Schwimmen Sport Allgemein
Wasserspringer kämpfen um Olympia: "Luft wird brennen"
Für Bundestrainer Christoph Bohm ist die Rechnung einfach. Mit den deutschen Wasserspringern will der Coach bei der WM in Doha (2. bis 18. Februar) die letzte Chance nutzen, alle noch verbleibenden Olympia-Tickets zu sichern. "Fünf von zwölf Quotenplätzen haben wir, dementsprechend kann man mathematisch ganz leicht ableiten, dass wir gerne noch sieben holen möchten", sagte Bohm: "Das ist unser Anspruch, das ist unser Ziel."
Dass das "natürlich sehr, sehr schwer" werde, sei "allen Beteiligten klar", betonte der Berliner, der im japanischen Fukuoka im Sommer sein WM-Debüt als Chefcoach gegeben hatte. Immerhin sei es eine Weltmeisterschaft und "die letzte Chance, die Plätze für Paris zu holen. Da wird jede Nation die Topspringer und -springerinnen an den Start bringen", sagte der Bundestrainer: "Bei uns wird die Luft brennen ohne Ende."
Sicherlich wolle man auch aus Doha Edelmetall "mit nach Hause bringen", ergänzte Bohm, aber wenn er es "ganz ehrlich" formulieren dürfte: "Wenn wir alle Startplätze holen und keine Medaille, haben wir eine sehr, sehr gute WM geschafft."
Ähnlich lautet auch der Wunsch von Verbandsseite. Es gebe "keine Medaillenvorgabe", sagte DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann dem SID. Wichtig seien die Quotenplätze, darauf "liegt der Fokus". Die verbleibenden sieben wolle man "noch erringen, um in Paris in allen Disziplinen vertreten zu sein".
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Synchrondisziplinen, in denen die Deutschen bislang noch keine Olympia-Tickets haben. "Wenn wir dort konzentriert sind und unsere Leistung abrufen, können wir auch ein Wörtchen mitreden", betonte Bohm auf die Frage nach Medaillenchancen.
Chancen auf das Podest sieht er in Doha auch im nichtolympischen Teamwettbewerb, der ersten Entscheidung am Freitag (13.30 Uhr MEZ). Dort waren in Japan vor einem halben Jahr Lena Hentschel, Christina Wassen, Timo Barthel und Moritz Wesemann zu Bronze und damit der einzigen WM-Medaille gesprungen.
Es sei zwar immer "ein sehr dynamischer Wettbewerb", erklärte Bohm. "Aber ich glaube, dass wir dort nach wie vor die Leistungsstärke haben, mitzuspringen."