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Motorsport DTM

15 Plätze an zwei Wochenenden: Was ist Lucas Auers Startgeheimnis?

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© ADAC Motorsport
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Am Nürburgring hat Lucas Auer wieder zugeschlagen: Insgesamt acht Plätze machte er am Samstag auf dem Weg zu Platz zwei in der Start- und Restart-Phase gut - am Sonntag holte er als Dritter beim Start ebenfalls eine Position. Und beim Wochenende auf dem Norisring waren es in beiden Rennen insgesamt sieben Plätze.

Das sind insgesamt 15 Positionen, wodurch der Winward-Mercedes-Pilot aktuell der beste Starter der DTM ist. Und es ist nicht unwesentlich, denn mit den GT3-Autos ist es schwierig, einen Konkurrenten im direkten Zweikampf zu überholen. Umso wichtiger sind Qualifying und Start. Aber was kann Auer, was andere nicht können?

"Seine Starts sind hervorragend", sagt Winward-Teamchef Christian Hohenadel, der seit drei Jahren mit Auer arbeitet, im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Er hat ein Gespür dafür, sich immer richtig zu positionieren."

Auer über seine Starts: "Positionierung ist alles"

Denn wenn man die Starts des Österreichers analysiert, dann fällt auf, dass Auer die Plätze nicht durch eine schnelle Reaktionszeit gutmacht, sondern durch die richtige Positionierung seines Mercedes-AMG GT3 vor der ersten Kurve. Oft wirkt es dabei so, als hätte Auer dabei schon die zweite Kurve visualisiert - um dann im Vorteil zu sein.

Eine Wahrnehmung, die sich mit Auers Aussage deckt. "Positionierung ist alles", sagt der amtierende Vizemeister, der am Nürburgring mit zwei Podestplätzen die meisten Punkte von allen Fahrern machte, im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Du musst dich platzieren und wissen, wo die Reise für die meisten hingeht. Dann musst du schauen, welche Chancen du hast - und das Beste nehmen."

So einfach, so kompliziert - denn laut Hohenadel kann man das nur bedingt lernen. "Es geht zwar immer auch darum, wie aggressiv du rangehst, aber ich glaube, er hat eine Art unbewusste Rennintelligenz", sagt der Teamchef .

Teamchef Hohenadel: "Er riecht, wo es zu Problem kommt"

"So als würde er es schon riechen, wenn es wo zu einem Problem kommen könnte - und dann gehe ich nach innen oder nach außen. Das ist bei jedem Fahrer eine Zehntelsekunden-Entscheidung."

Auf dem Nürburgring war aber auch Glück im Spiel: Denn beim Start zum Samstagsrennen donnerte SSR-Lamborghini-Pilot Franck Perera dem Abt-Audi-Piloten Kelvin van der Linde in der ersten Kurve ins Heck, wodurch der Franzose beide aus dem Spiel nahm. "Der Start war super, aber davon habe ich profitiert", gibt der 28-Jährige zu, der davor schon Dennis Olsen stehengelassen hatte.

Dennoch gelang es ihm, eine Kurve später durch die bessere Positionierung auf der Innenbahn Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken auszubremsen. Dadurch war er schon Vierter. Beim Restart profitierte Auer erneut von Perera, der mit einer Runde Rückstand auf Slicks Thomas Preining und Ricardo Feller einbremste.

Der Mercedes-AMG-Werksfahrer positionierte sich geschickt, überholte auf der Außenbahn beide Gegner - Platz zwei war ihm nicht mehr zu nehmen. Am Sonntag machte Auer beim Start einen Platz gegen den auf Slicks gestarteten Schubert-BMW-Piloten Sheldon van der Linde gut, ging aber wegen der Bedingungen und Teamkollege David Schumacher neben ihm kein großes Risiko ein.

Sinne im Kartsport geschärft

Aber schon am Norisring hatte Auer mit seiner Start-Show beeindruckt: Am Sonntag machte er von Platz 16 fünf Plätze gut, weil er sich in der Grundig-Kehre in der Mitte gut positionierte und früher beschleunigen konnte. Am Sonntag setzte er sich von Startplatz acht in der Kehre ganz nach innen und machte zwei Plätze gut.

Sind es vor allem die fliegenden Starts, die Auer liegen? "Auch der stehende Start war schon immer mein Ding, ich habe da einen gewissen Killerinstinkt", antwortet er. "Es gibt keine Magic Formula, aber das hat mir schon immer gelegen."

Eine Erklärung liefert er dann aber doch für seine Stärke: "Das mit den fliegenden Starts habe ich alles im Kartsport gelernt. Da muss man abgebrüht sein - und das war sehr prägend", sagt der Neffe von Gerhard Berger, der nach wie vor regelmäßig im Kart sitzt.


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