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Formel 1: Mercedes vs. Red Bull Racing - Chronik einer Formel-1-Fehde


                <strong>Formel 1: Mercedes vs. Red Bull Racing -  Chronik einer Formel-1-Fehde</strong><br>
                Immer wieder fliegen die Giftpfeile hin und her, immer wieder werden Seitenhiebe verteilt, Tiefschläge. Das Duell Mercedes gegen Red Bull Racing wird auch 2022 fortgesetzt. ran mit einem Überblick.
Formel 1: Mercedes vs. Red Bull Racing - Chronik einer Formel-1-Fehde
Immer wieder fliegen die Giftpfeile hin und her, immer wieder werden Seitenhiebe verteilt, Tiefschläge. Das Duell Mercedes gegen Red Bull Racing wird auch 2022 fortgesetzt. ran mit einem Überblick.
© imago images/Motorsport Images

                <strong>Keine einfache Saison</strong><br>
                2022 ist für Mercedes keine einfache Saison. Sportlich liegt der Serien-Weltmeister der vergangenen Jahre (acht Konstrukteurstitel in Folge) immer noch hinter Red Bull Racing und Ferrari. Ob die Silberpfeile noch einmal in den Titelkampf eingreifen können, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Fest steht: Für einen verbalen Infight sind die beiden WM-Rivalen von 2021 weiterhin gut.
Keine einfache Saison
2022 ist für Mercedes keine einfache Saison. Sportlich liegt der Serien-Weltmeister der vergangenen Jahre (acht Konstrukteurstitel in Folge) immer noch hinter Red Bull Racing und Ferrari. Ob die Silberpfeile noch einmal in den Titelkampf eingreifen können, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Fest steht: Für einen verbalen Infight sind die beiden WM-Rivalen von 2021 weiterhin gut.
© IMAGO/Icon SMI

                <strong>"Kriegsähnliche Atmosphäre"</strong><br>
                Denn die Rivalität geht über das normale Maß hinaus, wie Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko zugibt. "Ich bin seit fast 20 Jahren bei Red Bull Racing, und ich habe noch nie so eine - ich möchte sagen - kriegsähnliche Atmosphäre erlebt wie zwischen Mercedes und uns in der vergangenen Saison", sagte er im Red Bulletin.
"Kriegsähnliche Atmosphäre"
Denn die Rivalität geht über das normale Maß hinaus, wie Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko zugibt. "Ich bin seit fast 20 Jahren bei Red Bull Racing, und ich habe noch nie so eine - ich möchte sagen - kriegsähnliche Atmosphäre erlebt wie zwischen Mercedes und uns in der vergangenen Saison", sagte er im Red Bulletin.
© IMAGO/PanoramiC

                <strong>Ein anderes Niveau</strong><br>
                Der aktuelle Kampf von Titelverteidiger Max Verstappen mit Charles Leclerc sei auf einem anderen Niveau als der mit (Lewis) Hamilton, so Marko: "Sie sind aus der gleichen Generation und kennen sich aus ihrer Zeit im Kart." Und: "Ein Duell mit Ferrari ist auch emotional anders als ein Duell mit Mercedes. Wir haben einen ähnlichen Ansatz. Wir sind beide leidenschaftliche Kämpfer."
Ein anderes Niveau
Der aktuelle Kampf von Titelverteidiger Max Verstappen mit Charles Leclerc sei auf einem anderen Niveau als der mit (Lewis) Hamilton, so Marko: "Sie sind aus der gleichen Generation und kennen sich aus ihrer Zeit im Kart." Und: "Ein Duell mit Ferrari ist auch emotional anders als ein Duell mit Mercedes. Wir haben einen ähnlichen Ansatz. Wir sind beide leidenschaftliche Kämpfer."
© IMAGO/NurPhoto

                <strong>Grundlage wurde 2021 gelegt</strong><br>
                Die Grundlage für das Duell, das von maximalem Ehrgeiz, unbändigem Siegeswillen und starker Abneigung geprägt ist, wird endgültig 2021 gelegt. Denn da kämpfen die beiden Teams nach Jahren der Mercedes-Dominanz endlich auf Augenhöhe. Und das irre Duell zwischen Verstappen und Hamilton geht in die Formel-1-Geschichte ein, mit dem Finale als unglaublichem Höhepunkt der Saison.
Grundlage wurde 2021 gelegt
Die Grundlage für das Duell, das von maximalem Ehrgeiz, unbändigem Siegeswillen und starker Abneigung geprägt ist, wird endgültig 2021 gelegt. Denn da kämpfen die beiden Teams nach Jahren der Mercedes-Dominanz endlich auf Augenhöhe. Und das irre Duell zwischen Verstappen und Hamilton geht in die Formel-1-Geschichte ein, mit dem Finale als unglaublichem Höhepunkt der Saison.
© IMAGO/PanoramiC

