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Visa-Streit: Indiens Sportminister sagt Asienspiele-Reise ab

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© AFP/SID/PHILIP FONG

Der Streit um den Start von drei Kampfsportlerinnen aus einer von China beanspruchten Region Indiens bei den Asienspielen in Hangzhou hat die oberste politische Ebene erreicht. Die indische Regierung sagte am Freitag die Reise des Sportministers zu den Wettkämpfen ab, nachdem das Gastgeberland den drei Sportlerinnen nach indischen Angaben die Akkreditierung und die Einreise verweigert hatte.

Die drei Sportlerinnen stammen aus dem Bundesstaat Arunachal Pradesh im äußersten Nordosten Indiens, auch China erhebt Ansprüche auf das Gebiet am Rande des Himalaya. "Chinas Vorgehen verstößt sowohl gegen den Geist der Asienspiele als auch gegen die Regeln, die deren Durchführung regeln und die ausdrücklich die Diskriminierung von Athleten aus Mitgliedsstaaten verbieten", sagte der Sprecher des indischen Außenministeriums, Arindam Bagchi.

Nach Angaben der Tageszeitung Hindustan Times hatte das Trio zunächst eine Zusage vom Organisationskomitee erhalten, bekam laut indischer Angaben bis zur Abreise anders als der Rest des Teams aber keine Dokumente und damit auch kein Visum für die Einreise nach China zugestellt.

Ein hochrangiger Vertreter des Asiatischen Olympischen Komitees (OCA) dementierte am Freitag, dass den drei Athletinnen die Akkreditierung für die Asienspiele verwehrt worden sei. "China hat kein einziges Visum verweigert", sagte der chinesische OCA-Ehrenvizepräsident Wei Jizhong.

Die nur alle vier Jahre ausgetragenen Asienspiele werden am Samstag eröffnet. Ursprünglich war das Event schon für 2022 geplant gewesen, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.

Nach Auffassung der chinesischen Regierung gehört das umstrittene Territorium zum Autonomen Gebiet Tibet. Anfang 2023 hatte China elf Orte in der Region umbenannt. Indien erklärte daraufhin, der Bundesstaat sei "ein integraler und unveräußerlicher Teil Indiens und werde dies immer bleiben".

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