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Motorsport DTM

Trennung von Sportchef nach nur einem Jahr: Was läuft da bei Lamborghini?

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© Alexander Trienitz

Nach nur einem Jahr gehen Lamborghini und Motorsportleiter Maurizio Leschiutta getrennte Wege. Das hat die italienische Audi-Tochter in einer Pressemitteilung offiziell bestätigt. Der Kanadier mit italienischen Wurzeln wird sich aus seiner "Rolle als Motorsportleiter, die er seit Januar 2025 innehat, am Ende des aktuellen Jahres zurückziehen", kommuniziert die Sportwagen-Marke.

Zudem häört man von Lamborghini, dass der 19. Dezember Leschiuttas letzter Tag beim Sportwagenhersteller sei und man sich einvernehmlich trennt. Bis zur Bekanntgabe eines Nachfolgers wird Lamborghinis Technikvorstand Rouven Mohr - wie schon vor einem Jahr - auf interimistischer Basis die Leitung von Lamborghini Squadra Corse übernehmen. Aber was sind die Gründe für die Trennung?

Darüber gibt es in der Pressemitteilung keinerlei Ausführungen. Laut Informationen von Motorsport-Total.com ist der Bruch mit dem 63-Jährigen allerdings intern keine große Überraschung, auch wenn Leschiutta gerade mal ein Jahr für die Italiener tätig war.

Hypercar-Mann kam bei Lamborghini Spezialgebiet abhanden

Der ehemalige Formel-1-Motorenmann von Ferrari leitete von 2021 bis 2024 das LMDh-Projekt von BMW. Als sich Lamborghini im Frühjahr 2024 nach dem Aus für Langzeit-Sportchef Giorgio Sanna nach einem potenziellen Nachfolger umsah, war der LMDh-Werkseinsatz mit dem SC63 gerade angelaufen - und man suchte einen Experten auf diesem Gebiet.

Als Leschiutta dann Ende 2024 mit seiner Arbeit in Sant'Agata Bolognese begann, zeichnete sich allerdings bereits das Ende für das Projekt ab: Ursache waren die Differenzen zwischen Lamborghini und dem Iron-Lynx-Team, von dem die Finanzierung für den Hypercar-Einsatz in der WEC und in der US-amerikanischen IMSA-Serie ausging.

Der Einsatz in der Langstrecken-WM und bei den 24 Stunden von Le Mans wurde daraufhin für 2025 komplett gestoppt - stattdessen trat man mit nur einem Fahrzeug bei den fünf Langstrecken-Rennen der IMSA-Serie an, ehe das Projekt vor wenigen Monaten komplett eingestellt wurde.

"Schwierigkeiten, in seine Rolle zu kommen"

Dadurch bleibt Lamborghini aktuell neben dem Markenpokal Super Trofeo nur der GT3-Bereich, in dem - wie man hört - auch 2025 Technikvorstand Mohr und Rennsport-Entwicklungsleiter Stefan Gugger die Richtung vorgaben.

"Leschiutta hatte Schwierigkeiten, im GT3-Bereich in seine Rolle zu kommen", sagt ein Volkswagen-Kenner im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

Dabei gab es gerade dieses Jahr in der GT3-Abteilung enorme Herausforderungen zu bewältigen: Lamborghini entwickelt mit dem neuen Temerario GT3 den Nachfolger für den seit zehn Jahren eingesetzten Huracan-Boliden. Wegen Engpässen bei der Fertigung werden die beiden Fahrzeuge 2026 in einigen GT3-Serien parallel eingesetzt.

Große Herausforderung für Lamborghini im GT-Bereich

Das neue Turbo-Fahrzeug wurde nicht rechtzeitig für den Einsatz bei den 24 Stunden von Daytona Ende Januar fertig, sondern wird seine Premiere im März bei den 12h von Sebring feiern. In der DTM soll der Temerario-Bolide hingegen von Anfang an eingesetzt werden.

Neben den ersten GT3-Renneinsätzen mit dem Temerario folgt 2026 die nächste Herausforderung: Auch im Super-Trofeo-Markenpokal ersetzt der Temerario den Huracan - allerdings erst 2027.

Bei Lamborgini gibt es also viel tun. Wie es aber mit Leschiutta weitergeht - und ob er sich mit 63 Jahren noch einmal einer neuen beruflichen Herausforderung stellt - ist unklar.

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