                <strong>Auftakt in Bahrain startet mit erster Kontroverse </strong><br>
                Erstes Rennen, Bahrain. Das Qualifying dominiert Red Bull, Mercedes schlägt im Rennen dank Boxenstopp-Strategie zurück. Doch kurz vor Schluss überholt Verstappen seinen Rivalen. Dabei war der Niederländer aber außerhalb der Track Limits und muss wenig später die Führung wieder abgeben. Red Bull sah das Manöver als fair an, Mercedes gibt dem Urteil der Rennleitung natürlich recht. Rückblickend war dieser Vorfall allerdings nur ein Warm-up.
Auftakt in Bahrain startet mit erster Kontroverse
Erstes Rennen, Bahrain. Das Qualifying dominiert Red Bull, Mercedes schlägt im Rennen dank Boxenstopp-Strategie zurück. Doch kurz vor Schluss überholt Verstappen seinen Rivalen. Dabei war der Niederländer aber außerhalb der Track Limits und muss wenig später die Führung wieder abgeben. Red Bull sah das Manöver als fair an, Mercedes gibt dem Urteil der Rennleitung natürlich recht. Rückblickend war dieser Vorfall allerdings nur ein Warm-up.
© imago images/PanoramiC

                <strong>Red-Bull-Heckflügel im Fokus: Start der Flexi-Wing-Affäre </strong><br>
                In Barcelona gewinnt Verstappen das vierte Saisonrennen. Mercedes wittert dabei Betrug. Im Fokus: Der Heckflügel des Red-Bull-Boliden. Durch ein Einknicken verringert sich der Luftwiderstand auf den Geraden. Das sorgt für mehr Topspeed. Hamilton spricht offen von einem "illegalen Flügel". Die "Flexi-Wing-Affäre" zieht sich in der Folge durch die ganze Saison. Der Automobil-Weltverband führt als Folge schärfere Heckflügel-Tests ein.
Red-Bull-Heckflügel im Fokus: Start der Flexi-Wing-Affäre
In Barcelona gewinnt Verstappen das vierte Saisonrennen. Mercedes wittert dabei Betrug. Im Fokus: Der Heckflügel des Red-Bull-Boliden. Durch ein Einknicken verringert sich der Luftwiderstand auf den Geraden. Das sorgt für mehr Topspeed. Hamilton spricht offen von einem "illegalen Flügel". Die "Flexi-Wing-Affäre" zieht sich in der Folge durch die ganze Saison. Der Automobil-Weltverband führt als Folge schärfere Heckflügel-Tests ein.
© imago images/Motorsport Images

                <strong>Reifenplatzer, Verbremser & Co. - Spektakel in Baku</strong><br>
                Beim Rennen in Aserbaidschan geht es hoch her. Lange Zeit sieht Verstappen wie der sichere Sieger aus, vier Runden vor dem Ende platzt ihm bei über 300 Km/h der linke Hinterreifen. Es folgt ein Re-Start, bei dem Hamilton die 25 Punkte auf dem Silbertablett serviert bekommt. Doch der Brite verbremst sich in Kurve eins und wird nur 15. Erstmals bleiben beide Titelkandidaten ohne Punkte. 
Reifenplatzer, Verbremser & Co. - Spektakel in Baku
Beim Rennen in Aserbaidschan geht es hoch her. Lange Zeit sieht Verstappen wie der sichere Sieger aus, vier Runden vor dem Ende platzt ihm bei über 300 Km/h der linke Hinterreifen. Es folgt ein Re-Start, bei dem Hamilton die 25 Punkte auf dem Silbertablett serviert bekommt. Doch der Brite verbremst sich in Kurve eins und wird nur 15. Erstmals bleiben beide Titelkandidaten ohne Punkte. 
© imago images/Motorsport Images

                <strong>Drama in Silverstone: Hamilton schickt Verstappen in den Reifenstapel </strong><br>
                Schon vor dem Heimrennen von Hamilton hagelt es Vorwürfe. Denn nach der "Flexi-Wing-Affäre" dreht Red Bull den Spieß nun um und beschuldigt Mercedes, einen nicht regelkonformen Frontflügel zu benutzen. Strafen bleiben aus, doch das Rennen sorgt für den nächsten Aufreger. Kurz nach dem Start biegen beide Autos auf gleicher Höhe in die High-Speed-Kurve ein und kollidieren. Verstappen fliegt ab und kracht mit Volldampf in den Reifenstapel. Satte 51G herrschen beim Einschlag. Hamilton bekommt eine 10-Sekunden-Strafe, gewinnt aber trotzdem. Den anschließenden Jubel bezeichnet Verstappen, der zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus untersucht wird, als "respektlos und unsportlich". 
Drama in Silverstone: Hamilton schickt Verstappen in den Reifenstapel
Schon vor dem Heimrennen von Hamilton hagelt es Vorwürfe. Denn nach der "Flexi-Wing-Affäre" dreht Red Bull den Spieß nun um und beschuldigt Mercedes, einen nicht regelkonformen Frontflügel zu benutzen. Strafen bleiben aus, doch das Rennen sorgt für den nächsten Aufreger. Kurz nach dem Start biegen beide Autos auf gleicher Höhe in die High-Speed-Kurve ein und kollidieren. Verstappen fliegt ab und kracht mit Volldampf in den Reifenstapel. Satte 51G herrschen beim Einschlag. Hamilton bekommt eine 10-Sekunden-Strafe, gewinnt aber trotzdem. Den anschließenden Jubel bezeichnet Verstappen, der zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus untersucht wird, als "respektlos und unsportlich". 
© imago images/Every Second Media

