Fahrer, Zeiten und Teambudget: Das ändert sich in der Formel-1-Saison 2021
Das ändert sich in der Formel-1-Saison 2021
Ende März 2021 startet in Bahrain die neue Formel-1-Saison. Auch wenn die Autos zu großen Teilen gleich bleiben, ändert sich doch das ein oder andere in der Rennserie. Nicht nur an den Boliden, auch das Wochenend-Format, die Finanzen und die Technik sind betroffen. Zudem müssen sich die Fans auf neue Fahrer und neue Marken - sowie die Medien auf weniger Interviews einstellen. ran.de zeigt, was und wie viel sich in der Königsklasse des Motorsports verändert.
Neue Teams
Faktisch gehen in der kommenden Saison die gleichen Rennställe an den Start, zwei jedoch unter einem neuen Namen. So verschwinden die rosa Flitzer von Racing Point, stattdessen sitzen Stroll und Neu-Kollege Sebastian Vettel in einem grünen Aston Martin. Auch Renault wird es so nicht mehr geben, das Team geht nun unter dem Namen Alpine an den Start. Ex-Weltmeister Fernando Alonso gibt dabei sein Comeback.
Neue Fahrer
Mit Mick Schumacher (Bild) und Nikita Masepin hat Haas gleich zwei neue Fahrer in den Cockpits, zudem steigt der Japaner Yuki Tsunoda bei Alpha Tauri ein. Romain Grosjean, Kevin Magnussen und Daniil Kwjat kehren dagegen nicht zurück. Auch die Karriere von Alexander Albon liegt vorerst auf Eis. Einige andere Piloten haben zudem das Team gewechselt. So fährt Carlos Sainz zur neuen Saison beispielsweise für Ferrari und Sergio Perez für Red Bull.
Neues Rennen
Der Grand Prix in Saudi-Arabien ist der einzige geplante Neuzugang im Kalender. Durch Corona wird jedoch auch die Saison 2021 durcheinander gewirbelt, weshalb bereits über Ersatzrennen in Imola und Portimao diskutiert wird. Der geplante Saisonstart im australischen Melbourne wurde bereits von März in den November verschoben, stattdessen startet die Saison in Bahrain.
Kein Medien-Donnerstag
Der Donnerstag war bislang traditionell den Journalisten vorbehalten. So gab es Presserunden und Interviews mit Fahrern und Team-Verantwortlichen. Um die Wochenenden zu kürzen, entfällt der Donnerstag komplett. Dafür müssen sich die Fahrer nun zu einem bestimmten Zeitpunkt am Freitag Zeit für Pressegespräche nehmen, was wiederum Auswirkungen auf das sportliche Programm hat.
Neues Wochenend-Format
So bekommen die Fahrer statt wie bisher zweimal 90 Minuten nur noch zweimal 60 Minuten Trainingszeit am Freitag. Damit wird eine Stunde Trainingszeit eingespart. Und auch die Renndauer soll sich verkürzen. So dürfen die einzelnen Rennen mit Unterbrechungen nur noch höchstens drei Stunden dauern.
Neue Budgetobergrenze
Die Einführung der Budgetobergrenze ist die wohl wichtigste Änderung im Reglement. So dürfen die Teams nur noch maximal 145 Millionen US-Dollar (circa 119 Millionen Euro) pro Jahr ausgeben. Ausnahmen gibt es jedoch. So sind die Fahrergehälter und die Gehälter der drei wichtigsten Angestellten eines Teams nicht mit eingerechnet. Ab 2022 sinkt die Grenze weiter.
Neues Aerodynamik-Reglement
Je erfolgreicher ein Team 2020 gefahren ist, desto weniger Zeit darf es zur neuen Saison hin im Windkanal verbringen und dementsprechend dort weniger Versuche fahren. Mercedes wird also die geringste Zeit bekommen, Schlusslicht Williams kann sich dagegen deutlich mehr ausprobieren.
Mindestgewicht steigt
Die Boliden und die Power Unit werden zur kommenden Saison hin deutlich schwerer. Die Fahrzeuge mit Fahrer werden statt 746 nun 752 Kilo wiegen – Sprit nicht eingerechnet. Auch die Motoren werden um fünf Kilo schwerer und wiegen nun mindestens 150 Kilo. Zudem dürfen neue Materialien verwendet werden. Um die Königsklasse "grüner" zu machen sind ab sofort Naturfasern wie Bambus, Baumwolle, Leinen und Hanf erlaubt.
Technische Änderungen
Der Unterboden ist die wohl größte technische Neuerung. So wird dieser um die Hinterräder stark beschnitten, auch komplett eingeschlossene Löcher werden verboten. Dadurch sollen die Boliden bis zu zehn Prozent weniger Abtrieb generieren. Auch die Bremsschächte werden beschnitten, gleiches gilt für die vertikalen Streben der Diffusoren. Geringerer Abtrieb ist auch hierbei das Ziel.
Anti-Kopier-Regel 2.0
In der vergangenen Saison kopierte Racing Point diverse Teile von den Mercedes-Boliden. Etwas derartiges soll 2021 nicht mehr möglich sein. Klare Regeln besagen, was ein Team darf und was nicht. Fotos und persönliche Beobachtungen als Vorlage sind weiter möglich, die Auswertung von Daten dagegen verboten.
Neue Reifen
Ursprünglich war für 2021 die Einführung der neuen 18-Zoll-Reifen geplant. Weil die große Revolution nun aber erst 2022 kommt, ist dies hinfällig. Um den Veränderungen an den Boliden dennoch gerecht zu werden, entwickelt Pirelli nun andere Mischungen. Alle Fahrer bekommen dabei an jedem Renn-Wochenende die gleichen Reifensätze. Welche Mischungen davon beim jeweiligen Grand Prix genutzt werden, muss der Hersteller zwei Wochen vorher sagen – 2020 waren es noch neun Wochen Vorlaufzeit.
DAS verboten
Bei den Testfahren im vergangenen Jahr verblüfften die Silberpfeile mit einem Kniff. Die Spur der Vorderräder konnte durch Ziehen am Lenkrad verändert werden. Vor allem beim Aufwärmen der Reifen erwies sich das "DAS"-System als hilfreich. 2021 ist es nicht mehr erlaubt.