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Zehnkampf-Star Neugebauer trauert Olympia-Gold nicht nach
Nur 48 Punkte fehlten in Paris, aber Zehnkampf-Star Leo Neugebauer (25) trauert Olympia-Gold nicht nach. "Paris hat mir so viel gegeben. Ob es am Ende Gold oder Silber ist, finde ich gar nicht so entscheidend", sagte der Stuttgarter im Interview mit Sports Illustrated vor der anstehenden Leichtathletik-WM in Tokio (13. bis 21. September): "Und es ist schön, wenn für die Zukunft und mit Blick auf die Spiele 2028 noch ein Ziel offenbleibt. Das gibt noch mal einen anderen Antrieb. Wenn ich Olympiagold gewonnen hätte: Wer weiß, ob ich noch diesen Drive hätte?"
Im Vorjahr war Neugebauer nach seinem deutschen Rekord (8961 Punkte) als einer der Topfavoriten ins Rennen um Olympiagold gegangen, doch in dieser Saison lief es bisher nicht ganz rund. Mit seinen 8555 Punkten liegt er vor den Titelkämpfen in Japan derzeit "nur" auf Rang fünf in der Welt - aber das lässt Neugebauer nicht nervös werden. "Ob man zuvor zehn gute Zehnkämpfe hatte oder gar keinen, ist egal. Man muss abliefern, wenn es darauf ankommt", sagte der Modellathlet, der nach seinem College-Abschluss mittlerweile Profi ist und weiter in Austin/Texas lebt und trainiert.
Olympiasieger Markus Rooth, der Neugebauer in Paris knapp geschlagen hat, wird in Tokio verletzungsbedingt fehlen. Sein norwegischer Landsmann Sander Skotheim (8909 Punkte) und der US-Amerikaner Kyle Garland (8869) gelten als heißeste Anwärter auf den Thron des Königs der Athleten.