                <strong>Gegenseitige Vorwürfe werden nach Monza-Crash immer lauter </strong><br>
                Drei Rennen und zwei Monate später kommt es zum nächsten Crash. In Monza stecken beide Fahrer nicht zurück, Verstappen rutscht über die Kerbs und landet mit seinem Boliden auf dem Halo-System von Hamilton. Beide Fahrer fliegen raus - die Schuld liegt wie so oft beim anderen. Für die Rennleitung ist Verstappen der "Bösewicht", er wird beim folgenden Rennen um drei Startplätze zurückversetzt. RB-Chef Dr. Helmut Marko nennt Hamilton im Nachgang einen "Simulanten", Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht von einem "taktischen Foul", da Hamilton bei Kurveneingang vor Verstappen und auf den frischeren Reifen unterwegs war. 
Gegenseitige Vorwürfe werden nach Monza-Crash immer lauter
Drei Rennen und zwei Monate später kommt es zum nächsten Crash. In Monza stecken beide Fahrer nicht zurück, Verstappen rutscht über die Kerbs und landet mit seinem Boliden auf dem Halo-System von Hamilton. Beide Fahrer fliegen raus - die Schuld liegt wie so oft beim anderen. Für die Rennleitung ist Verstappen der "Bösewicht", er wird beim folgenden Rennen um drei Startplätze zurückversetzt. RB-Chef Dr. Helmut Marko nennt Hamilton im Nachgang einen "Simulanten", Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht von einem "taktischen Foul", da Hamilton bei Kurveneingang vor Verstappen und auf den frischeren Reifen unterwegs war. 
© imago images/Nordphoto

                <strong>Hamiltons Raketenmotor lässt Red Bull staunen </strong><br>
                Vor dem Grand Prix in Brasilien hat Hamilton 19 Punkte Rückstand. Verstappen scheint der Titel kaum noch zu nehmen, doch dann schlägt Mercedes zurück. Nach einem Motorenwechsel pflügt Hamilton durch das Feld und schnappt sich - trotz harter Gegenwehr - schlussendlich auch Verstappen. Im Fokus stehen aber einmal mehr die Nebenschauplätze. Mercedes wird für einen Regelbruch im Zusammenhang mit dem DRS bestraft, Verstappen berührt - verbotenerweise - nach dem Qualifying den Heckflügel vom Mercedes. Hinter den Kulissen folgt eine Stichelei nach der anderen. Das Ganze weckt den Löwen in Hamilton (Teamchef Toto Wolff), der in Sprint- und Hauptrennen insgesamt 25 Strafplätze gutmacht.
Hamiltons Raketenmotor lässt Red Bull staunen
Vor dem Grand Prix in Brasilien hat Hamilton 19 Punkte Rückstand. Verstappen scheint der Titel kaum noch zu nehmen, doch dann schlägt Mercedes zurück. Nach einem Motorenwechsel pflügt Hamilton durch das Feld und schnappt sich - trotz harter Gegenwehr - schlussendlich auch Verstappen. Im Fokus stehen aber einmal mehr die Nebenschauplätze. Mercedes wird für einen Regelbruch im Zusammenhang mit dem DRS bestraft, Verstappen berührt - verbotenerweise - nach dem Qualifying den Heckflügel vom Mercedes. Hinter den Kulissen folgt eine Stichelei nach der anderen. Das Ganze weckt den Löwen in Hamilton (Teamchef Toto Wolff), der in Sprint- und Hauptrennen insgesamt 25 Strafplätze gutmacht.
© imago images/HochZwei

                <strong>Teamchefs on Fire</strong><br>
                Immer wieder geraten auch die Team-Oberen aneinander. Das ist durchaus skurril: Während Verstappen und Hamilton vor allem abseits der Strecke respektvoll miteinander umgehen, geht es vor allem die Teamchefs Toto Wolff (Mercedes) und Christian Horner aneinander. Teilweise wird es zwischen den beiden Streithähnen persönlich und schmutzig. Keine Frage: Der Unterhaltungsfaktor ist groß.
Teamchefs on Fire
Immer wieder geraten auch die Team-Oberen aneinander. Das ist durchaus skurril: Während Verstappen und Hamilton vor allem abseits der Strecke respektvoll miteinander umgehen, geht es vor allem die Teamchefs Toto Wolff (Mercedes) und Christian Horner aneinander. Teilweise wird es zwischen den beiden Streithähnen persönlich und schmutzig. Keine Frage: Der Unterhaltungsfaktor ist groß.
© HOCH ZWEI/Pool/Getty Images

