht und vor allem auf ihrer Paradestrecke 100 m zu den Favoritinnen gehört, ist für sie vor allem "Spaß", sie will sich "nicht so großen Druck" machen. Wenn dabei die erste EM-Medaille ihrer Karriere herausspringen sollte, hätte sie natürlich nichts dagegen. Auch wenn die Rückkehr zu einem Wettkampf in Europa mit Hindernissen begann: "Wir hatten auf dem Weg von Warschau eine Vollsperrung, da hat die Busfahrt eher viereinhalb als eineinhalb Stunden gedauert."
Elendt hatte nach Platz 20 bei Olympia in Paris ans Aufhören gedacht, nach dem Abschluss ihres Studiums in Austin/Texas trainierte sie aber weiter mit ihrem alten Team und meldete sich Ende Juli als Weltmeisterin eindrucksvoll zurück. Beim Weltcup in Indiana holte sie sich zudem die letzten noch fehlenden deutschen Rekorde auf der Kurzbahn.