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Weber vergibt letzte Chance: Deutsches Team ohne WM-Medaille
Speerwerfer Julian Weber (Mainz) hat die letzte Medaillenchance für das deutsche Team bei der Leichtathletik-WM vergeben. Der Europameister warf in Budapest 85,79 m und landete am Ende schon wieder nur auf Platz vier. Damit trat am letzten Tag der Titelkämpfe der "Worst Case" ein, den Jürgen Kessing befürchtet hatte.
"Wir hätten uns diese WM natürlich anders gewünscht", sagte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV): "Wir sind nicht hergekommen, um mit leeren Händen wieder nach Hause zu fahren." Doch genau dieses Horror-Szenario ist jetzt Realität: Erstmals in der Geschichte holte das deutsche Team nicht eine einzige Medaille.
Lange hatte Weber auf Bronze-Kurs gelegen, doch dann zog der Tscheche Jakub Vadlejch (86,67) im fünften Versuch vorbei, der Deutsche konnte nicht mehr kontern. WM-Gold ging an Olympiasieger Neeraj Chopra (88,17/Indien), Silber sicherte sich Arshad Nadeem (87,82/Pakistan).
"Ich hätte sehr gern die Medaille geholt, ich weiß, dass ich es drauf hatte. Das tut mir mega leid, ich hätte es sehr gern gemacht", sagte Weber am ZDF-Mikrofon und ergänzte: "Ich weiß gar nicht genau, was heute los war. Ich habe alles reingelegt, alles gegeben. Der Speer wollte einfach nicht weiterfliegen."
Weber, der mit seinen 88,72 m als Nummer zwei der Welt nach Budapest gereist war, hatte schon eine wacklige Qualifikation hingelegt - im Finale fehlte ihm dann wieder die nötige Power. Womöglich hemmte den 28 Jahre alten Sportsoldaten auch der enorme Erwartungsdruck.
So wurde Weber wieder Vierter. Schon wieder. Keine Medaille, nur Blech. Wie schon bei Olympia in Tokio und der WM in Eugene im Vorjahr.