                <strong>Missverständnis oder Absicht? Hamilton kracht Verstappen ins Heck </strong><br>
                Im Chaos-Rennen von Saudi-Arabien ereignet sich der (vorläufige) Höhepunkt. Lange balancieren beide Fahrer entlang der roten Linie, in Runde 38 kracht es dann aber. Weil Verstappen Hamilton zuvor regelwidrig von der Strecke drängte, instruiert ihn sein Team, die Führungsposition "strategisch" an Hamilton zu übergeben. Die Rennleitung weiß über den angedachten Tausch Bescheid, Mercedes nicht. Verstappen bremst, Hamilton weiß nicht, was Sache ist und donnert seinem Kontrahenten ins Heck. Der Brite beschuldigt den Niederländer im Anschluss "über der Grenze" zu sein, dieser wiederum ist sich keiner Schuld bewusst. Hamilton siegt trotz Kollision und zieht in der WM-Wertung nach Punkten mit Verstappen gleich.
Missverständnis oder Absicht? Hamilton kracht Verstappen ins Heck
Im Chaos-Rennen von Saudi-Arabien ereignet sich der (vorläufige) Höhepunkt. Lange balancieren beide Fahrer entlang der roten Linie, in Runde 38 kracht es dann aber. Weil Verstappen Hamilton zuvor regelwidrig von der Strecke drängte, instruiert ihn sein Team, die Führungsposition "strategisch" an Hamilton zu übergeben. Die Rennleitung weiß über den angedachten Tausch Bescheid, Mercedes nicht. Verstappen bremst, Hamilton weiß nicht, was Sache ist und donnert seinem Kontrahenten ins Heck. Der Brite beschuldigt den Niederländer im Anschluss "über der Grenze" zu sein, dieser wiederum ist sich keiner Schuld bewusst. Hamilton siegt trotz Kollision und zieht in der WM-Wertung nach Punkten mit Verstappen gleich.
© imago images/Motorsport Images

                <strong>Finale furioso in Abu Dhabi: Bleibt es fair?</strong><br>
                Weil Verstappen (9) vor dem Finale mehr Siege als Hamilton (8) hat, führt der Red-Bull-Pilot die Fahrerwertung an. Böse Zungen behaupten vorher, der Niederländer könnte Hamilton einfach abräumen und so den Titel gewinnen. Davon wollen die beiden Teamchefs aber nichts wissen. "Du willst auf der Strecke gewinnen und nicht bei den Stewards oder im Kiesbett", betont Christian Horner. Toto Wolff pflichtet bei: Ich glaube, es wird nicht eskalieren. Das heute waren so viele Warnschüsse für alle Beteiligten. Ich denke, dass das sauber abgehen wird."
Finale furioso in Abu Dhabi: Bleibt es fair?
Weil Verstappen (9) vor dem Finale mehr Siege als Hamilton (8) hat, führt der Red-Bull-Pilot die Fahrerwertung an. Böse Zungen behaupten vorher, der Niederländer könnte Hamilton einfach abräumen und so den Titel gewinnen. Davon wollen die beiden Teamchefs aber nichts wissen. "Du willst auf der Strecke gewinnen und nicht bei den Stewards oder im Kiesbett", betont Christian Horner. Toto Wolff pflichtet bei: Ich glaube, es wird nicht eskalieren. Das heute waren so viele Warnschüsse für alle Beteiligten. Ich denke, dass das sauber abgehen wird."
© 2021 Getty Images

                <strong>Verstappen vs. Hamilton: So eng war es erst einmal zuvor</strong><br>
                Trotz oder gerade wegen der ganzen Zoffereien ist schon vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi klar: Diese Formel-1-Saison wird so schnell keiner vergessen. Erst zum zweiten Mal nach 1974 reisen die beiden WM-Führenden punktgleich zum Saisonfinale. 
Verstappen vs. Hamilton: So eng war es erst einmal zuvor
Trotz oder gerade wegen der ganzen Zoffereien ist schon vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi klar: Diese Formel-1-Saison wird so schnell keiner vergessen. Erst zum zweiten Mal nach 1974 reisen die beiden WM-Führenden punktgleich zum Saisonfinale. 
© 2021 Getty Images

                <strong>Showdown in Abu Dhabi: Vorteil Hamilton, Verstappen, Hamilton</strong><br>
                Und Verstappen und Hamilton halten auch in Abu Dhabi, was sie in der Saison versprachen. Im Training dominiert Hamilton, im Qualifying düpiert Verstappen dann seinen Widersacher, knallt eine Hammer-Runde in den Asphalt des Yas Marina Circuit. Hamilton kann nur staunen. Doch im Rennen nutzt er den verpatzten Start von Verstappen und setzt sich an die Spitze, lässt sich auch von einem frühen Angriff Verstappens nicht aus der Ruhe bringen. Alles sieht nach dem achten Titel des Briten aus, der wenige Runden vor Schluss zehn Sekunden Vorsprung hat.
Showdown in Abu Dhabi: Vorteil Hamilton, Verstappen, Hamilton
Und Verstappen und Hamilton halten auch in Abu Dhabi, was sie in der Saison versprachen. Im Training dominiert Hamilton, im Qualifying düpiert Verstappen dann seinen Widersacher, knallt eine Hammer-Runde in den Asphalt des Yas Marina Circuit. Hamilton kann nur staunen. Doch im Rennen nutzt er den verpatzten Start von Verstappen und setzt sich an die Spitze, lässt sich auch von einem frühen Angriff Verstappens nicht aus der Ruhe bringen. Alles sieht nach dem achten Titel des Briten aus, der wenige Runden vor Schluss zehn Sekunden Vorsprung hat.
© imago images/Nordphoto

                <strong>Showdown in Abu Dhabi: Triumph Verstappen </strong><br>
                Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Nicholas Latifi löst durch einen Crash ein Safety Car aus, Verstappen holt sich frische Reifen, ist beim Restart hinter Hamilton und schnappt sich den Briten in der allerletzten Runde der Saison. Denkwürdige Saison, denkwürdiges Finale, Happy End für den Niederländer? Von wegen! Erst einmal nicht, denn passend zum erbitterten Titelkampf legt Mercedes nach dem Rennen zwei Proteste ein. Verstappen muss ein paar Stunden lang bangen, dann werden die Proteste abgewiesen.
Showdown in Abu Dhabi: Triumph Verstappen
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Nicholas Latifi löst durch einen Crash ein Safety Car aus, Verstappen holt sich frische Reifen, ist beim Restart hinter Hamilton und schnappt sich den Briten in der allerletzten Runde der Saison. Denkwürdige Saison, denkwürdiges Finale, Happy End für den Niederländer? Von wegen! Erst einmal nicht, denn passend zum erbitterten Titelkampf legt Mercedes nach dem Rennen zwei Proteste ein. Verstappen muss ein paar Stunden lang bangen, dann werden die Proteste abgewiesen.
© imago images/PanoramiC

                <strong>Extreme Verbitterung</strong><br>
                Mercedes zieht sich ein paar Tage zurück, verzichtet dann auf einen Einspruch. Auf einer emotionalen Pressekonferenz betont Wolff aber, dass Hamilton und er wohl niemals über die Niederlage hinwegkommen würden. Die Fehde zwischen Mercedes und Red Bull ruht in diesem Moment aber, denn in der Kritik steht die Rennleitung um Michael Masi, dem in der Schlussphase Fehler unterliefen.
Extreme Verbitterung
Mercedes zieht sich ein paar Tage zurück, verzichtet dann auf einen Einspruch. Auf einer emotionalen Pressekonferenz betont Wolff aber, dass Hamilton und er wohl niemals über die Niederlage hinwegkommen würden. Die Fehde zwischen Mercedes und Red Bull ruht in diesem Moment aber, denn in der Kritik steht die Rennleitung um Michael Masi, dem in der Schlussphase Fehler unterliefen.
© HOCH ZWEI/Pool/xpbimages.com

                <strong>Bouncing sorgt für böses Blut</strong><br>
                Durch den sportlichen Rückstand entspannt sich die Situation zwischen Red Bull und Mercedes zusätzlich. Erinnerungen an 2021 werden aber schnell wieder wach, als es um das Bouncing, also das Hüpfen der Autos auf den Geraden geht. Schnell sind die Verantwortlichen wieder bei der alten Tonalität, wechseln sich die gegenseitigen Vorwürfe an Rennwochenenden quasi stündlich ab. Unter anderem Mercedes fordert wegen der körperlichen Auswirkungen bei den Fahrern durch das Springen Änderungen, Red Bull hält das für Taktikspielchen.
Bouncing sorgt für böses Blut
Durch den sportlichen Rückstand entspannt sich die Situation zwischen Red Bull und Mercedes zusätzlich. Erinnerungen an 2021 werden aber schnell wieder wach, als es um das Bouncing, also das Hüpfen der Autos auf den Geraden geht. Schnell sind die Verantwortlichen wieder bei der alten Tonalität, wechseln sich die gegenseitigen Vorwürfe an Rennwochenenden quasi stündlich ab. Unter anderem Mercedes fordert wegen der körperlichen Auswirkungen bei den Fahrern durch das Springen Änderungen, Red Bull hält das für Taktikspielchen.
© IMAGO/HochZwei

                <strong>Netflix-Theater</strong><br>
                Im Mittelpunkt stehen auch mal wieder Wolff und Horner. Bei einem Meeting zum Thema Bouncing geraten beide aneinander. Der Vorwurf von Horner an Wolff: Er übe Druck auf den Automobil Weltverband aus, Wolff kontert, seine Kollegen würden politische Spielchen spielen und unverantwortlich agieren. Wolff soll bei dem Meeting so laut geworden sein, dass er von Horner gefragt wurde, ob er wegen Netflix und den Kameras so reagiere. "Ich glaube, bei diesem Treffen gab es ein bisschen Theater", sagte Horner hinterher. Der Streamingdienst hat das hitzige Treffen der Formel-1-Teamchefs in Montreal für seine Doku "Drive to Survive" gefilmt. "Vielleicht wird Lewis' neuer Film in Angriff genommen und er bekommt eine Rolle", sagte Horner.
Netflix-Theater
Im Mittelpunkt stehen auch mal wieder Wolff und Horner. Bei einem Meeting zum Thema Bouncing geraten beide aneinander. Der Vorwurf von Horner an Wolff: Er übe Druck auf den Automobil Weltverband aus, Wolff kontert, seine Kollegen würden politische Spielchen spielen und unverantwortlich agieren. Wolff soll bei dem Meeting so laut geworden sein, dass er von Horner gefragt wurde, ob er wegen Netflix und den Kameras so reagiere. "Ich glaube, bei diesem Treffen gab es ein bisschen Theater", sagte Horner hinterher. Der Streamingdienst hat das hitzige Treffen der Formel-1-Teamchefs in Montreal für seine Doku "Drive to Survive" gefilmt. "Vielleicht wird Lewis' neuer Film in Angriff genommen und er bekommt eine Rolle", sagte Horner.
© imago images/PanoramiC

                <strong>Weitere Giftpfeile</strong><br>
                Verstappen und Hamilton kämpfen 2022 zwar nicht um den Titel, doch das gegenseitige Sticheln zwischen den beiden Lagern geht unverändert weiter. Am Donnerstag in Österreich geht es konkret um die furiosen letzten Runden in Silverstone und einen Vergleich zum Crash Verstappen-Hamilton in Silverstone 2021. Denn Hamilton hatte in Silverstone nach seinem Duell mit Charles Leclerc gesagt, dass der Zweikampf mit dem Ferrari-Piloten "sehr vernünftig" abgelaufen sei, und das wiederum sei "eindeutig ganz anders als letztes Jahr" gewesen. Verstappen wiederum kontert darauf jetzt: "Ich finde es schön, dass man offensichtlich mit 37 auch noch lernen kann, wie man den Scheitelpunkt einer Kurve trifft. Er lernt dazu, und das ist positiv. Das ist auch ein schönes Zeichen für alle jungen Fahrer, die jetzt wissen, dass man auch mit 37 noch was lernen kann."
Weitere Giftpfeile
Verstappen und Hamilton kämpfen 2022 zwar nicht um den Titel, doch das gegenseitige Sticheln zwischen den beiden Lagern geht unverändert weiter. Am Donnerstag in Österreich geht es konkret um die furiosen letzten Runden in Silverstone und einen Vergleich zum Crash Verstappen-Hamilton in Silverstone 2021. Denn Hamilton hatte in Silverstone nach seinem Duell mit Charles Leclerc gesagt, dass der Zweikampf mit dem Ferrari-Piloten "sehr vernünftig" abgelaufen sei, und das wiederum sei "eindeutig ganz anders als letztes Jahr" gewesen. Verstappen wiederum kontert darauf jetzt: "Ich finde es schön, dass man offensichtlich mit 37 auch noch lernen kann, wie man den Scheitelpunkt einer Kurve trifft. Er lernt dazu, und das ist positiv. Das ist auch ein schönes Zeichen für alle jungen Fahrer, die jetzt wissen, dass man auch mit 37 noch was lernen kann."
© IMAGO/Motorsport Images

                <strong>Formel 1: Mercedes vs. Red Bull Racing -  Chronik einer Formel-1-Fehde</strong><br>
                Immer wieder fliegen die Giftpfeile hin und her, immer wieder werden Seitenhiebe verteilt, Tiefschläge. Das Duell Mercedes gegen Red Bull Racing wird auch 2022 fortgesetzt. ran mit einem Überblick.

                <strong>Keine einfache Saison</strong><br>
                2022 ist für Mercedes keine einfache Saison. Sportlich liegt der Serien-Weltmeister der vergangenen Jahre (acht Konstrukteurstitel in Folge) immer noch hinter Red Bull Racing und Ferrari. Ob die Silberpfeile noch einmal in den Titelkampf eingreifen können, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Fest steht: Für einen verbalen Infight sind die beiden WM-Rivalen von 2021 weiterhin gut.

                <strong>"Kriegsähnliche Atmosphäre"</strong><br>
                Denn die Rivalität geht über das normale Maß hinaus, wie Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko zugibt. "Ich bin seit fast 20 Jahren bei Red Bull Racing, und ich habe noch nie so eine - ich möchte sagen - kriegsähnliche Atmosphäre erlebt wie zwischen Mercedes und uns in der vergangenen Saison", sagte er im Red Bulletin.

                <strong>Ein anderes Niveau</strong><br>
                Der aktuelle Kampf von Titelverteidiger Max Verstappen mit Charles Leclerc sei auf einem anderen Niveau als der mit (Lewis) Hamilton, so Marko: "Sie sind aus der gleichen Generation und kennen sich aus ihrer Zeit im Kart." Und: "Ein Duell mit Ferrari ist auch emotional anders als ein Duell mit Mercedes. Wir haben einen ähnlichen Ansatz. Wir sind beide leidenschaftliche Kämpfer."

                <strong>Grundlage wurde 2021 gelegt</strong><br>
                Die Grundlage für das Duell, das von maximalem Ehrgeiz, unbändigem Siegeswillen und starker Abneigung geprägt ist, wird endgültig 2021 gelegt. Denn da kämpfen die beiden Teams nach Jahren der Mercedes-Dominanz endlich auf Augenhöhe. Und das irre Duell zwischen Verstappen und Hamilton geht in die Formel-1-Geschichte ein, mit dem Finale als unglaublichem Höhepunkt der Saison.

                <strong>Auftakt in Bahrain startet mit erster Kontroverse </strong><br>
                Erstes Rennen, Bahrain. Das Qualifying dominiert Red Bull, Mercedes schlägt im Rennen dank Boxenstopp-Strategie zurück. Doch kurz vor Schluss überholt Verstappen seinen Rivalen. Dabei war der Niederländer aber außerhalb der Track Limits und muss wenig später die Führung wieder abgeben. Red Bull sah das Manöver als fair an, Mercedes gibt dem Urteil der Rennleitung natürlich recht. Rückblickend war dieser Vorfall allerdings nur ein Warm-up.

                <strong>Red-Bull-Heckflügel im Fokus: Start der Flexi-Wing-Affäre </strong><br>
                In Barcelona gewinnt Verstappen das vierte Saisonrennen. Mercedes wittert dabei Betrug. Im Fokus: Der Heckflügel des Red-Bull-Boliden. Durch ein Einknicken verringert sich der Luftwiderstand auf den Geraden. Das sorgt für mehr Topspeed. Hamilton spricht offen von einem "illegalen Flügel". Die "Flexi-Wing-Affäre" zieht sich in der Folge durch die ganze Saison. Der Automobil-Weltverband führt als Folge schärfere Heckflügel-Tests ein.

                <strong>Reifenplatzer, Verbremser & Co. - Spektakel in Baku</strong><br>
                Beim Rennen in Aserbaidschan geht es hoch her. Lange Zeit sieht Verstappen wie der sichere Sieger aus, vier Runden vor dem Ende platzt ihm bei über 300 Km/h der linke Hinterreifen. Es folgt ein Re-Start, bei dem Hamilton die 25 Punkte auf dem Silbertablett serviert bekommt. Doch der Brite verbremst sich in Kurve eins und wird nur 15. Erstmals bleiben beide Titelkandidaten ohne Punkte. 

                <strong>Drama in Silverstone: Hamilton schickt Verstappen in den Reifenstapel </strong><br>
                Schon vor dem Heimrennen von Hamilton hagelt es Vorwürfe. Denn nach der "Flexi-Wing-Affäre" dreht Red Bull den Spieß nun um und beschuldigt Mercedes, einen nicht regelkonformen Frontflügel zu benutzen. Strafen bleiben aus, doch das Rennen sorgt für den nächsten Aufreger. Kurz nach dem Start biegen beide Autos auf gleicher Höhe in die High-Speed-Kurve ein und kollidieren. Verstappen fliegt ab und kracht mit Volldampf in den Reifenstapel. Satte 51G herrschen beim Einschlag. Hamilton bekommt eine 10-Sekunden-Strafe, gewinnt aber trotzdem. Den anschließenden Jubel bezeichnet Verstappen, der zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus untersucht wird, als "respektlos und unsportlich". 

                <strong>Gegenseitige Vorwürfe werden nach Monza-Crash immer lauter </strong><br>
                Drei Rennen und zwei Monate später kommt es zum nächsten Crash. In Monza stecken beide Fahrer nicht zurück, Verstappen rutscht über die Kerbs und landet mit seinem Boliden auf dem Halo-System von Hamilton. Beide Fahrer fliegen raus - die Schuld liegt wie so oft beim anderen. Für die Rennleitung ist Verstappen der "Bösewicht", er wird beim folgenden Rennen um drei Startplätze zurückversetzt. RB-Chef Dr. Helmut Marko nennt Hamilton im Nachgang einen "Simulanten", Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht von einem "taktischen Foul", da Hamilton bei Kurveneingang vor Verstappen und auf den frischeren Reifen unterwegs war. 

                <strong>Hamiltons Raketenmotor lässt Red Bull staunen </strong><br>
                Vor dem Grand Prix in Brasilien hat Hamilton 19 Punkte Rückstand. Verstappen scheint der Titel kaum noch zu nehmen, doch dann schlägt Mercedes zurück. Nach einem Motorenwechsel pflügt Hamilton durch das Feld und schnappt sich - trotz harter Gegenwehr - schlussendlich auch Verstappen. Im Fokus stehen aber einmal mehr die Nebenschauplätze. Mercedes wird für einen Regelbruch im Zusammenhang mit dem DRS bestraft, Verstappen berührt - verbotenerweise - nach dem Qualifying den Heckflügel vom Mercedes. Hinter den Kulissen folgt eine Stichelei nach der anderen. Das Ganze weckt den Löwen in Hamilton (Teamchef Toto Wolff), der in Sprint- und Hauptrennen insgesamt 25 Strafplätze gutmacht.

                <strong>Teamchefs on Fire</strong><br>
                Immer wieder geraten auch die Team-Oberen aneinander. Das ist durchaus skurril: Während Verstappen und Hamilton vor allem abseits der Strecke respektvoll miteinander umgehen, geht es vor allem die Teamchefs Toto Wolff (Mercedes) und Christian Horner aneinander. Teilweise wird es zwischen den beiden Streithähnen persönlich und schmutzig. Keine Frage: Der Unterhaltungsfaktor ist groß.

                <strong>Missverständnis oder Absicht? Hamilton kracht Verstappen ins Heck </strong><br>
                Im Chaos-Rennen von Saudi-Arabien ereignet sich der (vorläufige) Höhepunkt. Lange balancieren beide Fahrer entlang der roten Linie, in Runde 38 kracht es dann aber. Weil Verstappen Hamilton zuvor regelwidrig von der Strecke drängte, instruiert ihn sein Team, die Führungsposition "strategisch" an Hamilton zu übergeben. Die Rennleitung weiß über den angedachten Tausch Bescheid, Mercedes nicht. Verstappen bremst, Hamilton weiß nicht, was Sache ist und donnert seinem Kontrahenten ins Heck. Der Brite beschuldigt den Niederländer im Anschluss "über der Grenze" zu sein, dieser wiederum ist sich keiner Schuld bewusst. Hamilton siegt trotz Kollision und zieht in der WM-Wertung nach Punkten mit Verstappen gleich.

                <strong>Finale furioso in Abu Dhabi: Bleibt es fair?</strong><br>
                Weil Verstappen (9) vor dem Finale mehr Siege als Hamilton (8) hat, führt der Red-Bull-Pilot die Fahrerwertung an. Böse Zungen behaupten vorher, der Niederländer könnte Hamilton einfach abräumen und so den Titel gewinnen. Davon wollen die beiden Teamchefs aber nichts wissen. "Du willst auf der Strecke gewinnen und nicht bei den Stewards oder im Kiesbett", betont Christian Horner. Toto Wolff pflichtet bei: Ich glaube, es wird nicht eskalieren. Das heute waren so viele Warnschüsse für alle Beteiligten. Ich denke, dass das sauber abgehen wird."

                <strong>Verstappen vs. Hamilton: So eng war es erst einmal zuvor</strong><br>
                Trotz oder gerade wegen der ganzen Zoffereien ist schon vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi klar: Diese Formel-1-Saison wird so schnell keiner vergessen. Erst zum zweiten Mal nach 1974 reisen die beiden WM-Führenden punktgleich zum Saisonfinale. 

                <strong>Showdown in Abu Dhabi: Vorteil Hamilton, Verstappen, Hamilton</strong><br>
                Und Verstappen und Hamilton halten auch in Abu Dhabi, was sie in der Saison versprachen. Im Training dominiert Hamilton, im Qualifying düpiert Verstappen dann seinen Widersacher, knallt eine Hammer-Runde in den Asphalt des Yas Marina Circuit. Hamilton kann nur staunen. Doch im Rennen nutzt er den verpatzten Start von Verstappen und setzt sich an die Spitze, lässt sich auch von einem frühen Angriff Verstappens nicht aus der Ruhe bringen. Alles sieht nach dem achten Titel des Briten aus, der wenige Runden vor Schluss zehn Sekunden Vorsprung hat.

                <strong>Showdown in Abu Dhabi: Triumph Verstappen </strong><br>
                Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Nicholas Latifi löst durch einen Crash ein Safety Car aus, Verstappen holt sich frische Reifen, ist beim Restart hinter Hamilton und schnappt sich den Briten in der allerletzten Runde der Saison. Denkwürdige Saison, denkwürdiges Finale, Happy End für den Niederländer? Von wegen! Erst einmal nicht, denn passend zum erbitterten Titelkampf legt Mercedes nach dem Rennen zwei Proteste ein. Verstappen muss ein paar Stunden lang bangen, dann werden die Proteste abgewiesen.

                <strong>Extreme Verbitterung</strong><br>
                Mercedes zieht sich ein paar Tage zurück, verzichtet dann auf einen Einspruch. Auf einer emotionalen Pressekonferenz betont Wolff aber, dass Hamilton und er wohl niemals über die Niederlage hinwegkommen würden. Die Fehde zwischen Mercedes und Red Bull ruht in diesem Moment aber, denn in der Kritik steht die Rennleitung um Michael Masi, dem in der Schlussphase Fehler unterliefen.

                <strong>Bouncing sorgt für böses Blut</strong><br>
                Durch den sportlichen Rückstand entspannt sich die Situation zwischen Red Bull und Mercedes zusätzlich. Erinnerungen an 2021 werden aber schnell wieder wach, als es um das Bouncing, also das Hüpfen der Autos auf den Geraden geht. Schnell sind die Verantwortlichen wieder bei der alten Tonalität, wechseln sich die gegenseitigen Vorwürfe an Rennwochenenden quasi stündlich ab. Unter anderem Mercedes fordert wegen der körperlichen Auswirkungen bei den Fahrern durch das Springen Änderungen, Red Bull hält das für Taktikspielchen.

                <strong>Netflix-Theater</strong><br>
                Im Mittelpunkt stehen auch mal wieder Wolff und Horner. Bei einem Meeting zum Thema Bouncing geraten beide aneinander. Der Vorwurf von Horner an Wolff: Er übe Druck auf den Automobil Weltverband aus, Wolff kontert, seine Kollegen würden politische Spielchen spielen und unverantwortlich agieren. Wolff soll bei dem Meeting so laut geworden sein, dass er von Horner gefragt wurde, ob er wegen Netflix und den Kameras so reagiere. "Ich glaube, bei diesem Treffen gab es ein bisschen Theater", sagte Horner hinterher. Der Streamingdienst hat das hitzige Treffen der Formel-1-Teamchefs in Montreal für seine Doku "Drive to Survive" gefilmt. "Vielleicht wird Lewis' neuer Film in Angriff genommen und er bekommt eine Rolle", sagte Horner.

                <strong>Weitere Giftpfeile</strong><br>
                Verstappen und Hamilton kämpfen 2022 zwar nicht um den Titel, doch das gegenseitige Sticheln zwischen den beiden Lagern geht unverändert weiter. Am Donnerstag in Österreich geht es konkret um die furiosen letzten Runden in Silverstone und einen Vergleich zum Crash Verstappen-Hamilton in Silverstone 2021. Denn Hamilton hatte in Silverstone nach seinem Duell mit Charles Leclerc gesagt, dass der Zweikampf mit dem Ferrari-Piloten "sehr vernünftig" abgelaufen sei, und das wiederum sei "eindeutig ganz anders als letztes Jahr" gewesen. Verstappen wiederum kontert darauf jetzt: "Ich finde es schön, dass man offensichtlich mit 37 auch noch lernen kann, wie man den Scheitelpunkt einer Kurve trifft. Er lernt dazu, und das ist positiv. Das ist auch ein schönes Zeichen für alle jungen Fahrer, die jetzt wissen, dass man auch mit 37 noch was lernen kann."

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